Einen Tag nach der sensationellen Qualifikation zur Championsleague pulsiert immer noch Adrenalin in den Venen von Manager Hoffmann.
Übermüdet sieht er aus, seine Klamotten sind zerknittert, aber es umspielt ein stetiges Lächeln seine Mundwinkel. So sitzt er bei der Vereins PK auf dem Podium und schlürft ständig an seiner Kaffeetasse.
Reporter: Herr Hoffmann, als sie letzte Saison wussten, dass Sie in der kommenden Saison in der CL-Quali an den Start gehen dürfen, was ist Ihnen da durch den Kopf gegangen?
Hoffmann: Ich war in erster Linie einfach nur voller Vorfreude in diesem Wettbewerb antreten zu dürfen- und hatte keine Erwartungen an mein Team. Wir waren ja zumindest sicher im AOFA Cup. Ein stiller Traum war es, sich für die Championsleague zu qualifizieren, aber eigentlich war das bei den zu erwartenden Gegnern eher unwahrscheinlich. Es ist zumindest toll, dass sich die Arbeit aller portugiesischen Vereine in der 5 Jahreswertung nun auswirkt und wir auch mehr internationale Startplätze haben. Hervorheben möchte ich dabei die tolle Arbeit von Gerd Kruse-, unserem Stadtrivalen, mit dem FV Porto.
Reporter: Mit Leda Togliatti haben Sie den amtierenden Meister Russlands geschlagen. Zudem haben Sie sich gegen den letztjährigen Ligadritten aus der sehr starken, griechischen Liga, überraschend durchgesetzt. Jetzt sind Sie in der Gruppenphase-, startet Ihr Team nun durch?
Hoffmann: Wissen Sie, bei Ihrer Frage muss ich amüsiert schmunzeln. Haben Sie unsere Gegner einmal angeschaut? Da müssten wir schon 6x sehr gute-, und die Gegner jedes Mal einen schlechten Tag erwischen. Bei meinem Team kann ich das-, auch aufgrund der Frische, ausschließen. Ich bin zumindest froh für Portugal ein paar Punkte eingeheimst zu haben. Alles Weitere in der CL wäre eine Zugabe.
Reporter: Was sagen Sie denn zu Ihrer Gruppe F?
Hoffmann: Nueva Valladolid mit dem geschätzten Jens Schütte am Ruder ist für uns eine andere Welt und unschlagbar. Irgendwie gilt das fast auch für Eendracht Aalst FC. Ich hoffe die beiden Manager sind gnädig und schießen uns nicht aus dem Stadion. Die beiden Teams sind tatsächlich eine andere Gewichtsklasse und wir werden sicher nicht alles Verrückte tun, um Punkte zu entführen. MKS Pugon Stettin ist mit uns auf Augenhöhe und hat auch eine starke Qualifikation gespielt. Das verdient Respekt und wir werden den Gegner nicht unterschätzen.
Reporter: Das klingt ja fast schon so, als ob Sie die Gruppenphase abschenken wollen?
Hoffmann: Nein-, wir freuen uns erst einmal wie die Kinder überhaupt teilnehmen zu dürfen. Riesig ist das! Ich will den Jungs auch nicht den Spaß am Spiel nehmen. Wir kommen soweit wie uns die Füße tragen und ich möchte keine Zielsetzungen aussprechen. Wissen Sie, Altavista FV Porto hat es in der Saison 2007-2008 überhaupt erst einmal in die CL-Hauptrunde geschafft und ist sang und klanglos mit 3 Punkten ausgeschieden. Nur 1x haben wir es sensationell ins Viertelfinale des AOFA Cups geschafft (2016-2017). Im Vergleich zu damals steht nun eher ein schwächeres Team auf dem Platz.
Reporter: Als drittes Team in der Liga kommen Sie aber in die 4. Runde des AOFA Cups. Ist das kein Anreiz für Sie und das Team?
Hoffmann: Theoretisch. Dafür braucht man aber mindestens 4-7 Punkte. Im Endeffekt kommt es auf den direkten Vergleich mit Stettin an und ob sich eines unserer Teams bei den Favoriten vielleicht mal ein Unentschieden klauen kann. Natürlich wäre es ein Traum nicht Gruppenletzter zu werden und am Ende vielleicht noch eine Runde weiter spielen zu dürfen. Vermeintlich dann am ehesten im AOFA Cup. Aber wissen Sie, - wir haben jetzt erst einmal keine Erwartungen und lassen alles auf uns zukommen. Es kann so viel passieren. Wir leben gerade in einem Traum und möchten das ein Stück weit auch genießen, selbst wenn es Niederlagen hagelt. Das einzige Ziel ist es, besser abzuschneiden als im Jahr 2007. Ergo brauchen wir 4 Punkte und das wäre aus unserer Sicht schon sensationell.
Reporter: Na, irgendwo hatten wir auf forschere Aussagen von Ihnen gehofft. Wir wünschen Ihnen viel Glück und alles Gute!
Hoffmann: Vielen Dank! ...so etwas werden Sie aber nie von mir zu hören bekommen.
Wir brauchen jetzt erst einmal ganz viel Glück und ein wenig die Unterstützung vom AOFA Gott. *klopfaufholz*
Wie gesagt, wir wollen die Atmosphäre genießen, weil der Rest fast Unmöglich scheint.
Schauen wir einmal wie weit wir kommen. Alles was besser ist als der vierte Gruppenplatz wäre Wahnsinn.