Teamchef nutzt Sponsorpraemien als private Urlaubskasse

  • "Liebes Tagebuch,


    hier ist dein Jaakko. Der Verein hat mich gebeten während unseres Trainingslagers ein Online-Tagebuch zu führen. Ich sehe das als große Ehre und als Zeichen für das Vertrauen, dass der FVK inzwischen in mich setzt. Wenn ich daran zurückdenke, wie das hier alles angefangen hat...


    Ich kam als Greenkeeper zum FVK. Doch der Manager meinte es wäre aus steuerlichen Gründen besser, wenn man mich als Lizenzspieler in der Gehaltsliste führt. Ich glaube Ville (der Manager) sieht in mir großes Spielerpotential, wollte aber natürlich nicht, dass ich direkt Starallüren bekomme. Daher diese Ausrede.
    Und nun bin ich nicht nur seit über zwei Jahren im Profikader des Vereins, sondern darf sogar dieses Tagebuch, diese extrem wichtige Aufgabe, schreiben. Okay, ich darf nie bei den Pflichtspielen auflaufen, aber man merkt trotzdem wie wichtig ich für die Mannschaft bin. Ich glaube, der Trainer sieht das inzwischen auch so. Mit Sicherheit werde ich nächste Saison zum Mannschaftskapitän ernannt.


    Kommen wir aber nun zum Trainingslager. Eigentlich war ja geplant, dass wir in unserer Stammhotel in den Anden reisen. Leider musste dieses wegen Umbaumaßnahmen kurzfristig geschlossen werden. Und Ersatz zu finden war gar nicht so leicht, da unserer Trainer in der Saisonvorbereitung den Fokus explizit auf den Konditionsaufbau legt. Also musste etwas her, dass unserem jährlichen Höhentrainingslager ähnelt.
    Zum Glück bekamen wir dann umgehend das Angebot von "Umbrella Corporation Tours", die uns ein Trainingslager in der Nähe eines Ortes namens Raccoon City ermöglichten. Der Werbeslogan "die ultimative Survivalexperience" gefiel dem Trainer sofort. Hinzu kam, dass Umbrella auch die kompletten Reisekosten übernehmen wollte. Dies wiederum gefiel der Finanzabteilung rund um Manager Ville Euronen. Warum Umbrella uns hin-, aber nicht zurückbefördert bleibt mir allerdings schleierhaft.
    Nachdem alles in kürzester Zeit geklärt wurde, konnten wir wie geplant am Montag, den 5.Juli ins Trainingslager anreisen. Mit einem Privatjet der Umbrella Corporation Airlines wurden wir zu einem Flughafen ganz in der Nähe von Raccoon City gebracht. Von dort ging es mit einem Mannschaftsbus zu unserem Domizil. Der Bus war ganz witzig ausgestattet. Er hatte so nen Militärstyle und die verantwortlichen Mitarbeiter von Umbrella waren als Soldaten verkleidet. So mit Helmen, Schutzpanzer und Maschinengewehren. Die waren natürlich nicht echt. Glaube ich zumindest.
    Wir wurden übrigens nicht direkt nach Raccoon City gebracht, sondern in ein altes Herrenhaus in den nahegelegenen Wäldern. Das Anwesen ist riesig und bietet genug Platz für alle Arten des Trainings. Und um unsere Kondition zu steigern werden wir sicher viele Waldläufe durch den Raccoon Forest absolvieren.
    Das alte Herrenhaus ist jetzt nicht der komfortabelste Ort, aber zur Saisonvorbereitung mag es der Trainer ja eher rustikal. Ich teile mir ein Zimmer mit unserem zweiten Torhüter Pasi Nylund. Pasi und ich sind dicke Kumpels. Wir haben vieles gemeinsam. Wir kamen beide ungefähr zur gleichen Zeit zum Verein und sitzen bei jedem Pflichtspiel 90 Minuten auf der Ersatzbank. Das schweißt zusammen. Ich denke, wir werden eine gute Zeit zusammen haben.

  • "Liebes Tagebuch,


    hier ist wieder dein Jaakko. Ich berichte nun weiter, was sich die letzten Tage so ergeben hat. Nachdem wir am Montag unser Trainingslager in der Nähe der Stadt Raccoon City erreicht hatten, gab es am Dienstag, den 6.Juli die ersten Trainingseinheiten. Dazu gehörten u.a. ein kleiner Waldlauf in die Wälder rumd um das alte Herrenhaus, in dem wir untergebracht sind. An sich ist die Gegend sehr schön doch sind wir beim Waldlauf mehrfach auf Tierkadaver gestossen. War schon ein bißchen ungewöhnlich und eklig.
    Und von einer Lichtung aus konnten wir sehen, dass das Gebiet um das Herrenhaus großflächig umzäunt ist. Zudem wird die Umzäunung an vielen Stellen von bewaffneter Security bewacht. Ich meine, ich finde es natürlich gut, dass wir hier von den Scharen an FVK-Fans geschützt werden. Trotzdem wirkt das ein bißchen übertrieben.
    Zwischen den Trainingseinheiten haben mein Buddy Pasi (Nylund) und ich ein bißchen das Gelände des Hauses erkundet. Hier gibt es u.a. einen tollen Garten mit einem Gewächshaus. Leider ist dieses zugesperrt und mit mehreren Warnschildern versehen. Wie gesagt, finds etwas übertrieben. Ich meine, es ist nur ein Gewächshaus. Haben die Angst, dass wir ne Schaufel und ne Hacke klauen.
    Mein Kumpel Pasi ist von Natur aus neugierig und hat versucht jede einzelne Tür zu öffnen. Die meisten waren offen, die dahinter gelegenen Räume aber völlig uninteressant. Viel spannender sind aber natürlich die verschlossenen Türen/Räume. Da ist z.B. die große Doppeltür, die sich nicht öffnen lässt. Scheint abgeschlossen zu sein. Pasi hält schon überall Ausschau nach einem Schlüsselschrank o.ä.
    Dann gibt es eine Seitentür im großen Speisesaal, die zwar unverschlossen ist, sich aber nicht aufmachen lässt. Anscheinend wird sie von anderer Seite aus von etwas geblockt. Möglicherweise ein umgefallener Schrank oder sowas.
    Richtig verwundert waren wir aber alle über den großen Fahrstuhl mitten im Haus. Das Ding ist kein gewöhnlicher Personenafzug. Dafür ist er viel zu groß. Hat eher was von einem Lastenaufzug. Leider können wir nicht in den Aufzug rein, da er mit einem Codeschloß gesperrt ist. Pasi will morgen das Training schwänzen und alle möglichen Kombinationen testen. Anhand des Bildschirms an dem Schloß kann man erkennen, dass es ein vierstelliger Code ist. Na dann viel Spaß, Pasi!
    Aber ich kann seine Neugier verstehen. Denn wenn man sich ausserhalb des Gebäudes aufhält sieht man, dass über dem Fahrstuhl ein Dach ist. Also kein weiteres Stockwerk. Das bedeutet, wenn der Fahrstuhl fährt dann höchstens nach unten. Das würde bedeuten, es gibt ein unterirdisches Stockwerk. Vielleicht eine Tiefgarage? Aber dann hätte man ja von aussen eine Auffahrt bzw. Ausfahrt sehen müssen. Überhaupt gibt es auf dem Gelände keinerlei Treppen, die unter die Erdoberfläche führen könnten. Very strange das Ganze. Ich werde dich weiter auf dem Laufenden halten liebes Tagesbuch,


    dein Jaakko"

  • Hallo liebes Tagebuch,


    hier ist wieder dein Jaakko.


    Ich hoffe, ich kriege alle Neuigkeiten zusammen. Hier ist soviel passiert in den letzten beiden Tagen. Kommen wir erstmal zum Mittwoch. Der begann wie fast alle Trainingstage mit einem Waldlauf. Leider mussten wir diesen abbrechen, da wir von einem Rudel Hunde angegriffen wurde. Ganz entstellte Hunde. Teilweise war deren Haut gelöst, so das man Knochen an verschiedenen Stellen der Körper heraushängen sah. Igitt. Vielleicht sind diese Hunde auch für die vielen toten Tiere im Wald verantwortlich?
    Aber egal. Auf jeden Fall wurden wir von dem Hunderudel angegriffen und versuchten so schnell wie möglich zurück aufs Gelände des Herrenhauses zu kommen. Hilfreich war uns dabei unser brasilianischer Flügelflitzer LM RM Clodoaldo Tavares de Santana (20), 7.7 . Denn seine individuelle Fähigkeit "Bälle halten" scheint auch bei Hunden zu wirken. Mit einigen Tricks und Ablenkungsmanöver konnte er uns genügend Zeit verschaffen, damit wir alle sicher ins Haus gelangten. Weitere Outdooraktivitäten sind damit erstmal abgesagt. Unser Trainer bezeichnete Clodos Aktion als echte "Sternstunde", was dieser nun auch bei jeder Gelgenheit erwähnt. Hoffen wir mal, dass diese lange anhält.
    Gestern, als Donnerstag, versucht mein Kumpel Pasi (Nylund) erneut das Gebäude zu erkunden. Vor allem die drei Türen, die sich bisher nicht öffnen ließen (verschlossen? versperrt?), sind in seinem Fokus. Er spielt mit dem Gedanken in das verbotene Gewächshaus zu gehen und dort nach Utensilien zu suchen mit denen man die Türen aufbrechen kann. Ich hielt das für keine gute Idee. Aber meistens hört Pasi ja nicht auf mich. So machten er, ich und unser ZM ZM Oli Korkeaoja (23), 7.0 uns auf den Weg über das Gartengelände hin zum Gewächshaus. Mehrere Schilder mit Hinweisen a la "Gefahr!" und "Betreten verboten" ignorierten wir. Als wir am Gewächshaus ankamen hing an der Tür ein weiterer Hinweis: "Kannst du keine Schilder lesen, du Idiot". Natürlich ignorierten wir auch das. Pasi ging voran, öffnete die Tür und wir betraten einen kleinen Vorraum. Da hier nichts brauchbares zu finden war gingen wir durch die Tür am anderen Ende des Raumes. Die von dort kommenden Geräusche hätten uns schon Warnung genug sein müssen. Aber Pasi, naja...
    Hinter der Tür gab es einen großen und sehr hohen Raum. Inmitten dieses Raumes stand ein...ETWAS. Ein riesiger Baum, eine übergroße Pflanze...keine Ahnung. Was auch immer es war, es war bestimmt drei Meter groß und...lebendig. Es war zwar im Boden fest verwurzelt, aber seine Ranken glitten durch den Raum wie Hände. Hände, die nach uns schlugen. Kurze feste Schläge wie bei Peitschenhieben. Ich und Pasi konnten diesen Ranken schnell genug ausweichen. Oli leider nicht. Einer dieser "Peitschenhiebe" traf ihn. Sein Arm wurde sofort komplett rot und schwoll an.
    Ich griff nach Oli und rannte zurück in den Vorraum des Gewächshauses. Pasi kam kurz danach und hielt eine Spitzhacke in der Hand. Damit wolle er morgen die blockierte Seitentür im großen Speisesaal aufbrechen.
    Da wir keinen Ärger wollten erzählten wir niemandem von unserer Aktion. Der Mannschaftsärztin gegenüber behaupteten wir, dass Oli sich an irgendwelchen Pflanzen am Wegesrand verbrannt hatte und nun eine allergische Reaktion hat. Frau Bolika hat die Story wohl geschluckt und Oli für das morgige Training krankgeschrieben."

  • Hallo liebes Tagebuch,


    hier ist wieder dein Jaakko. Heute ist Freitag, der 9.Juli. Und es war der verrückteste Tag, seit wir hier in diesem Trainingslager-Herrenhaus-whatever sind. Angriffslustige Killerhunde und mutierte Baumpflanzen sind nichts gegen das, was uns heute passiert ist. Aber ich fang mal von vorne an:
    Eigentlich war der Tag ganz normal. Was man hier in diesem Horrorwald halt normal nennen kann. Aufstehen, Essen, Trainieren, Trainieren und dann nochmal essen. Als dieses Abendessen vorbei war warten Pasi, Ich und unser Libero LIB Juan Carlos Ruiz (25), 7.4 vor dem Speisesaal. Nachdem alle Spieler, Trainer und sonstige Vereinsmitarbeiter gegangen waren holte Pasi die Spitzhacke, die er gestern aus dem Gewächshaus geklaut hatte, aus seinem Versteck. Wir gingen zurück in den Speisesaal zu der Seitentür, die sich nicht richtig öffnen ließ. Sie ist definitiv nicht verschlossen, da man sie einen kleinen Spalt öffnen kann. Vermutlich wird sie von der anderen Seite blockiert.


    Pasi packte die Spitzhacke und schlug mehrmals präzise auf die Tür ein. Zum Glück sind die Türen in diesem alten Gemäuer aus sehr marodem Holz. Nach ein paar Schlägen konnte man durch die Tür schauen. Tatsächlich blockierte ein umgekippter Schrank den Weg. Pasi schlug weiter auf die Tür ein bis nur noch der Rahmen stand. Wir drückten mit aller Kraft gegen den Schrank und langsam gab er nach und ließ sich zurückschieben. Wir betraten den Raum und blickten einen langen Flur entlang, der irgendwann rechts abbog.


    Ihr solltet Pasi inzwischen so gut kennen um zu wissen, dass er nicht ans Umkehren dachte und wissen wollte, wohin dieser Gang führte. Ruiz und ich folgten ihm und als wir die Abbiegung erreichten sahen wir dahinter zwei Menschen. Einer lag am Boden und der Andere beugte sich über ihn. Beide trugen irgendwelche Kittel. Vielleicht waren sie Ärzte, Mitarbeiter eines Labors o.ä. Jedenfalls waren es keine Vereinsmitarbeiter.


    Die am Boden liegende Person schien bewusstlos zu sein. Die andere Person wurde durch unsere Geräusche auf uns aufmerksam. Als sie sich umdrehte sahen wir, was sie da eigentlich machte. Sie aß Körperteile der zweiten (wohl toten) Person. Da man Bisswunden an verschiedenen Stellen sehen konnte, machte dieses DING das wohl schon seit Tagen oder gar Wochen. Durch die blockierte Tür waren beide hier wohl eingesperrt worden.
    Dieses Wesen (Mensch möchte ich es nicht mehr nennen) stand auf, streckte beide Arme aus und ging langsam auf uns zu. Dabei sagte es immer wieder "Geeeeeeehirrrrrrrn". Wärend Pasi und ich ja schon einiges erlebt hatten seit wir hier sind ging Ruiz unwissend auf dieses Ding zu und wollte mit ihm reden. Da griff das Ding ihn direkt an, drückte ihn zu Boden und wollte zubeißen. Zum Glück hat Ruiz seit den letzten individuellen Trainingseinheiten immer zwei Bananen dabei. Diese schob er reflexartig dem Wesen in den Mund, um einem Biss zu entgehen. Pasi wollte das Ding wegziehen und da passierte es. Das Ding biss Pasi in den Armen und zog ein Stück Fleisch heraus. Schnell griff ich zur Spitzhacke und jagte diese dem Wesen direkt in den Schädel. Es fiel um und blieb reglos liegen.


    Wir rissen erstmal ein Stück Stoff aus Pasis Hemd und verbanden seine Wunde. Doch bevor ich ihn zur Ärztin bringen durfte, wollte er sich noch die Leiche der anderen Person anschauen. Er durchsuchte den Kittel und fand eine Karte. Sah aus wie eine Zutrittskarte. Darauf stand:


    Will Bates
    Abteilungsleiter Sektion "T-Virus"
    Zugangslevel: 4


    Pasi steckte die Karte ein und wir brachten ihn zur medizinischen Abteilung. Unsere Mannschaftsärztin stellte uns keine Fragen, aber lange können wir unsere Aktionen wohl nicht mehr geheim halten."

  • "Liebes Tagebuch,


    hier ist wieder dein Jaakko.


    Heute ist Samstag, der 10.Juli und wir hatten tatsächlich mal einen ruhigen Tag. Das Training muss zwar immer noch komplett IM Gebäude abgehalten werden, aber sonst war business as usual angesagt. Als ich eigentlich schon ins Bett wollte klopfte es an der Tür. Es war mein Kumpel Pasi (Nylund). Aktuell schläft mein Zimmergenosse ja in einem anderen Raum ganz in der Nähe der medizinschen Abteilung. Man möchte seine Armwunde unter ständiger Beobachtung haben.
    Nun hat sich Pasi aber weggeschlichen und erzählte mir, dass er den Raum mit der großen, verschlossenen Doppeltür erkunden wolle. Da es sich dabei aber um eine Stahltür handelt ist die Spitzhacke, die wir gestern zum Aufbrechen einer Tür nutzen, zwecklos. Aber Pasi hatte sich schon einen anderen Plan zurecht gelegt, um in diesen Raum zu kommen.


    Wir gingen beide in den Fitnessraum, der sich direkt über dem besagten Raum mit der Doppeltür befand. Dort trafen wir unsere beiden Aussenverteidiger Berardi und Guillerand. Die hatte Pasi also inzwischen auch schon eingeweiht. Bald weiß der ganze Verein von unseren Aktionen.
    Pasi erklärte mir nun seinen Plan. Die beiden Jungs sollten ihm helfen sich aus dem Fenster abzuseilen, damit er dann ein Stockwerk tiefer durch die Fenster in den verschlossenen Raum einsteigen kann. Doch mit seinem verwundeten Arm würde er das niemals schaffen. Nach einer kurzen heftigen Diskussion (bei der Pasi nicht nachgeben wollte) erklärte ich mich bereit statt seiner die Kletteraktion durchzuführen. Einmal in dem Raum angekommen würde ich nachschauen, ob sich die Tür von innen öffnen lässt.


    Gesagt - getan. Mit einigen Utensilien von Fitnessgeräten etc. bauten wir einen ziemlich amteurhaften Abseilgurt. Oder zumindest etwas das danach aussah. Aber es wirkte einigermaßen stabil und ich begann mich aus dem Fenster abzuseilen. Berardi und Guillerand hielten gegen damit ich nicht abstürze. Und das war auch sehr wichtig. Nicht das es besonders tief war, aber unten warteten weitere dieser Killerhunde. Es scheinen jeden Tag mehr zu werden.


    Als ich auf Höhe des besagten Raumes angekommen war versuchte ich eines der Fenster zu öffnen. Als dies nicht klappte stützte ich mich mit voller Kraft von der Wand ab und krachte mit Schwung durch die Fenster hindurch. Inzwischen war es mir auch egal, ob jemand etwas von unseren Aktivitäten mitbekam.
    Das Fenster war zum Glück sehr dünne und ich stürzte mitten hindurch in einen Raum, der voll mit Regalne, Schränken und einem großen Schreibtisch war. Dies musste irgend eine Art Büro oder Arbeitszimmer sein. Die verschlossene Doppeltür ließ sich von innen entriegeln und so konnten Pasi, Mario und Sacha hinzukommen.
    Pasi machte sich sofort an die Arbeit alles zu durchstöbern. Er war noch immer davon besessen den vierstelligen Code ausfindig zu machen, mit dem man den großen Fahrstuhl öffnen kann. Während er die Schränke durchsuchte ging ich zum großen Schreibtisch. Darauf stand ein Rahmen mit einem Bild eines älteren Ehepaars. Wohl die früheren Besitzer dieses Herrenhauses. Zumindest sahen sie so aus, als würden sie in so einem alten Gemäuer wohnen (wollen). Auf der Rückseite des Bildes stand:


    "Lord und Lady Tyrant,
    Aufnahme zum 30.Hochzeitstag am
    02-09-2013"


    Dann kam Pasi zu mir, der nun auch den Schreibitsch abchecken wollte. In einer der Schubladen entdeckte er einen Revolver. Geladen mit 6 Kugeln. Natürlich wollte Pasi das Ding direkt mitnehmen. Als ich ihn auf seinen verwundeten Arm hinwies meinte er "Gut. Dann nimm du das Ding. Vielleicht brauchen wir den noch".
    Da ich Angst hatte Pasi würde zurückkommen und sich den Revolver doch noch selbst holen nahm ich das Ding erstmal mit. Leider gab es in dem Raum sonst nichts interessantes. War halt ein typischer Arbeitsraum. Nur ein kleines Notizbuch in einem der Schubladen erregte meine Aufmerksamkeit. Auf der ersten Seite des Buches stand "Aufzeichnungen T(yrant)-Virus". Da der Begriff "T-Virus" auch schon auf der Zugangskarte des toten Wissenschaftlers stand packte ich das Buch auch mit ein. Ohne Pasi was davon zu erzählen. Der ist eh schon aufgedreht genug.


    Unsere Suchaktion wurde dann von einer Stimme unterbrochen. "Ey Alter, was mach ihr Vögel denn hier drin". Ich drehte mich um und sah unsere Jungstar und Social-Media-Junkie Kerola. Er ist unsere große Sturmhoffnung im Verein. Aber leider auch ein ziemlich selbstverliebtes Arschloch.
    "Seit Tagen kriege ich hier kein Netz rein, meine Fans auf Instagram warten auf ein Lebenszeichen von mir. Der Laden hier ist der letzte Drecksschuppen. Und nun macht ihr hier nachts auch noch so einen Krach. Wie habt ihr überhaupt die Tür aufgekriegt. Die war doch verschlossen?"
    Kerola hatte uns gerade noch gefehlt. Der rennt doch sofort zum Trainer, wenn ihm das Ganze auch nur den kleinsten Vorteil innerhalb der Mannschaft bringt. Also mussten wir ihn beruhigen und versprachen jeden unserer Freunde zu animieren ihm auf Instagram zu folgen, wenn er über diese Geschichte den Mantel des Schweigens hüllt. Damit war er einverstanden.


    Und damit ging erneut ein spannender Abend zu Ende. Allerdings weiß ich nicht, wo das noch hinführen soll. Ich habe hier eine geladene Waffe, ein komisches Notizbuch und einen Kumpel, der sich für Indiana Jones oder sowas hält. Ich wäre jetzt definitiv lieber in einem Höhentrainingslager in den Anden."

  • Liebes Tagebuch,


    hier ist wieder dein Jaakko. Es tut mir leid, dass ich gestern nichts geschrieben hab. Aber der Sonntag war auch ziemlich ruhig. Daher hatte ich die Möglichkeit die Notizen aus dem Buch, das ich im dem Arbeitszimmer gefunden habe, in Ruhe nachzulesen. Und ich hatte Recht. Dieses adlige Ehepaar Tyrant wohnte tatsächlich bis vor kurzem in diesem alten Haus.
    Der Großteil der Notizen stammt von Lady Tyrant, die dokumentiert wie ihr Ehemann an einer selten Erkrankung litt. Kein Arzt konnte ihm helfen und man gab ihm nur noch ein paar Monate zum Leben. Da ging das Ehepaar einen Deal mit der Firma "Umbrella" ein (die selbe Firma die uns hierher gebracht hat, Anm. Jaakko). Umbrella behauptete mit einem speziellen Medikament, dass sich noch im Testmodus befindet, die Krankheit von Lord Tyrant bekämpfen zu können. Allerdings müsste er sich dafür als Testobjekt zur Verfügung stellen. Das Ehepaar ging drauf ein. Einige Zeit, nachdem die Tests begonnen hatten, zweifelte Lady Tyrant an der Ehrlichkeit von Umbrella bzgl. der wahren Bedeutung dieses "Wundermedikaments". Die letzte Notiz wies darauf hin, dass Lady Tyrant plante, weitere Tests zu unterbinden. Dazu wollte sie ihren Mann aus dem unterirdischen Labor befreien. Der Rest des Notizbuches ist leer.


    Natürlich behielt ich die Informationen für mich. Sollte Pasi das zu lesen bekommen, wäre er direkt wieder im Rambo-Modus unterwegs. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses "unterirdische Labor" HIER ist. Also unter dem Haus. Das würde erklären, warum hier mitten im Gebäude so ein riesiger Lastenaufzug steht. Und warum wir zwei Menschen mit typischen Laborkitteln und geheimen Zugangscodekarten entdeckt haben. Auch wenn der eine davon tot und der andere irgendwie "besessen" war.


    Kommen wir nun zum gestrigen Tag, Montag der 12.Juli. Nach dem Training am Morgen rief der Coach mich und Pasi zu sich. Bei ihm war der Mannschaftsrat: Kapitän LM RM Kalle Ahonen (28), 9.6 , unser Topstürmer ST Tero Komi (31), 9.3 und die Nervensäge ST Simon Kerola (23), 9.1 . Ich ahnte nichts Gutes und war sicher, dass Kerola uns verpfiffen hat. Und so war es dann auch. Der Teamchef stellte uns wegen unserer nächtlichen Einbruchsaktion zur Rede.
    Pasi, dessen Bisswunde nicht heilen wollte und der von Tag zu Tag zunehmends aggressiver wird, plauderte nun alles aus. Die ganzen Aktionen, das Zusammentreffen mit den Laborkitteltypen, dem Biss usw. Noch mitten in seiner Aussage sprangen plötzlich zwei der Killerhunde durch das Fenster in unseren Raum. Anscheinend werden auch sie aggressiver und haben die Schnauze voll vor dem Haus auf uns zu lauern.
    Sie fixierten Pasis Arm. Möglicherweise wurden sie von seiner immer noch offenen Wunde angelockt. Als die Hunde auf ihn zu rannten griff ich reflexartig nach dem Revolver, den wir aus dem Büro mitgenommen hatten. Ich wollte die Hunde nicht töten, also schoss ich zweimal in die Luft. Die Hunde zuckten kurz, blieben stehen, sammelten sich kurz und griffen erneut an. Wieder schoss ich zweimal in die Luft.
    "Gib mal her, du Lusche" rief Komi und schnappte sich den Revolver. Er richtete die Waffe auf die Hunde und diese fixierten nun ihn. "Make my day" sagte er, während er ohne zu blinzeln den linken Hund anvisierte. Dann rannten beide Hunde auf ihn zu. "Hasta la vista, babies" brüllte er und streckte mit den letzten beiden Kugeln, die sich noch im Revolver befanden, die Hunde nieder. Glatte Headshots. Da kann man nicht meckern. Aber gut, Komi ist ja auch für seine Treffsicherheit bekannt.


    "Du kannst doch nicht einfach die Hunde töten. Hättest du ihnen nicht erstmal ins Bein schießen können", rief ich ihm zu. Darauf er: "Ins Bein? Das waren Zombiehunde. Genau wie die beiden Typen, die ihr in diesem Nebenraum des Esszimmers getroffen habt. Denen muss man das Hirn wegpusten. Schaust du kein Fernsehen?"
    "Zombies? Na klar! Wahrscheinlich gibts hier auch Werwölfe, Vampire und so nen Kram." regte ich mich auf. Aber Komi reagierte schon gar nicht mehr auf mich und wollte den Raum verlassen. "Wo willst du hin?" brüllte ich ihm nach. "Wir müssen uns bewaffnen. Wenn zwei dieser Hunde nervös werden, werden es die anderen auch bald. Und dann stürmen sie im Rudel in dieses Haus" antwortete Komi.
    Ich stellte mich ihm in den Weg und erwiderte: "Bewaffnen? Bist du jetzt Van Helsing, oder was? Ich bin Greenkeeper/Alibi-Profi-Fussballer und kein Monsterjäger. Darum sollen sich andere kümmern. Wir sollten hier verschwinden."
    Komi, der immer noch die Ruhe selbst zu sein schien, antwortete: "Ist dir noch nicht aufgefallen, dass hier keine Hilfe auftauchen wird. Wir sind hier auf uns allein gestellt. Und um den Krieg zu gewinnen, muss man manchmal selbst zum Krieg werden...ausserdem war Van Helsing Vampir- und kein Zombiejäger, du Wasserbirne."


    Liebes Tagebuch, ich hoffe das hier war nicht mein letzter Eintrag.

  • "Hallo liebes Tagebuch,


    hier ist wieder dein Jaakko.


    Und ich muss dir mitteilen, dass hier die Kacke am Dampfen ist. Das ist echt nicht mehr lustig. Wir kämpfen hier um unser Leben. So wortwörtlich wollte ich die Sache mit der "survival experience" eigentlich nicht nehmen. Aber fangen wir von vorne an:


    Zuerst war da der Dienstag, 13.Juli. Nachdem nun die nächtlichen Aktionen, die von mir und meinem Kumpel Pasi initiiert wurden, aufgeflogen sind und die Hunde (unser Stürmer Tero Komi nennt sie "Zombiehunde", Anm. Jaakko), die das umlagern, inzwischen auch das Gebäude stürmen ist das Trainingslager als solches komplett aufgehoben. Der Plan ist es jetzt nur noch hier irgendwie lebend rauszukommen. Pasi sieht unsere besten Chancen darin endlich Zugang zu dem großen Lastenaufzug zu bekommen, der sich mitten im Gebäude befindet. Aber dazu fehlte uns bisher der vierstellige Code, der das Ding öffnet. Weder in dem Notizblock von Lady Tyrant noch in dem großen Arbeitszimmer fanden wir irgendeinen Hinweis auf eine Zahlenkombination. Erst Pasis Bemerkung, dass der Code einen Bezug zu den Tyrants haben muss, brachte mich auf die Idee nochmal das Hochzeitsfoto des Paares abzuchecken. Ich schlug vor mal die Kombinationen des Datums des Hochzeitstages (wie auf der Rückseite des Fotos vermerkt) zu probieren. Und tatsächlich, mit der Zahlenfolge 2-9-1-3 begann der Fahrstuhl an zu poltern. Er fuhr zu uns (hoch?) und die große Stahltür öffnete sich. Ich, Pasi, der Teamchef und der Mannschaftsrat stiegen hinein. Genau in diesem Moment sprangen erneut mehrere Zombiehunde durch die Fenster ins Haus hinein und visierten uns an. Komi reagierte blitzschnell und schloß die Fahrstuhltür bevor sie uns erreichen konnten. Wir saßen nun in dem Fahrstuhl fest.


    Nach einer kurzen Verschnaufpause begannen wir die Schalttafel im Fahrstuhl genauer zu betrachten. Es gab 5 Knöpfe, die mit "Level 1-5" beschriftet waren und einen dünnen Schlitz. Komi drückte alle Knöpfe, aber es tat sich nichts. Erst als Pasi die Zugangskarte nahm, die er bei dem Toten im Speisesaal fand, reagierte der Fahrstuhl. Pasi drückte die 4 und zog die Karte durch den Schlitz. Der Fahrstuhl setzte sich in Gang.


    "Warum die 4?" fragte ich. "Weil das auf der Karte stand. Ich denke, je höher die Zahl, desto WICHTIGER der Bereich bzw. die Befugnis der Person, der diese Karte ursprünglich gehörte" antwortete er. Klang logisch und sollte sich später als wahr herausstellen.


    Wie vermutet führen wir nach unten. Level 4 musste sich als ca. 8-10 Meter unter der Erde befinden. Als der Fahrstuhl sich öffnete betraten wir einen Gang mit zwei Türen. Eine links und eine rechts. Wir teilten uns auf und untersuchten beide Räume. Einer war ein Umkleideraum, da hier unzählige Spinds standen mit mehr von diesen Laborkitteln. Der andere Raum war eine Art Waffenkammer, was vor allem Tero Komi erfreute. Unser vereinseigener Rambo schnappte sich direkt von jedem Waffentyp ein Exemplar. Ausserdem mehrere Patronengürtel, die er sich sowohl um den Bauch als auch kreuzförmig über die Schultern schnallte. Pasi tat es ihm gleich. Ich, der Teamchef und die anderen Spieler hielten uns diesbezüglich erstmal zurück.


    Voll bewaffnet ging es nun zurück in den Umkleideraum, da dort noch eine weitere Tür war, die uns in ein großes Labor führte. Allerdings war hier alles zerstört. Schränke und Tisch waren umgeworfen und überall im Raum verteilt liefen Menschen hin und her. Als sie uns bemerkten stürmten sie auf uns zu. Ohne auch nur mit der Wimper zu zuckern eröffnete Komi sein Dauerfeuer und erledigte jeden Einzelnen. Ich hoffe, er hat mit seiner Zombietheorie Recht. Sonst bekommen wir große Probleme.


    Wie sich heraustellte gab es noch weitere Laborräume, die ähnlich aussahen. Doch der Teamchef verbot uns weiterzugehen. Stattdessen bewaffneten sich nun auch er, ich und die restlichen Spieler und wir fuhren mit dem Fahrstuhl wieder hinauf. Dort erledigten wir die Hunde und es gab eine Teambesprechung. In diser verkündete der Teamchef, dass er zusammen mit einer kleinen Gruppe an Spielern versuchen wird sich bis in die Stadt vorzukämpfen. Waffen um sich zu verteidigen hätten wir ja nun zu Genüge.


    Am Mittwochmorgen war es dann soweit. Der Teamchef und eine hanvoll Spieler bewaffneten sich bis an die Zähne, verließen das Haus und versuchten nun sich zur Innenstadt von Raccoon City durchzuschlagen. Wir anderen blieben zurück und hofften, dass die Jungs so schnell wie möglich Hilfe holen konnten.
    Pasi ging es von Tag zu Tag schlechter. Seine Bisswunde verschlimmert sich und Pasi verhält sich uns gegenüber immer aggressiver. Währendessen hatte Komi seine eigene Theorie zu dem Ganzen bzw. führte er die Notizen von Lady Tyrant weiter aus:


    Die Umbrella Corporation nutzte die Verzweiflung der Tyrants aus, um Lord Tyrant für ihre Experimente benutzen zu können. Komis wilde Filmfantasien liefen darauf hinaus, dass Umbrella statt eines Heilmittels eine biochemische Waffe o.ä. erfinden wollte. Und ein todsterbenskranker Mann kam da als Versuchsobjekt gerade richtig. Lady Tyrant fand das irgendwann heraus und wollte ihren Mann aus dem unterirdischen Labor herausholen. Dabei ist wohl irgendwas schiefgelaufen und nun sind Menschen, Hunden und sonstige Lebewesen von diesem "Heilmittel" befallen und verwandelten sich in Zombies.
    "Das ist doch Schwachsinn. Klingt nach dem Inhalt eines billigen Videospiels aus den 90ern", wiegelte ich Teros Spinnereien ab. Aber er bestand darauf Recht zu haben und schlug vor, dass wir uns morgen, wenn die Anderen schlafen, nochmal in das unterirdische Labor begeben und die restlichen Räume untersuchten.


    Na toll. Wäre ich bloss mit dem Teamchef den seiner Gruppe aufgebrochen anstatt hier mit dem Möchtegern-Terminator auf Zombiejagd zu gehen"

  • Liebes Tagebuch,


    hier ist wieder dein Jaakko. Und ich bin noch am Leben. Ich befinde mich aktuell in einem Flieger, der mich zurück nach Finnland bringen soll. Aber beginnen wir das Ganze wie immer von vorne:


    Am gestrigen Donnerstagabend, 15.Juli, wollte Tero Komi mit mir noch einmal in das geheime Labor unter dem alten Herrenhaus vordringen um den Vorfällen, die sich hier in den letzten Tagen ereigneten auf den Grund zu gehen. Unser Teamchef war schon einen Tag zuvor mit einigen Spielern (und bis an die Zähne bewaffnet) aufgebrochen, um sich nach Raccoon City durchzuschlagen. In der Hoffnung, dort Hilfe holen zu können. Komi wollte aber nicht länger warten und die Sache ein für allemal aufklären.


    Pasi (Nylund) war aufgrund seines Zombiebisses inzwischen so aggressiv geworden, dass wir ihn an sein Bett fesseln mussten. Das mag zwar hart klingen ist aber immer noch besser als Teros Vorschlag ihm einfach ne Kugel zwischen die Augen zu jagen. Ich schnappte mir also die Zugangskarte für den Fahrstuhl von Pasi und dann machten Tero und ich uns als Duo auf den Weg in die "Zombiapokalypse" (O-Ton Tero).
    Mit dem Fahrstuhl ging es also runter auf Level 4 und dann ab in die Waffenkammer. Tero schnappte sich alles, was irgendwie eine Kugel abfeuern konnte. Dann ging es in die Labore. Wir checkten einen Raum nach dem anderen. Lief uns irgendetwas zombieartiges über den Weg feuerte Tero aus vollen Rohren. Die Räume waren voll mit Arbeitsgeräten, Aktenschränken, sterilen Testkammern und eben...Zombies bzw. ehemaligen Labormitarbeitern. Aber wir fanden nichts, dass uns weiter darüber Aufschluß gab, was genau hier los war. Und vor allem, wo die Tyrants abgeblieben waren.
    "Wir müssen irgendwie Level 5 erreichen", meinte Tero. Klang logisch. Ein Stockwerk tiefer musste noch etwas sein, sonst gäbe es diese Ebene nicht an der Schalttafel im Fahrstuhl. Aber wie dahin kommen ohne entsprechende Zugangskarte.
    "Ich könnte ja mit der Spitzhacke ein Loch in den Boden schlagen", scherzte ich. Da ich immer noch nicht wirklich mit Schusswaffen umgehen konnte überließ ich die Tero und nutzte lieber weiterhin die Hacke.
    "Wo hast du das Teil eigentlich her?", fragte Tero, "das habe ich gar nicht im Waffenschrank gesehen."
    Ich erzählte Tero die ganze Geschichte mit dem Gewächshaus, der meterhohen (wohl vom Virus infizierten) Pflanze usw. "Eine infizierte Pflanze? Wie soll denn das gehen? Meinst du, es gibt vegetarische Zombies und der hat in ein Gänseblümchen gebissen?"
    Interessanter Gedanke, den Tero da aufbrachte. Schnell hatten wir die Theorie, dass das Virus bzw. der entsprechende Stoff eine Flüssigkeit ist und irgendwie an die Pflanze gelangte. Und diese dann mutierte. "Komm mit", schrie Tero und lief zurück zum Fahrstuhl. Bevor wir wieder nach oben liefen ging Tero nochmal in die Waffenkammer und öffnete den größten der dortigen Schränke. Darim befand sich ein Flammenwerfer. "Komm zu Papa, Kleines" sagte er triumphierend und zog sich das Gerät über die Schulter. Dann ab nach oben, aus dem Haus raus, mehrere Dutzend Zombiehunde beseitigt und ab ins Gewächshaus. Ich kam kaum hinterher. Wir betraten den Raum mit der Monsterpflanze und Tero schaltete ohne zu zögern den Flammenwerfer ein. Er verbrauchte die komplette Ladung des Flammenwerfers aber am Ende war diese Pflanzenmutation abgefackelt. Wir schauten in das große Loch im Boden des Gewächshauses.
    "Ha, genau wie ich dachte. Die Pflanze stand wohl ursprünglich mal auf einem Tisch in einem Büro in der unterirdischen Anlage. Und wenn wir Glück haben sogar auf Level 5."
    So langsam verstand ich. Tero und ich seilten ins in das große schwarze Loch hinab. Irgendwo da unten sahen wir ein Flackern. Licht, es war tatsächlich Licht. Als wir unten ankamen standen wir in einem riesigen Raum. Größer als die Laborräume, in denen wir vorher waren. Wir blickten beide in Richtung Eingangstür und dort stand ganz groß "LEVEL 5". Dann streifte unser Blick durch den Raum und erblickten einen großen Wassertank, der mit einer Flüssigkeit gefüllt war. Inmitten dieser Flüssigkeit war ein Mensch oder sowas ähnliches. Es war locker 2 Meter groß. Wahrscheinlich noch mehr.
    Hinter einem Schreibtisch entdeckte ich Beine. Noch eine tote Person. Als ich den Tisch erreichte sah ich auch, um wen es sich handelte: Lady Tyrant. Sie hatte sich also auch bis hierhin durchgekämpft. Aber wollte sie nicht ihren Mann retten. Ist er etwa dieses Wesen in dem Wassertank.
    Tero rief mich zu sich und zeigte auf ein Hinweisschild:


    "Alpha-Testperson
    Tyrant-Virus
    Supersoldat
    Version 1.0"


    Wenn man schon den Virus nach der Testperson nennt dann sollte klar sein, wer diese Person ist. Mein nächster Gedanke war hier nach Beweismaterial zu suchen, um das Ganze aufklären zu können und natürlich auch später die Behörden zu informieren. Doch in diesem Augenblick wurde der Raum gestürmt. Bewaffnete Soldaten umzingelten uns. Einer von ihnen stellte sich als Chris Redfield, Commander des S.T.A.R.S.-Team, vor. Das Team wurde losgeschickt um uns zu retten. Der Coach und die anderen Jungs hatten es also geschafft.
    Wir wurden ohne große Umwege aus dem Labor nach oben gebracht und in Helikopter gesetzt, die uns aus diesem Gebiet herausflogen.
    Inzwischen sitzen Tero, ich, Pasi, der Coach und der Rest des Teams in einem Flieger, der uns zurück nach Europa bringt. Leider ist es mir nicht gelungen irgendwelche Beweismaterialien aus dem Haus oder dem Labor mitzunehmen. Und das wird wohl auch niemand anderes tun. Denn uns hat gerade die Nachricht ereilt, dass das Herrenhaus mitsamt Gelände und der großflächigen Umgebung einem Waldbrand zum Opfer gefallen sind. Komischer Zufall.


    Aber viel wichtiger ist, dass alle im Team überlebt haben. Und natürlich die Hoffnung, dass Pasi sich wieder von seiner Bisswunde erholt. Ich bete nur darum, dass nächstes Jahr unser Hotel in den Anden wieder zur Verfügung steht. Damit ist meine Tagebuch-Zeit zu Ende.

  • Der FVK informiert:


    Auch wenn das Saisonhighlight mit dem Pokalfinale und einem möglichen Titelgewinn noch bevorsteht bewertet der Verein die aktuelle Spielzeit jetzt schon als erfolgreich. Zumindest ist es die beste Saison seit Amtsantritt von Teamchef Wrage. Denn die Mannschaft hat in vielen Statistikbereichen Bestwerte und Rekorde zu verzeichnen.


    1. Tabellenwerte


    Platz 3 in der Abschlusstabelle mit 69 :lol: Punkten und 61:21 Toren.


    Pascal Wrage (Teamchef) : "Diese Saison war unglaublich. Die Fans haben maximal Platz 4 erwartet. Das hielt ich für übertrieben. Und nun konnten wir diese Erwartungen sogar noch übertreffen. Zudem haben wir die beste Defensive und zweitbeste Offensive der Liga. Es hat einfach an allen Ecken und Enden gepasst."


    2. Das Gesetz der Serie


    Der FVK blieb 21 Pflichtspiele in Folge ungeschlagen. Insgesamt musste man in den letzten 28 Pflichtspielen nur eine einzige Niederlage hinnehmen. Und das war gegen den diesjährigen Meister.


    Anna Bolika (Mannschaftsärztin) : "Nach Jahren, die ich in meinem Labor verbracht habe, um die richtige Mischung für meine "Nahrungsergänzungsmittel" zu finden, scheinen meine Präparate nun zu wirken. Die Jungs vertragen das Zeug ohne Nebenwirkungen (also in 90% der Fälle) und können damit im Spiel nochmal 20% mehr Leistung abrufen. Den Gerüchten, meine Mixturen würden nicht ganz legal sein, widerspreche ich vehement."


    3. Freistoss- und Torschützenkönig(e)


    Vor gut drei Jahren gab es einen vereinsinternen Streit zwischen FVK-Legende Boris Kamppinen und Jungstar Simon Kerola. Gewonnen hatte ihn damals der Teeniestar und Senior Kamppinen musste den Verein verlassen. Das Vorgehen des Vereins und die Attitüde von Kerola wurden damals von einigen Fans kritisiert. Doch nun konnte ST Simon Kerola (24), 9.4 endlich nachweisen, dass er ein würdiger Nachfolger ist. Mit 18 Treffern in der Liga konnte er sich in diesem Jahr die Torjägerkrone sichern. Glückwunsch, Simon :prost:


    Lasse Rennen (Konditionstrainer) : "Man muss hierbei auch speziell die unglaubliche Freistossquote von Simon erwähnen. Allein ein Drittel seiner Treffer waren verwandelte Freistösse. Ich werde nie das Spiel am 9.Spieltag gegen Veasa PS vergessen, als Simon in der ersten Halbzeit einen lupenreinen Freistosshattrick erzielte. Ist das nicht sogar ein Fall für das Guiness Buch der Rekorde?"


    Ville Euronen (Manager) : Gratulation Simon zur Torjägerkanone. Aber auch unsere beiden anderen Stürmer sollte man nicht vergessen. Sowohl Tero (Komi) als auch Giovanni (Vezio) haben zweistellig getroffen und sich mit jeweils 10 Toren auf Platz 3 der Torschützenliste verewigt. Ob ich das so gut finde ist eine andere Frage. Mir ist es natürlich lieber, wenn die Verteidiger treffen. Denen muss ich keine Torprämie zahlen."


    Doch der größte Erfolg der Saison könnte noch folgen. Am Samstag bestreitet der FVK das Pokalfinale gegen Finnlands Überteam MyPe Anjalankoski. Ist ein Titelgewinn überhaupt im Bereich des Möglichen?


    Izmir Egal (Vereinspsychologe) : "Jeder der im Finale steht kann den Pokal auch gewinnen. So ist das im Fussball. Die Jungs konnten den Ligaprimus diese Saison schon zweimal schlagen. Genau da setze ich in den Einzelgesprächen an. Keine Ahnung, wer das Duell am Samstag gewinnt, aber ich werde unsere Spieler mit der bestmöglichen Motivation und Mentalität ins Spiel schicken."


    Z.Müller (Pokalfinalschiri) : "Teamchef Wrage hat mir vor kurzem erst aus einer finanziellen Notlage geholfen. Ich denke, ich kriege das schon hin das die Jungs den Pokal am Samstag in den Nachthimmel strecken können."

  • Die nationalen Wettbewerbe sind europaweit beendet. Der Transfermarkt geschlossen. Aber natürlich arbeiten viele Vereine schon an ihrem Kader für die nächste Spielzeit. Und da erblickt man ein sich immer mehr verbreitendes Phänomen: die Spielerleihe. Inzwischen ist die Nachfrage nach Leihspielern gefühlt zehnmal so hoch wie das Angebot. Selbst größere Vereine aus den Topligen suchen öffentlich nach "Spielern auf Zeit". Auch die Fans des FVK beobachten dieses Vorgehen in der Fussballwelt und wundern sich, dass ihr heißgeliebter Verein diesbezüglich so ruhig ist. Daher sieht der FVK sich zu dieser Stellungnahme genötigt und verkündet sich für die Spielzeit 2022/2023 NICHT mit Leihspielern verstärken zu wollen. Ein paar Meinungen dazu:


    Felix Methusäleminni (Kultfan und Vereinsmitglied seit 1891) : "Richtig so. Man muss nicht jeden Trend mitmachen. Als ich noch Fussball gespielt habe da gab es keine Leihen. Noch nicht mal Transfers. Genaugenommen gabs da auch noch keine Bälle oder Tore, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Auf jeden Fall sollte mein FVK ein leihfreier Verein bleiben."


    Miro Dreikäsehochii (junger FVK-Fan - Nachricht per Instagramiää) : "Ich finde das voll doof. Ich möchte, dass der Ronaldo ausgeliehen wird. Und der Messi. Und vielleicht noch der Haaland. HEAGDL, Miro"


    Cash Moneymaker (weltbekannter Spielerberater) : "Ja, diese ganzen Spielerleihen gehen mir auch auf den Sack. Da verdiene ich doch nichts dran. Die Leute müssen verkauft werden. VERKAUFT. Am besten jedes Jahr zu einem neuen Klub. Das bringt Kohle. Aber keine Sorge. Das wird bald ein Ende haben. Ein Antrag auf Verbot von Leihgeschäften hab ich schon bei der AOFA eingereicht."


    Katia Bordellääni (Chefin einer Begleitserviceagentur) : "Ausleihen? Für ein ganzes Jahr? Puh! Das wird teurer. Unser Service kostet pro Nacht ja schon 250 Euro. Aber hey, man kann sich ja auf jedes Vertragsmodell einigen."


    Morris Barthold (Zwillingsbruder des GBK-Trainers) : "Der Wrage, die alte Flachzange, könnte doch eh nicht mit Leihspielern umgehen. Die kämen doch völlig nutzlos wieder zu ihren Vereinen zurück und müssten ihre Karrieren beenden. Der hat doch nur junge Spieler, denen er einen vom Pferd erzählen kann und Senioren, bei denen seine Trainerdefizite eh nicht mehr auffallen. Ich gebe dem noch ein Jahr, dann flüchtet er eh wieder in ein anderes Land."

  • Mit Bedauern muss der Verein seinen Anhängern mitteilen, dass mehrere Gebäude auf dem Gelände des FVK von Randalierern demoliert wurden. Wie mit dieser Situation umgegangen wird, was der Teamchef dazu sagt und wie polizeilichen Ermittlungen laufen erfahrt ihr in den folgenden Statements.


    Bob (der Baumeister): "Beschädigt wurden u.a. der Foodcourt, die Bierzelte und der Merchandising-Bereich. Alle Gebäude sind völlig unbrauchbar. Meine Firma hat vom Verein aber schon einen Bauauftrag erhalten und wir werden nächsten Monat mit den Bauarbeiten beginnen. Ich verspreche allen Fans des FVK, dass die entsprechenden Lokalitäten bis zum ersten Heimspiel wieder funktionsfähig sind. Wir schaffen das."


    Inspektor Gädgetöniä (verantwortlicher Hauptinspektor): "Die Randalierer müssen mitten in der Nacht zugeschlagen haben. Die Überwachungskameras auf dem Vereinsgelände konnten zwar die Taten filmen, aber leider nicht die Gesichter der Täter. Trotzdem haben wir einige HInweise bekommen. So konnten man auf den Videobändern erkennen, dass die Randalierer Merchandise des Ligakonkurrenten GBK aus Kokkola trugen. Ausserdem erreichte die Geschäftsstelle des FVK ein Erpresserbrief mit der Forderung: Gebt Barthold Kohle


    Die Anfangsbuchstaben der Forderung geben einen weiteren Hinweis auf den Liganachbarn. Wir werden mögliche Zusammenhänge prüfen."


    Pascal Wrage (Teamchef): "Ich befürchte, ich hab das Ganze ein bißchen mitzuverantworten. Ein paar unbedachte Aussagen über das aktuelle Vermögen des FVK, die mir ligaintern rausgerutscht sind, könnten diese Tat provoziert haben. Zumal ja gleichzeitig bekannt ist, dass die Finanzen von GBK jedes Jahr ein Insolvenzverfahren befürchten lassen."


    Ville Euronen (Manager): "Natürlich werden wir uns nicht erpressen lassen. Hier wird niemandem Geld gezahlt. Stattdessen werden wir einfach unsere Ausgaben im Sicherheitsbereich erhöhen. So habe ich direkt einen neuen Sicherheitschef für das Vereinsgelände eingestellt. Mörtel Kombätinnen ist seit gut 30 Jahren im Sicherheitsbusiness und hat sich direkt auf meine Anfrage gemeldet und sich bereit erklärt mit einer von ihm zusammengestellten Spezialeinheit das FVK-Gelände zukünftig zu überwachen."

  • Mehrere unabhängige finnische Medien berichten über den jährlichen Sponsorentag des FV Korsholm, der am Sonntag, den 24.Juli stattfinden wird. Dabei enthüllten einige Reporter, dass der Teamchef den zu erwarteten Sponsorenzuschuss schon vorab vom Vereinskonto abgehoben hat, um damit einen Festivalurlaub in Slowenien zu finanzieren. Dazu der Teamchef:


    Pascal Wrage (Teamchef FV Korsholm) : "Ja, stimmt. Tschüss...bis nächsten Monat."