News aus Kysylorda

  • Der Meisterteller ist wieder in Kysylorda! Dank einer großartigen Aufholjagd, die unsere Jungs in den letzten Runden hingelegt haben, konnte am letzten Spieltag im Fernduell mit unserem Dauerrivalen Shekhtyor Karagan der zweite Meistertitel der Vereinshistorie eingefahren werden.


    Die Ausgangslage für das Saisonfinish war keineswegs rosig. Nach dem letzten direkten Saisonduell in Runde 30 (welches nach dramatischem Spielverlauf und zweimaligem Führungswechsel 2:2 geendet hatte) betrug unser Rückstand auf den Konkurrenten 4 Punkte (verbunden mit einer um 9 Treffer schlechteren Tordifferenz). Somit war klar: Wir mussten wohl eine Siegesserie in den letzten 9 Runden hinlegen und zugleich auf zumindest zwei Umfaller von Shekhtyor hoffen. Im Bewusstsein, dass wir nur ersteres selbst beeinflussen konnten, stellten wir uns dieser schwierigen Mission.


    Der Verfolger pirscht sich an: Nachdem wir Aktobe Lento mit 2:0 und Yalimai Semipalat 3:1 geschlagen hatten, folgte eine Serie von 5 Siegen ohne Gegentor (3:0 gegen FV Astana, 6:0 gegen Irtosh Pavlodar, jeweils 2:0 gegen Atyrau Astana und Vustok Ust-Kamengors sowie 1:0 gegen Zhanis Astana). In der Zwischenzeit hatte Shekhtyor tatsächlich zweimal Remis gespielt, sodass bereits nach 36 Runden beide Teams punktegleich waren und nach 37 Runden wir nur noch die um 2 Treffer schlechtere Tordifferenz aufwiesen.


    In Runde 38 ließen wir dann gegen Keirat Almaty, einem Gegner der uns traditionell eher weniger liegt, mit einer extrem bissigen und wuchtigen Performance (mit 4 Toren kurz vor bzw. nach der Pause) ein 4:1 folgen. Es wäre durchaus mehr drinnen gewesen, doch unser 5:0 wurde wegen angeblicher Behinderung des gegnerischen Torwarts aberkannt und das Gegentor fiel in der 89. Minute durch einen abgefälschten Freistoß. Nachdem Shekhtyor über ein 1:0 bei Aktobe Lento nicht hinauskam, war nach dieser Runde neben dem Punktestand nun auch die Tordifferenz mit + 61 völlig ausgeglichen und Shekhtyor Karagan nur noch aufgrund der größeren Zahl an erzielten Tore an der Tabellenspitze. Es war somit alles angerichtet für den ultimativen Showdown ...


    Der 5. Juni 2021 ging dann als Tag der bisher knappsten Meisterschaftsentscheidung in die kasachische Fußballgeschichte ein. Während wir uns auswärts mit Yasil Kokshetau zu messen hatten, empfing Shekhtyor Karagan mit Vustok Ust-Kamengors einen äußerst unangenehmen Gegner. Sowohl wir als auch unser Titelkonkurrent setzten im Bewusstsein, dass am Ende wohl die Tordifferenz entscheiden würde, auf gnadenlose Offensive. Im Laufe der 90 aufregenden Minuten wechselte die Tabellenführung mehrmals. Als wir mit einem Doppelschlag in der 77. Minute auf 4:1 gestellt hatten und zugleich der Stand im Parallelspiel "nur" 2:1 für Shekhtyor lautete, begannen unsere mitgereisten Fans auf den Rängen bereits zu feiern. Als dann in beiden Stadien der Schlusspfiff ertönte, kannte der Jubel in unseren Reihen keine Grenzen mehr.


    Die Belohnung: Wie schon in der Saison 2012/2013 waren die Top 2 am Ende punktegleich. Während damals die um 8 Treffer bessere Tordifferenz den Ausschlag zugunsten von Aktobe Lento gegenüber Shekhtyor Karagan gab, waren es diesmal sogar nur 2 Tore, welchen am Ende das Pendel im Titelduell mit Shekhtyor Karagan (+ 62) auf unsere Seite (+ 64) ausschlagen ließ. Dieser buchstäblich auf den letzten Metern eroberte Meisterteller ist der Lohn für beharrliche, konsequente Arbeit in den letzten Monaten und die tolle Moral unserer Spieler, welche das auf massive Rotation aufgebaute Konzept perfekt und ohne Murren umsetzen. Als Draufgabe warten nun in der CL-Qualifikation zwei Duelle mit dem hochkarätig besetzen CV Sevilla, dem vierten der spanischen Primera Division.

  • Am 12. Spieltag der laufenden Saison in der Begegnung mit Yasil Kokshetau schlug in der 55. Minute eine besondere Sternstunde. Unserem Offensiv-Urgestein Renat Aloev gelang per Hechtkopfball nicht nur das Tor zum 2:0-Endstand , sondern zugleich sein insgesamt 100. Treffer im Trikot von Keisar Kysylorda. Und das mehr als 14 Jahre nachdem er am 07.04.2007 gegen Irtosh Pavlodar sein Debüttor erzielt hatte.


    Inzwischen hat der 34-Jährige sein Konto auf 101 Treffer erhöht (davon 87 in Ligaspielen) und sich punkto nahendes Karriere-Ende (sein Vertrag läuft mit Saisonende aus) eine Hintertür geöffnet: "Zu Weihnachten werde ich mit meiner Familie beraten, wie es weitergeht. Ich kann mir inzwischen ganz gut vorstellen, noch eine weitere Saison anzuhängen. So lange ich so fit bin und noch weiß, wo des Gegners Gehäuse steht, spricht wohl nichts dagegen, weiter für meinen Herzensklub auf Torjagd zu gehen." Unsere Fans würde die Vertragsverlängerung wohl in große Begeisterung versetzen!

  • Es ist vollbracht. In einer beeindruckenden zweiten Saisonhälfte wurden alle Verfolger abgehängt und schon am 36. Spieltag die erstmalige erfolgreiche Titelverteidigung und der insgesamt dritte Meistertitel fixiert.


    Die entscheidenden Duelle


    Hauptverantwortlich für diesen Erfolg war die Performance in den direkten Duellen mit den unmittelbaren Verfolgern Aktobe Lento (1:1, 2:0, 3:0) und Zhanis Astana (2:0, 1:0, 1:0). Lediglich gegen die viertplatzierten Yasil Bogatyr Petrop gab es neben zwei Siegen (2:0 und 1:0) auch eine Niederlage (2:3 in einem dramatischen Fight mit 5 Toren nach der Pause).


    Der Rückhalt als Pechvogel


    Großen Anteil an der beeindruckenden Performance mit bisher nur 2 Niederlagen in der Liga hatte auch unser Urgestein zwischen den Pfosten, unser Goalie-Oldie Asamat Kedyrkulov. Im Verbund mit einer bärenstarken Abwehr gelang von Anfang Februar an eine Serie von 13 Spielen, in denen insgesamt nur 3 Gegentore kassiert wurden. In dieser Phase konnte der Vorsprung in der Tabelle auf die ersten Verfolger von 3 auf 12 Punkte ausgebaut werden. Umso bitterer war es für unsere Einser-Keeper, dass er sich am 11. Mai im Training einen Jochbeinbruch zuzog und so den Rest der Saison mit einer Stützmaske aber ohne Pflichtspieleinsatz verbringen musste. Damit war es an unserer Nummer 2 Konstantin Sergeyevich, den Titel in wahrsten Sinne des Wortes festzuhalten.


    Die Krönung


    Am 14. Mai war mit 12 Punkten Vorsprung und nur noch 4 ausständigen Liga-Spielen alles angerichtet. Diesmal sollte der Meistertitel nicht wie bei den ersten beiden Erfolgen in der Fremde, sondern gegen FV Atyrau im eigenen Stadion fixiert werden. Dazu waren auch 400 nagelneue zusätzliche Sitzplätze zeitgerecht fertig geworden, auf denen sich auch gleich erwartungsfrohe Fans einfanden. Auch wenn an diesem kalten, windigen Nachmittag nicht alle Stehplätze besetzt waren, so war die Stimmung doch vom Anpfiff weg am Siedepunkt. Und als nach nicht einmal einer Viertelstunde Pavel Zakirovich mit einem Schuss von der Strafraumgrenze auf 1:0 stellte, wackelten die Tribünen. Der zwischenzeitliche Ausgleich aus einem Freistoß konnte unsere Offensivbemühungen nur kurz bremsen und mit einem Doppelschlag vor der Pause durch Pavel Gazezovich und Kairat Alexandrov (in einem seiner letzten Einsätze vor der Fußballpension) wurden die Weichen auf Sieg und Meistertitel gestellt. Die beiden Tore nach der Pause gingen in den Jubelchören von den Rängen fast unter. Als dann beim Stand von 4:2 endlich der Schlusspfiff ertönte, kannte die Begeisterung keine Grenzen. Da gab es auch für Asamat Kedyrkulov kein Halten mehr, auch wenn er gut achtgeben musste, dass ihm in der Jubeltraube seine Maske nicht verrutschte ?


    Die Double-Chance


    Auch wenn in der Nacht von 14. auf 15. Mai die Sperrstunde in Kysylorda aufgehoben und in den Straßen der Stadt der Meistertitel ausgelassen gefeiert wurde, so ist die Saison doch noch nicht vorbei. Noch gilt es, die Spannung hochzuhalten und zugleich Kräfte zu sammeln. Denn in gut einem Monat, am 11. Juni wartet im Pokal-Endspiel die Chance auf das erstmalige Double und zugleich mit Yasil Bogatyr Petrop ein enorm schwer zu bespielender Gegner, der den vielleicht stärksten Kader des Landes aufzubieten weiß. Eine finale Herausforderung, der sich unsere Truppe nur zu gerne stellen wird.

  • Besser hätte die Saison 2021/2022 nicht zu Ende gehen können: Mit einem 2:0 im Finale gegen Yasil Bogatyr Petrop konnte knapp ein Monat nach dem 3. Meistertitel auch der 3. Pokalsieg der Vereinsgeschichte und damit das erstmalige Double fixiert werden. Doch auch die Tage davor und danach gaben durchwegs Grund zur Freude.


    Die letzten Ligaspiele


    Nach dem Meisterstück in Runde 36 war die klare Devise ausgegeben worden, in den verbleibenden 3 Ligaspielen keinesfalls die Zügel schleifen zu lassen und die Spannung für das anstehende Pokalfinale hoch zu halten. Die gelang mit drei abgebrühten Leistungen, die jeweils zu 1:0-Siegen führten. Einmal mehr war unsere kompakte Defensive nicht zu überwinden und Torhüter TW Konstantin Sergeyevich (26), 6.0 hatte wohl die letzten Kritiker überzeugt, dass er ein würdiger Vertreter für den verletzten TW Asamat Kedyrkulov (33), 8.0 ist.


    Der Pokalsieg


    Im Endspiel im eigenen Stadion hieß es noch einmal alle Kräfte zu bündeln, um die starke Truppe von Yasil Bogatyr Petrop in die Schranken zu weisen. Beide Teams hatten am Ende einer langen Saison Ausfälle zu verkraften. Zu Beginn wirkte es so, als könnten dies die Gäste besser wegestecken. Vor allem mit Standardsituationen sorgten sie immer wieder für Gefahr, doch unsere Abwehr hielt einmal mehr allen Angriffsbemühungen stand. Entgegen dem Spielverlauf gelang dann nach schöner Einzelaktion von RV Pavel Koshlyak (29), 6.6 und Flanke von ST Maxim Suchovsko (34), 6.4 gelang dann nach einer Viertelstunde ST Pavel Zakirovich (28), 6.3 das 1:0. Damit kam deutlich mehr Ruhe in unser Spiel. Mit einem Schuss von der Strafraumgrenze unmittelbar nach der Pause brachte dann abermals Pavel Zakirovich unser Team endgültig auf die Siegerstraße. Nachdem wir eine weitere Drangperiode gut überstanden hatten, konnte das Ergebnis in der letzten halben Stunde souverän verwaltet und am Ende unter großem Jubel der heimischen Fans der Pokal in den kasachischen Abendhimmel gereckt werden.


    Freundschaftsspiele, Verletzungen, Stadionumbau und Titelparty


    Mit dem Schlusspfiff zum Pokalsieg war die Saison aber noch nicht zu Ende. Es folgten noch 3 internationale Freundschaftsspiele im gut besuchten eigenen Stadion (jeweils ca. 13.000 Fans) gegen Teams aus Ungarn, Belgien und Bosnien-Herzegowina, die alle zu Null gewonnen wurden. Leider mussten wir dabei aber auch eine schwere Verletzung miterleben, die Jung-Stürmer ST Talgat Borat (20), 6.1, der gerade im Frühjahr immer besser in Schuss gekommen war, eine zweimonatige Zwangspause bescherte. Etwa halb solange war der Ausfall von ST Georgios George (31), 6.7, der nach einem Zehenbruch für die ersten Pflichtspiele 2022/2023 wieder zur Verfügung stehen sollte.
    Kaum waren die Freundschaftsspiele abgeschlossen, rollten im Gany Maratbajev Stadion die Baumaschinen an, um eine nochmalige Erweiterung der Sitzplatzkapazitäten in Angriff zu nehmen. Die Erfolge der letzten Jahre und die rege Nachfrage nach Tickets für die neue Saison machten diesen Schritt erforderlich. Während im Stadion emsig gebaut wurde, setzten unsere Aktiven, Betreuer und Funktionäre am 28.06. zusammen mit den begeisterten Fans bei der Titelparty am Hauptplatz von Kysylorda den endgültigen Schlusspunkt unter eine unvergessliche Saison.

  • Zwischenbilanz Saison 2022/2023


    Mehr als zwei Drittel der laufenden Saison sind bereits absolviert. Zeit für einen kleinen Rückblick auf die bisherigen Highlights.


    Reges Kommen und Gehen im Kader


    Der Saisonwechsel nach dem fantastischen Double-Gewinn war auch geprägt von größeren Veränderungen in unserem Kader.

    Abgänge:

    Mit Nurmat Auesov verließ kurz nach dem Titelgewinn in der Liga ein defensives Urgestein nach 10 Jahren und 210 Einsätzen den Verein, um in der 2. belgischen Liga eine neue Herausforderung anzunehmen.

    Zum Saisonende verabschiedete sich dann auch Andrei Ukrainev (ablösefreier Wechsel in die 2. österreichische Liga). In nur 19 Spielen hatte er stolze 9 Treffer erzielt, sich aber letztlich keinen Fixplatz im Kader erarbeiten können.

    Mitte Juli 2022 folgten dann mit unserem Angreifer Sergei Serikbolsyn (fast 11 Jahre im Verein mit 61 Toren in 218 Spielen) und Außenverteidiger Andrei Alekseevich (222 Spiele in fast 12 Jahren) zwei weitere verdiente Spieler mit Transfers nach England bzw. Frankreich.

    Für Kairat Alexandrov indes ging nach 14 Saisonen, die er allesamt bei seinem Stamm- und Herzensklub verbracht hatte, die aktive Karriere zu Ende. Mit 23 Toren bei 242 Einsätzen hatte der zuverlässige Außenbahnspieler großen Anteil an den Titelgewinnen der letzten Jahre.

    Zugänge:

    Die freien Plätze im Kader wurden einerseits mit offensiven Talenten (Almat Turgankulov und Olivier Mbembe) aus der eigenen Nachwuchsabteilung gefüllt, die sich beide schon in den ersten Monaten mehrmals in die Scorerlisten eintragen konnten.

    Andererseits wurden die Abgänge auf den Außenpositionen in Mittelfeld bzw. Abwehr mit routinierten Legionären (Jonathan van der Wouwer, Temuri Tschchenkeli, Bodo Kroeger) nachbesetzt, ergänzt durch ein weiteres Talent aus der Akademie (Viktor Nuralyuly).


    Kurzer internationaler Auftritt


    Die Anfangsphase der neuen Saison stand auch im Zeichen der Europapokal-Spiele. Diese zeigten trotz beherzter Leistungen einmal mehr, dass trotz nationaler Dominanz auf der internationalen Bühne wenig zu holen ist. Gegen Simba (Meister der Färöer-Inseln) gab es in der Champions League Quali mit 0:2 und 1:4 nichts zu holen. Bemerkenswert war dabei der Debüttreffer des zwanzigjährigen Almat Turgankulov, der von der Bank kommend in seinem ersten Pflichtspiel den Ehrentreffer erzielte. In der ersten AOFA-Cup-Runde war dann gegen den walisischen Vertreter T.N.S. FV Endstation, wobei nach einem 0:2 daheim im Auswärtsspiel nach starker Leistung ein 1:1 geholt wurde.


    Zähes Ringen um die Tabellenspitze im ersten Saisondrittel


    Der Ligastart brachte mit Yasil Bogatyr Petrop gleich den stärkstmöglichen Gegner. Nach ausgeglichenem Spielverlauf und zwischenzeitlichem Rückstand brachte ein Doppelschlag nach einer Stunde durch Pavel Zakirovich und Sergei Yendibayev den hart erkämpften Auftaktsieg. Es folgten vier weitere Siege, ehe es im Duell mit der bis dahin ebenfalls makellosen Truppe von Aktobe Lento das erste Remis (0:0) gab. Dieser Paarlauf an der Spitze setzte sich mit weiteren Siegen bis zur 8. Runde fort. Während Aktobe auch am 9. Spieltag siegreich blieb, musste unser Team beim 1:1 gegen FV Atyrau (70 Minuten in Unterzahl) abermals Punkte abgeben. Mit einem 1:0 daheim gegen Zhanis Astana bei einem gleichzeitigen Unentschieden von Aktobe konnten wir dann in der 12. Runde wieder zur Spitze aufschließen. Eine Woche später wurde dann exakt zum Ende des ersten Ligadrittels mit einem 4:0 auswärts bei Tubol Kostanay die alleinige Tabellenführung erobert, zumal Aktobe bei Vustok Ust-Kamengors neuerlich nur remis spielte.


    Ein heißer Herbst mit vielen Verletzungen


    Der Auftakt des zweiten Drittels wurde mit einem 1:0 auswärts bei Yasil Bogatyr Petrop erfolgreich gestaltet, ehe es am 15. Spieltag mit dem 0:1 daheim gegen unseren „Angstgegner“ FV Astana trotz 43 Minuten Überzahl aufgrund eines Gegentors in der vorletzten Minute die erste (und bisher einzige) Saisonniederlage in der Meisterschaft gab. Das ärgerliche 1:1 bei Yalimai Semipalat (abermals mehr als 40 Minuten in Überzahl) in Runde 16 wirkte sich in der Tabelle nicht allzu schlimm aus, zumal Aktobe inzwischen komplett den Faden verloren und eine Heimniederlage gegen Tubol Kostanay erlitten hatte und auf Platz 3 hinter Yasil Bogatyr Petrop zurückgefallen war. Dann fanden wir aber wieder auf die Siegerstraße zurück und ließen bis zur Winterpause noch 3 Siege in der Liga folgen, gekrönt vom 2:0 am 19. Spieltag daheim gegen Aktobe. Die Partie wird ob der Härteorgien (12 gelbe und 1 gelbrote Karte) noch lange in Erinnerung bleiben.


    Der Schlusspunkt vor der langen Winterpause wurde mit einer sehr abgeklärten Leistung und einem 2:0 im Pokal-Viertelfinale auswärts bei Vustok Ust-Kamengors gesetzt.


    Die tolle Performance vor allem im Spätherbst ist besonders bemerkenswert, weil wir vor allem ab Oktober mit etlichen langfristigen Ausfällen zu kämpfen hatten. Bei den Ausfällen der vier wichtigen Defensivakteure Sveinbjörnsson (33 Tage), Kuandykov (58 Tage), Sadeqi (39 Tage) und Koshlyak (101 Tage) kam uns die extreme Breite und Ausgeglichenheit unseres Kaders besonders zugute.


    Perfekter Neustart nach der langen Winterpause


    Die zwei Monate bis zum Neustart der Liga wurden optimal zur Regeneration genutzt, um die 6 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Yasil Bogatyr Petrop erfolgreich zu behaupten und sogar auszubauen. Während Yasil Bogatyr am 21. Spieltag mit dem 1:1 gegen Aktobe Punkte, gaben wir uns keine Blöße und sorgten mit sicheren Siegen gegen Yasil Kokshetau (3:0), Keirat Almaty (4:1), FV Atyrau (2:0), Irtosh Pavlodar (3:1), FV Taras (1:0) für einen Frühjahrsauftakt nach Maß. Zum Charaktertest wurde dann das Duell mit Zhanis Astana in der 25. Runde, als wir trotz zweiter Ausschlüsse in der 69. und 79. Minute eine 2:1-Führung mit viel Einsatz über die Zeit retteten.


    Am 27. Spieltag stand dann das dritte Aufeinandertreffen mit Yasil Bogatyr Petrop auf dem Programm, verbunden mit der Möglichkeit, den Vorsprung auf den unmittelbaren Verfolger auf 11 Punkte auszubauen. Das Schlagerspiel begann mit einem frühen Rückstand und einer Verletzung von Stammkeeper Asamat Kedyrkulov denkbar schlecht. Erst knapp vor der Pause fanden wir besser ins Spiel und konnten uns nach etwa einer Stunde mit dem Ausgleich belohnen. Für das so wichtige Tor zeichnete Pavel Koshlyak verantwortlich, der nach drei Monaten Verletzungspause sein Comeback mit einem Solo über das halbe Spielfeld und einem prachtvollen Heber krönte. Beide Teams hatten noch Chancen auf den Sieg, ehe die Partie – danke guter Torhüterleistungen - mit einem gerechten Remis zu Ende ging. Nachdem die folgenden vier Spiele siegreich beendet wurden, beträgt der Vorsprung 8 Runden vor Schluss weiterhin 8 Punkte auf Yasil Bogatyr Petrop. Die Titelverteidigung ist somit in Reichweite, bei der aktuellen Stärke des ersten Verfolgers dürfen wir uns aber keine Nachlässigkeiten erlauben.

  • Vollendung eines Lebenswerks, dramatischer Pokal-Krimi und Fixierung des Meistertitels


    Die letzten Wochen brachten gleich mehrere extrem emotionale Höhepunkte für die Truppe von Keisar Kysylorda, wobei sowohl altgediente als auch ganz junge Spieler zu Hauptdarstellern avancierten.


    100. Pflichtspieltreffer für Renat Aloev


    Am 13. Mai 2023 krönte Renat Aloev, mit 35 Jahre ältester Spieler im Kader und seit Jänner 2007 Teil unserer Kampfmannschaft, seine großartige Karriere mit einem runden Jubiläum. In der 4. Minute des Auswärtsspiels gegen Yasil Kokshetau traf er wie so oft per Kopf zum 1:0 und fixierte damit sein 100. Tor in einem Pflichtspiel. Wenn er sich nach Erreichen dieser magischen Marke nun mit Saisonende endgültig aus dem Profifußball verabschiedet, wird er doch für die Fans von Keisar Kysylorda ewig ein Idol und für künftige Stürmergeneration immer ein Vorbild bleiben.


    Schwerarbeit auf dem Weg ins Pokal-Finale


    Im Pokal-Halbfinale im ausverkauften heimischen Stadion stellte sich unserer Truppe bei strömenden Regen mit dem FV Astana das einzige Team entgegen, gegen das wir in der Liga in dieser Saison eine Niederlage kassiert hatten. Beide Teams gingen mit enormem Einsatz in die Zweikämpfe, wobei wir uns im Lauf der ersten Halbzeit und auch kurz nach Seitenwechsel einige gute Chancen herausspielen konnten, jedoch mehrmals an mangelnder Präzision im Abschluss bzw. am blendend disponierten Keeper der Gäste scheiterten. Nachdem unser Angriffselan verebbt war, hätte es in der 90. Minute beinahe das Schockerlebnis gegeben, doch der Kopfball von Rubén Oscar Pagnanini traf nur die Stange und so ging es mit 0:0 in die Verlängerung.

    Das Spiel wurde zusehends hektischer und so mussten wir nach Ausschlüssen von Hannes Sveinbjörnsson und Jon Browell die letzten 20 Minuten in doppelter Unterzahl bestreiten. Zum Glück ließen unsere verbliebenen Defensivspieler keine Großchancen für Astana mehr zu.

    Am Ende musste ein Elferschießen über den Einzug ins Pokal-Finale entscheiden. Nachdem Oleg Kornienko den Ball auf die Tribüne geknallt hatte, gab es für Amir Hossein Sadeqi den ersten Matchball zu unseren Gunsten, doch das Lattenkreuz verhinderte die Entscheidung. Nachdem Serik Kossarev für Astana verwandelt hatte, stand es 4:4 – somit ging auch das Elferschießen in die Verlängerung. Mit einem wuchtigen Schuss stellte Oleg Amanzholovich auf 5:4 und am Ende war es einmal mehr dem verlässlichen Asamat Kedyrkulov vorbehalten, mit einer tollen Parade beim Schuss von Kairat Shumaev den Sieg und damit den Aufstieg zu fixieren. Wir fiebern bereits dem Endspiel am 21. Juni gegen Yasil Bogatyr Petrop entgegen.


    Meisterstück im Zeichen der Jugend


    Ab dem 22. Spieltag hatten in der Liga sowohl unsere Truppe als auch die ersten Verfolger von Yasil Bogatyr Petrop ein blitzsaubere Performance hingelegt. Abgesehen vom Unentschieden im direkten Duell standen bei beiden Teams nur Siege (jeweils 13) zu Buche, sodass bei einem Vorsprung von 8 Punkten zwar am 36. Spieltag theoretisch schon die Titelentscheidung zu unseren Gunsten fallen konnte, ob der Stärke von Yasil Bogatyr aber nicht unbedingt damit zu rechnen war.

    So konzentrierten sich unsere Akteure auch ausschließlich auf ihre eigenen Aufgaben im Spiel gegen das stark ersatzgeschwächte Team von Irtosh Pavlodar. Und diese Aufgaben wurden blendend erfüllt. Schon in den ersten 22 Minuten wurden 5 hochkarätige Chancen herausgespielt und gleich 3 davon in Tore umgemünzt.

    Anfang der zweiten Halbzeit sickerte dann der Zwischenstand aus dem Parallelspiel von Yasil Bogatyr gegen Vustok Ust-Kamengors durch. Dieser lautete 0:2 – bei diesem Resultat wäre der Meistertitel für uns bereits fix gewesen. So brach hinter den Kulissen rege Betriebsamkeit bei den Vereinsmitarbeitern aus: Unser Zeugwart holte die Meister-T-Shirts aus dem Depot und in der Kantine wurden einige Flaschen Sekt eingekühlt.

    Im Hochgefühl des nahen Titelgewinns wurden in der letzten halben Stunde dann noch 2 Treffer nachgelegt und ein klarer 5:1-Sieg eingefahren, während es im Parallelspiel keine Änderungen beim Resultat mehr gab.

    Bemerkenswert und besonders erfreulich an diesem glatten Sieg war, dass alle Treffer von Spielern im Alter von maximal 21 Jahren erzielt wurden. Mit Olivier Mbembe (2 Tore), Tyeou Waziarima sowie den Einwechselspielern Ruslan Endinovich und Talgat Borat trugen sich also nicht nur Zukunftshoffnungen in die Schützenliste ein, sondern Akteure, die schon die Gegenwart unseres Vereins erfolgreich mitbestimmen.

    Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel bei Aktiven, Betreuern und Fans keine Grenzen. In einer kurzen Feier wurde dann auf dem Rasen auf den 3. Liga-Titel in Folge angestoßen und noch mehr als eine Ehrenrunde vor den prall gefüllten Tribünen gedreht.