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  • SardinaSportiva: Guten Tag Herr Scofield, schön, dass Sie für ein kurzes Interview zur Verfügung stehen. Die Fans von Torres in Sassari waren sehr neugierig, als das Freundschaftsspiel in Bosnien-Herzegowina angekündigt wurde. Auf einen Vizemeister trifft man nicht alle Tage und dann gab es auch noch einen Sieg für den Underdog. Wie bewerten Sie das Spiel?


    Ja, es war in der Tat toll, dass das Spiel zustande gekommen ist. Und was soll ich sagen, wir waren tolle Gastgeber und es war schön zu sehen, wie heiß die sardischen Fans schon waren. Aber im Ernst: Es war klassischer Sommerfußball und ein Test zum richtigen Zeitpunkt, um an der einen oder anderen Schraube noch etwas nach zu justieren. Ich will nicht klagen, aber der Ausfall unserer Nr. 1 und Nr. 2 in der Saisonvorbereitung schmerzt uns sehr. Und ich hoffe auch, dass Hans Petraeus bald wieder fit ist. Er hat mit seinen 23 Jahren in der letzten Saison eine tolle Entwicklung genommen und wir hoffen natürlich, dass er den Weg diese Saison fortsetzen kann ? Dank seiner Mittelgesichtsfraktur wird er ja vielleicht noch ein wenig furchteinflößender für die gegnerische Verteidigung.


    SardinaSportiva: Herr Scofield, Sie sind bereits seit Dezember 2016 der zentrale Entscheider in Pususje. Jahrelang ein graue Maus in einer Liga abseits der großen Bühne. Sie haben den Verein als Tabellen-13. der Vorsaison übernommen und gleich auf Platz fünf geführt. Stoff für eine Fußballromanze?


    Es ist schön zu sehen, wie sich die Dinge hier entwickelt haben und den Fans und der Stadt etwas bieten zu können. Ich wurde hier sehr gut aufgenommen, die Pususjer haben ein sehr lebendiges und herzliches Gemüt und der Verein eine lange Tradition. Da kann schon es auch nach dem Training schon mal feucht-fröhlich zugehen und die Emotionen überkochen. Ja ich muss sagen, ich bin ein bisschen verliebt.


    SardinaSportiva: Letzte Saison dann Vizemeister. Zwischenzeitlich waren sie sogar Tabellenführer und Herbstmeister. Es bleibt der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Überwiegt die Freude oder wäre sogar das Maximum drin gewesen?


    Klar wäre die Meisterschaft eine Sensation gewesen. Aber so ist Fußball. Ich gönne es natürlich Mledost Gacko. Dort wird seit Jahren exzellente Arbeit gemacht, der Kader ist noch mal stärker aufgestellt als wir und auch finanziell ist es eine andere Dimension. Für die Meisterschaft heißt das, man muss in jedem Spiel mehr als 100% da sein. Und bedenken Sie auch, dass wir im letzten Jahr erstmals für das internationale Geschäft qualifiziert waren. Das war auch für mich eine neue Situation. Aber wir konnten auf uns aufmerksam machen und wichtige Erfahrungen sammeln. Die letzte Saison zeigt also eindeutig: Wir sind auf dem richtigen Weg und haben uns in den TOP 3 etabliert.


    SardinaSportiva: Einige Beobachter haben spekuliert, dass Sie sich in dieser Saison einer neuen Herausforderung stellen wollen. Die positive Entwicklung in Pususje ist auch im Ausland kein Geheimnis geblieben und wird mit Ihrem Namen verbunden. Jetzt nehme ich aber an, dass nach Platz 3 und 2 der Meistertitel folgen soll. Können Sie dieses Saisonziel bestätigen?


    Natürlich wollen wir immer gewinnen. Und wie schon gesagt, nur dann kann man Meister werden. Wir werden sehen, wie wir die frühen Verletzungen verkraften und ob wir den Kader noch punktuell verstärken können. Der Abgang unseres Talents hinten rechts hat uns ein wenig Spielraum verschafft. Wichtiger für die Fans als eine Platzierung unter den TOP 3 ist, dass wir dieses Jahr im Pokal eine Duftmarke setzen. Und vielleicht geht international auch ein wenig mehr. Lassen Sie sich überraschen!


    SardinaSportiva: Was sind Ihre persönlichen Ambitionen für die nächsten Jahre? Ihnen wird eine freundschaftliche Verbindung zu Torres-Manager Casagrande nachgesagt. Hat er schon versucht Sie für die italienische Liga zu begeistern?


    Ganz recht. Casagrande, das alte Schlitzohr und ich sind uns vor vielen Jahren bei einer internationalen Trainertagung über den Weg gelaufen. Er hat sein berufliches Glück erst in anderen Aufgaben als Fußball gesucht. Aber ich konnte ihn vor ein paar Monaten überzeugen, doch endlich seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Wie ich in unserem Freundschaftsspiel gesehen habe schon mit einigem Erfolg. Ich bin gespannt, wie es für Sassari weitergeht. Ich hoffe, wir können uns bei ähnlicher Gelegenheit dort mal einen Eindruck verschaffen. Was mich betrifft: Ich denke nur an diese Saison und das nächste Spiel. Das erwarte ich auch von meiner Mannschaft und bin ich Pususje schuldig.