Vereinsnews - Famiglia SU Palermo

  • In einem dunkeln Hinterzimmer einer kleinen Cafeteria am Porto di Palermo haben sich einige Vertreter der lokalen Presse versammelt. Gerüchten zu Folge soll es hier eine Ankündigung vom Vereinspräsidenten des SU Palermo geben. Weshalb aber gerade hier, in dieser kleinen Cafeteria, wo es doch am Stadion eigens dafür einen Presseraum gibt?


    Die ansässigen Reporter haben auf einfachen Holzstühlen Platz gefunden und alle sehen zu einem eiligst aufgebauten Podium hoch.Alle sind gespannt und unterhalten sich angeregt.
    In diesem Moment erscheint Luigi, der Vereins Präsident.


    ?Buona giornata insieme, ich habe Sie heute hier hin gebeten um ihnen allen unseren neuen Teammanager vorzustellen. Er bringt einiges an Erfahrung mit und hat unter anderem bereits die Vereine FV Solothurn, CT Grevenmacher und nun zu Letzt den KF Velur betreut. Da unser Don Ihn unbedingt wollte, wurde er vom grossen KF Velur losgerissen.? Luigi beginnt köstlich zu lachen.
    ? Er soll unseren Verein wieder zu alter Macht führen. Aber nun wollen wir nicht noch lange reden und bitten doch unseren neuen Teammanager auf die Bühne. Mario und Salvatore bringt Ihn doch bitte zu uns!?


    Zwei in Samtanzügen gekleidete Kerle stützen einen noch sichtlich gezeichneten Patrik Baumgartner auf die Bühne.
    Luigi wendet sich dem neuen zu und begrüsst diesen mit einer herzhaften Umarmung.
    ?Willkommen in der Famiglia.?
    Dann wendet er sich der Presse wieder zu.
    ?Wie sie sehen ist unser neuer Manager noch etwas gezeichnet von der beschwerlichen Reise, darum können heute keine weiteren Fragen beantwortet werden. Geniessen Sie noch den Kaffee, welcher von dem Wirt gespendet wurde.?
    Mit einem Grinsen auf den Lippen verlässt Luigi die Cafeteria gefolgt von den beiden dunklen Gestalten, welche den ausgeknockten Manager mit sich schleifen.

  • In einem Hinterzimmer vom Stadio Renzo Berbera sitz der neue Teammanager vom SU Palermo an einem Arbeitstisch. Die Luft war in dem Fensterlosen Raum sehr stickig und von Angstschweiss erfüllt.
    Patrik studierte immer wieder die vielen Spielerverträge und Bilanzen. Immer wieder raufte er sich seine Haare und strich über sein Kinn. Dabei fiel ihm auf, dass wieder mal eine Rasur benötigen würde und bei der Gelegenheit gleich einen vernünftigen Haarschnitt. Überhaupt lies die Körperpflege in den letzten Tagen sehr zu wünschen übrig. Aber die Kerle vor der Tür liessen ihn ja nur kurz zur Toilette und dies auch nur in Begleitung.


    ?Was wollen nur diese Kerle von mir und wieso soll ich mich um diese Teenager kümmern? Ausser Pickel im Gesicht ausdrücken können Sie wohl noch nicht viel, geschweige denn als Team Fussball spielen.? Patrik warf die Papiere wieder einmal von seinem einfachen Holztisch und kauerte ihn sich zusammen.

  • Ein kleiner rundlicher Kerl betritt das Hinterzimmer im Stadion. Er richtet seine Brille und wirft seinen Mantel auf das, an der Wand stehende Klappbett. Luigi sieht sich im Zimmer um und lächelt dann seinen Teamchef an.
    Hübsch haben Sie es hier.


    Patrik starrt diesen kleinen Zwerg entgeistert an und würde ihm am liebsten eine runterhauen. Die beiden Kolosse im Zimmer schrecken ihn aber davon ab.
    Was wollen Sie eigentlich von mir? stottert er stattdessen.


    Der Vereinspräsident lächelt und setzt sich unaufgefordert auf das Bett.
    Wir wollen nur, dass Sie unseren Verein zu alten Glanzzeiten zurückführen.
    Fassungslos blickt sich Patrik um, bevor er überhaupt antworten kann spricht Luigi weiter.
    Wenn Sie etwas benötigen so können Sie sich gerne an mich wenden und wenn es dem Don gefällt werden wir das hinbekommen.


    Patrik räuspert sich nach einiger Zeit und erwidert dann Ich hätte da einige Spieler die wir nicht gebrauchen könnten. Zum einen ist es TW Luigi Pacomio (19), 4.4 und zum??. Luigi erhebt die Hand und gibt ihm zu verstehen er soll schweigen. Nach einiger Zeit nickt er. Okay wir werden sehen das wir das Problem TW Luigi Pacomio (19), 4.4 beseitigen können, aber ich waren Sie. Der Vereins Präsident erhebt sich und starrt den Teammanager aufdringlich an. Lassen Sie bloss die Finger von ZM Gianluca Ataleo (18), 2.0, dies ist ein gut gemeinter Rat.
    Ohne weitere Worte verlässt er, mit seinen beiden Kleiderschränken, den Raum.

  • Nervös tippelt, ein in teurem schwarzem Zwirn gekleideter Gorilla, vor Patrik hin und her. Er beobachtet wie der Teamchef von Palermo einige Namen auf ein Blatt kritzelt. Immer wieder macht Patrik Korrekturen und schüttelt den Kopf. Leise murmelt er, für den Gorilla unverständlich, vor sich hin. Wie soll man nur eine Spielvorbereitung machen, wenn man die ganze Zeit nur ein dunkles Loch sieht.


    Nach einer gefühlten Ewigkeit, zumindest kommt es Salvatore so vor, übergibt Patrik die Aufstellung und Taktische Anweisungen für den Co Trainer. Zufrieden nimmt Salvatore die Papiere an sich und zieht still von dannen.


    Patrik wirft sich auf das Bett und geht seinen Gedanken nach. Ob sein Co Trainer überhaupt seine Notizen verstehen wird? Hat dieser sogenannte Co Trainer überhaupt eine Ahnung vom Fussball oder taugt er wenigstens als Babysitter? Nach einiger Zeit döst er weg und träumt von siegreichen Spielen in Island.

  • Zu seinem Zimmer drängen leise die Fan Gesänge der Fans. Patrik kann aber daraus keine Rückschlüsse auf den Spielverlauf ziehen. Er sitzt nervös an seinem Schreibtisch, kaut dabei im Sekunden Takt an seinen Fingernägeln.


    Nach langer Zeit ist es sehr still geworden. Patrik kann nichts mehr vom Stadion hören. Das Spiel muss wohl zu Ende sein, aber wie ging es nur aus.
    Wie ein Tiger im Käfig läuft er hin und her in seinem Gefängnis, das kann doch nicht sein, dass man ihn hier im ungewissen lässt.


    Auf einmal hört er Geräusche an der Tür, es poltert immer wieder laut dagegen und jemand johlt dabei. Die Tür öffnet sich und Mario steht davor oder besser gesagt er steht schwankend in der Tür.
    Inncredibile?.mama mia?.tu devi essere i mesias!
    Er hebt die Sektflasche in seiner Hand Richtung Patrik und trinkt dann einen kräftigen Schluck daraus.
    Wir haben ein Unentschieden geschafft?fantastico? null zu null?bravissimo.


    Salvatore erscheint plötzlich hinter Mario und zieht Ihn aus dem Türrahmen um die Tür zu schliessen.
    Patrik steht noch eine ganze Weile im Raum und kann das eben erlebte nicht fassen.

  • Am Stadion hängt noch immer der Aushang der wöchentlichen Sport Ausgabe von Palermo. Auf der Titelseite ragt das Resultat vom letzten Samstag und die Lobhuldigungen auf das Team sind gross zu lesen.


    ?Was für eine grossartige Leistung unserer fantastischen Mannschaft. Da war ein Team auf dem Platz und zwar nicht nach dem Motto ?Toll ein anderer macht?s?.


    Nein jeder kämpfte für jeden, Alle für Einen, einer für Alle. Es ist unglaublich wie diese Jungs gegen den übermächtigen Gegner aus Selernitana gespielt haben. Die Mannschaft wurde von unserem neuen Teamchef auf höchst Form gebracht.


    Leider konnten wir bis heute noch keine Stellungnahme vom neuen Teamchef erhalten. Seit der Vorstellung hat ihn niemand mehr gesehen. Aber wir hoffen alle, dass er die Mannschaft wieder perfekt auf den Gegner einstellen kann.?

  • Patrik Baumgartner sitzt zusammen gekauert an seinem Schreibtisch. Er notiert eiligst auf einem Schreibblock seine Beobachtungen. Viel ist es zwar nicht.


    Vor wenigen Tagen wurde Ihm ein Notepad gebracht, dass aber seine besten Zeiten schon vor langer Zeit hinter sich hatte, damit er das Auswärtsspiel analysieren kann.
    Patrik rüttelt immer wieder am Notepad und verzweifelt fast, aber vom Spiel ist eh so gut wie nichts zu sehen.


    Der Kameramann war wenig angetan vom Spiel, aber umso mehr von der hübschen Italienerin in der ersten Reihe. Ihn Ihrem schwarzen Minikleid war Sie wohl auch der zentrale Blickfang an dem Spieltag. Aus der Aufnahme kann man genau erkennen, wie Marios Puls stetig stieg beim Anblick der Schönheit. Dabei vernachlässigte er aber immer mehr das Spiel und so war auch vom Gegentreffer nichts zu sehen ausser dem Freudensprung der Blondine und wie Mario mit Ihr feierte.


    Verzweifelt legt er das Notepad zur Seite und grübelt was alles falsch lief.

  • Patrik sitzt zusammen gekauert an seinem Schreibtisch. Er träumt von den vergangenen Tagen, wo er noch selbst an der Seitenlinie seines KF Velur?s stand. Cristiano Giacinto bricht auf der rechten Seite durch und stürmt auf das Tor zu??


    Ein lauter Knall reisst Patrik aus dem Traum und er blickt entsetzt hoch, direkt in das Gesicht von Luigi.

    Wie ich sehe haben sie sich gut eingelebt in ihrem neuen Domizil.
    Luigi grinst und rückt seine Brille zu Recht.
    Ich hoffe es gefällt Ihnen bei uns. Der Don selber ist bisher relativ zufrieden mit Ihrer Arbeit, aber fragt mich immer wieder wann wir das erste Spiel gewinnen werden.
    Verdutzt sieht der Teamchef hoch und will was sagen als der Präsident mit seiner Ausführung fort fährt.
    Patrik sie müssen wissen er ist sehr ungeduldig.

  • Patrik arbeitet sich durch die Notizen seines Co Trainers. Die Schrift von dem Kerl ist absolut unleserlich und der Teamchef kann sich keinen Reim aus dem Gekritzel machen. In seiner Wut haut er kräftig auf den Tisch und zerknüllt die Notizen. Mit einem eleganten Wurf wirft er diese in Richtung Tür, welche in diesem Moment aufgeht und Salvatore seinen Kopf durchstreckt.
    Volltreffer!
    Dem getroffenen Salvatore entspringt ein lautes Che cazzo è questo?


    Patrik zuckt auf seinem Stuhl zusammen, leise stammelt er War nicht?..absichtlich.
    Nachdem er sich langsam wieder gefangen hat.
    Entschuldigen Sie, aber die Schrift von meinem Assistenten kann ich nicht entziffern und verstehe kein Wort. So kann ich das Team nicht führen. Ich muss meine Spieler beim Training sehen und Ihre Form spüren.
    Salvatore nickt bedächtig, nimmt dann die ihm zugeworfenen Notizen. Mit schnellen Schritten verlässt er den Raum.

  • Ein etwas beleibter Mann Sitz im pinken Jogging Anzug gegenüber von Patrik am Arbeitstisch.
    Der Mann wurde ihm als sein Co-Trainer Massimo vorgestellt.


    Wie soll denn dieser Dicke Kerl etwas von Fussball verstehen? Wie er die besten Spaghetti zubereitet, dass würde er bestimmt wissen war sich Patrik sicher. Oder zumindest seine Nonna.


    Massimo war sichtlich eingeschüchtert und rieb sich immer wieder die Hände unterm Tisch.
    Patrik verlangte nach den Trainingsprotokollen, welche ihm Sein Co schnell übergeben wollte.


    Dabei fielen Patrik die Finger seines gegen übers auf und er stutze und wurde sichtlich nervöser. Warum waren da keine Fingernägel zusehen?
    Er wollte aber nicht nachfragen und kritzelte eiligst die Aufstellung und taktischen Anweisungen für das kommende Spiel hin und verabschiedete Massimo.

  • Die Tage gehen dahin und in Palermo wird es kühler im dunkeln Verlies.


    Patrik Baumgartner sitzt dicht eingepackt am Arbeitstisch und grübelt über den seltsamen Nachrichten von seinem Assistenten. Dieser schreibt seit einiger zeit nur noch ganz seltsame Trainingsergebnisse auf. «Gianluca è grande, Gianluca è incredibile, gianluca è il nostro futuro »


    Seit langer Zeit hat er auch seinen Assistenten nicht mehr gesehen. Er ruft Salvatore herein.
    Kannst Du mir dieses unverständliche Zeugs von Massimo erklären? Ich muss ihn ganz dringend sprechen, damit wir das nächste Spiel besser vorbereiten können.


    Salvatore sieht den Teamchef verdutz an und murmelt leise.
    Hat dich niemand informiert?
    Massimo verunglückte, unglücklicherweise konnte er mit den Zementschuhen nicht schwimmen.


    Entsetzt zuckt der Teamchef auf seinem Stuhl zusammen und eiskalt läuft es ihm den Rücken runter.

  • Patrik Baumgartner sitz in seinem kalten Kellerzimmer, zusammen gekauert auf seinem Stuhl.
    Luigi sitz ihm gegenüber und starrt ihn mit durchsteckendem Blick an.


    Sie wissen, die Lage ist ernst! Der Capo will Siege sehen und Sie bringen ihm im nur Schande!
    Luigi macht eine abwertende Geste.


    Wir müssen Spieler verkaufen Capo, wir können mit dem Team so nichts gewinnen und werden nur eine Schiessbude bleiben. Das Tor zu mauern können wir ja nicht.
    Patrik duckt sich bei seinen Worten. In Gedanken versunken grübelt er, ob er dies nun wirklich gerade ausgesprochen hat.


    Luigi blickt grimmig zu Salvatore, nach einer gefühlten Ewigkeit, zumindest kommt es Patrik so vor, beginnt Luigi zu lachen.
    Tor zu mauern! Er schnappt nach Luft. Eine fantastische Idee.
    Luigi erhebt sich und verlässt den miefenden Keller.