Fünf Jahre nach der enttäuschenden 0:2 Finalniederlage gegen Waterford standen die Rot-Schwarzen endlich mal wieder in einem Endspiel. Wohl auch dank Losglück, denn als Taktikfuchs ist Stefan Teich nach Jahren mit frühen Pokalniederlagen sicherlich nicht bekannt. Und so war es ein gewagtes Experiment, mit einer deutlich nach links verschobenen Ausrichtung anzutreten. Mit einem Augenzwinkern als 'Mit Links gegen das Kapital' betitelte der Manager seine Aufstellung und bezog sich damit auf den Gegner Derry, der kurz vor Anpfiff noch einen Starspieler verpflichten konnte.
Und an finanzielle Ausgaben musste man auch denken, als der Schiedsrichter, vor dem Spiel aus seinem neuen Ferrari gestiegen, in der frühen Phase des Spieles einen klaren Elfmeter für Longford verweigerte und keine 3 Min später auf der anderen Seite auf den Punkt zeigte, nachdem der Stürmer aus Nordirland über seine offenen Schnürsenkel stolperte. Mark Moriarty nahm dieses Geschenk souverän an.
In der Folge verschob sich das Spiel folglich in die Hälfte Derrys. Zur Halbzeit nahm der Trainer den zweiten LM für einen weiteren Stürmer aus dem Spiel und so mehrten sich nochmals die Chancen für den Außenseiter. In der 76. Minute trat der Vizekapitän LM Filippo Delicati (27), 9.1 zur Ecke an und John Cathan, gerade erst für Lynch ins Spiel gekommen, verwandelte mit viel Glück zum Ausgleich.
In der 89. Minute gab der überforderte Schiedsrichter Freistoß für Derry, doch auch er konnte die Verlängerung nicht verhindern, in der es wieder eine Delicati-Ecke war, die die Führung bedeutete. Ein Schock für Derry, das in den verbliebenen 21 Minuten keine Chance mehr zu erspielen wusste. Am Ende spricht ein Chancenverhältnis von 15:8 eine deutliche Sprache.
Als der Schiedsrichter, dessen Fußballsachverstand sogar noch Gerhard Gold zu unterbieten schien, in der 120. Minute zum Elfmeterschießen pfiff, wurde es selbst den Spielern von Derry zu blöd - sie gratulierten fair, wissen Sie doch, dass ihr Aufbau über die letzten Jahre beispiellos war und sie noch einige Titel in der Zukunft gewinnen werden.
Für De Town war es der erste Pokalsieg und der zweite Titel der Vereinsgeschichte. Ein schönes Geschenk so kurz vor dem 10-jährigen Vereinsjubiläum des Managers im Juli.