Eine mehrstündige Krisensitzung zwischen Vertretern der Fans, dem Präsidium sowie dem Management des MFV, die gestern Abend bis in die Nacht hinein abgehalten worden ist, endete mit der Entscheidung eines Weihnachts- und Winterfriedens.
Wie das Präsidium des MFV am Morgen mitteilte, solle es zunächst keine weiteren Protestaktionen der Fans geben:
"Wir sind übereingekommen, dass es nicht zielführend ist, wenn wir uns gegeneinander kämpfen. Im Mittelpunkt unser aller Interesse steht der MFV", so Präsident Paolo Pereira.
"Wir sind uns einig, dass der Kader stark genug ist, um den Klassenerhalt zu schaffen. Zudem sind derzeit ohnehin keine Transfers möglich und es stehen keine Spiele an.
Neben dem sportlichen Erfolg werden wir aber auch an der Entwicklung unseres Kaders gemessen. Die muss stimmen. Ansonsten fehlen uns die Argumente.
Unsere Fans wollen uns bis zu, Saisonende unterstützen und anschließend werden wir gemeinsam ein Fazit der Saison ziehen.
Dort wird es neben dem sportlichen Abschneiden eben auch um die Entwicklung des Kaders gehen.
Außerdem sind wir übereingekommen, dass wir vermehrt Spieler aus der eigenen Jugend und auch portugiesische Spieler verpflichten und einsetzen wollen, um die Identifikation der Fans mit der Mannschaft zu erhöhen.
Die Fans waren leider nicht bereit, von ihrer Erwartung eines einstelligen Tabellenplatzes für diese Saison abzuweichen. Sie sind der Meinung, dass dies absolut realistisch erreichbar sei, wenn man sich den Wert des Kaders anschaue.
Dem können wir als Verein grundsätzlich zustimmen, sehen dies aber als zu kurz gedacht. Kurzfristiger sportlicher Erfolg ist nicht immer langfristig sinnvoll.
Die Fans möchten natürlich, und dafür haben wir auch Verständnis und das entspricht auch unserer Auffassung, wenn es sportlich schon nicht so gut läuft, an anderer Stelle Erfolge sehen."
Dies setzt den Manager entsprechend unter Druck, Ergebnisse zu erzielen:
"Für mich ist es das Wichtigste, dass nun erst einmal Ruhe einkehrt und wir uns ohne Nebenschauplätze auf unsere Arbeit konzentrieren können.
Die Erfolge auf und neben dem Platz werden sich dann einstellen. Daran habe ich keinen Zweifel."
Wie er mit dem Erwartungsdruck umgehen wolle, verreit der Manager ebenfalls:
"Den größten Druck mache ich mir ohnehin selber. Ich will den MFV weiterentwickeln und zu einer Topadresse im portugiesischen Fußball machen. Mein Traum sind Titel mit dem MFV. Dafür werde ich gemeinsam mit dem Trainerteam weiter arbeiten.
Die Weichen haben wir mit dem Ausbau des Stadions, der Jugendabteilung und den letzten Transfers bereits gestellt. Nun ist Geduld gefragt und dann werden wir die Ernte unserer ausgesäten Arbeit in den nächsten Jahren auch einfahren können."
Für die Fans ist die getroffene Entscheidung ebenfalls akzeptabel:
"Wir machen uns große Sorgen um den Verein", so der Vorsitzende eines großen Fanclubs.
"Uns laufen von Woche zu Woche mehr und mehr Mitglieder davon. Sportlich stehen wir nach einer Halbserie nur knapp vor einem Abstiegsplatz und das Stadion ist auch nicht mehr so voll wie es in den letzten Jahren mal war.
Eine schlechte Platzierung in der Liga schlägt sich zudem in einem schlechteren Sponsorenvertrag nieder. Das schränkt die finanziellen Möglichkeiten des Vereins weiter ein. Wir befürchten hier eine Abwärtsspirale.
Aber auch für uns war es wichtig, wieder Ruhe in den Verein zu bringen. Deshalb haben wir uns bereit erklärt, zunächst einmal abzuwarten und die Mannschaft weiter zu unterstützen.
Klar ist aber auch: Es gibt keine Ausreden mehr und jetzt muss geliefert werden!"