Die Lancianeser Zitrone bringt heute ein Bericht von Gianna Nannini
Das schwarze Rad von Piefke
Niedrigerer Gang nach 0:2 Debakel gegen Catanzaro
Manager Mcelroys Enttäuschung hält sich in Grenzen. Nach der empfindlichen Niederlage Zuhause, trotz eines Heimschiedsrichters, wird er gefragt, ob dies das Ende der Aufstiegsträume ist. Und was ist mit Peppo? Wird es nicht Zeit, Peppo mitzuteilen, dass der Liebeskäfer wie im Hinspiel am 21.09.2019 nicht mehr rollt, vielleicht sogar schwer verunglückt ist.
Mcelroy lässt mitteilen, dass er nicht mehr der Mcelroy aus dem Spätsommer und dem frühen Herbst des vergangenen Jahres ist. Er denkt zurück und erinnert sich an sein schwarzes Fahrrad, mit dem er im Sommer nach Salzburg unterwegs war. Auf den letzten Metern hinein in die Domstadt Köln war er damals an jenem Dienstag in der ersten Reisewoche auf seinem schwarzen Fahrrad als selbsternannter Piefke auf der Tour, und doch dachte er an den Präsidenten. Bei einem hohen Gang war Mcelroy zwar sportlich unterwegs, und der Präsident würde bestimmt denken, wenn er das wüßte: Toll, was Mcelroy so drauf hat, denkt Mcelroy heute was er damals dachte, wenn er sich erinnert. Es war dann aber so, als hätte der Präsident Anteil am Besitz des Fahrrads. Bei einem niedrigen Gang hatte Mcelroy das Fahrrad für sich, und er, Mcelroy radelte sich frei. Ja, so war das mit dem schwarzen Fahrrad.
Jetzt kann man sich hinstellen und behaupten, schafft Mcelroy den Aufstieg nicht, wonach es doch sehr aussieht, es ist Schluss mit dem Liebeskäfer! Aber er rollt, solange wie es Mcelroy fühlt und es für richtig hält, es mitzuteilen oder ihn Herzzerreißen überwältigen kann. Zerstörerische Wut sollte aber ab sofort Tabu in Mcelroys Gedankenwelt sein, ist übrigens auch Mcelroys eigene Meinung. Ein diffuses Brainstorming mit extrem abstrakten Ausschlussüberlegungen wäre dann nämlich nicht im geringsten notwendig, um wieder Klarheit im Kopf zu bekommen. Es bringt ihm nur Schadensauflistungen und zerplatzte Alltagswelten ein, wenn der Manager von Calcio Sport sich nicht zusammenreißen kann. Aber Mcelroy kann es.
Manager Mcelroy nimmt Abschied von den Aufstiegsträumen mit CS Lanciano. Die Presseleiterin Luisa ist wieder in Ladurns und wird das verkraften. Das scharze Rad, das muss der Fußballmanager noch reparieren lassen. Der Ständer war in Oberbayern auf einem abschüssigen Hügel abgebrochen. Der von ihm als Manager geführte Verein sollte Bodenhaftigkeit wieder erlangen. Ob Peppo die richtige Frau für ihn ist, weiß der Manager nicht. Wer weiß das schon 100zig, vor allem, wenn sie nicht verfügbar erscheint, und sich bei Calcio Sport noch nicht ein einziges Mal gemeldet hat, um ihre persönliche Visitenkarte in den Ring zu werfen. Er hatte sie bereits einmal mit Stöckelschuhen gesehen. Das hatte wenig mit Bodenhaftigkeit zu tun gehabt. Aber das Grinsen dabei, an das kann sich Mcelroy erinnern.
Bodenhaftigkeit. Genauso wenig hat es mit Bodenhaftigkeit zu tun, wenn Mcelroy sein Team 90. Spielminuten lang mit sehr hohen Einsatz gegen Catanzaro in der SERIA D in den Ruin treibt, weil er mutmaßt, dass der Präsident den Aufstieg von ihm fordert, und er etwas wiedergutmachen will, was er zuletzt nach dem Unentschieden gegen Nocerina verzapft hatte.
Team gegen AT Catanzaro hoffnungslos überfordert
Gegen AT Catanzaro war sein Team trotz der Vorgabe sehr hohen Einsatzes von Beginn an und der von Mcelroy selbst vorgegeben 4141 Offensivstrategie hoffnungslos überfordert, auch weil Axel Kern, der Manager von AT Catanzaro überraschend mit einem offensiven 352 Mcelroys Team unerwartet bereits im Mittelfeld den Zahn gezogen hatte. Sechs Großchancen des Teams aus Catanzaro und keine einzige des Teams aus Lanciano sprechen eine klare Sprache. Offensiv, aber zu tief auf dem Platz. Der Weg zum Tor weit. In der ersten halben Stunde alle Körner gleich verballert. welches das Muster der Spielanteile aufzeigte. Manager Mcelroy teilt mit, dass er die Entwicklung seines Teams jetzt im Auge behalten muss, und erhobenen Hauptes gegenüber seiner Mannschaft auftreten muss. Aus seiner Sicht war der Kader des Teams schon zum Saisonbeginn unausgewogen. Eine fortschreitend gleichmäßige und strukturgestützte Entwicklung, dieses hatte der Manager schon damals erkannt, ist nicht ohne Änderungen in der Mannschaft zu machen. Heute ist das Team auf Grund von Abwertungen, hervorgerufen durch dauerhaften erhöhten Einsatzes der Leistungsträger auf dem Platz, deutlich schwächer einzuschätzen als noch in der Hinrunde, in der man mit hohen Einsätzen mit den Spitzenteams einigermaßen Schritt halten konnte, und am Ende auf dem zweiten Tabellenplatz kam. Berücksichtigt er dies, und möchte er sein Team mit hohen und sehr hohen Einsätzen nicht weiter quälen und destabilisieren, muss sich etwas ändern, und die Planungen für die nächste Saison sollten sich wahrscheinlich bald auf ein weiteres Jahr SERIA D konzentrieren. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Verkaufsaktivitäten und Aktivitäten auf dem Transfermarkt sehr schnell potenziert gegenläufig zum kurzfristigen Erfolg eines rechnerisch noch möglichen Aufstiegs stehen könnten. Der Verkauf von absoluten Leistungsträgern für Investitionen in junge und hungrige Spieler mit SERIA D Niveau steht bevor, vor allem dann wenn die hohen Unterhaltungskosten von Jugendtrainingszentrum und Jugendakademie in einem weiteren Jahr SERIA D zu berücksichtigen sind.
Ziemlich schnell in einem niedrigeren Gang treten
Das schwarze Fahrrad sollte bildhaft gesprochen ziemlich schnell in einem niedrigeren Gang getreten werden, damit Mcelroy wieder Mcelroy sein kann, und nicht in seinem Kopf auch noch privat für seinen Präsidenten strampelt, wie es auf seiner Radreise gewesen war. Reicht das für ein baldiges Comeback auf den Aufstiegsrängen bis Mitte Februar nicht aus. Insbesondere in den nächsten vier Spielen, im Spiel gegen den derzeitigen Zweiten: Selernitana Sport am 8.2.2020, aber auch gegen die drei anderen Teams, z. B. gegen den aktuellen Tabellensechsten: SU Salernitana, ein Spieltag später, muss die Strategie zu Gunsten der langfristigen Strukturen für das Team und den Verein, sofort gegenläufig zum kurzfristigen Erfolg umgesteuert werden.
Mcelroy, der gerne Karnevalsschlager hört und das Lied von den Blackföös "Unser Stammbaum" mag, aber auch die Menschen mit den Lederhosen und an der Waterkant, oder in Berlin, Leipzig und im Ruhrpott nicht nur schätzt, sondern deren Freund sein möchte, verbindet etwas mit dem was einst Bill Shankly, einer der bedeutenden Trainer des FC Liverpool gesagt hatte: "Some People think Football is a matter of life and death. I don´t like that attidtude. I can assure them it is much serious than that."
Auch wenn die Ansicht Bill Shanklys über den Mannschaftssport und das Leben Mcelroy ziemlich ideologisch und schwerverdaulich daher kommt, und sich mit dem eigentlich sonnigen Wesen des Fußballmanagers nicht so ganz vereinbaren lässt. Mcerloy meint es ernst, ernst mit Peppo, und möchte, das er so als Person akzeptiert wird.
Wenn nicht, bleibt ihm nur der Rat von La Mamma: Wenn Sie wirklich an Dir interessiert ist, wird sie dich von selbst anrufen.
Gianna Nannini, Calcio Italiano
Informationen zur Mannschaft
ZM Andrei Aguirre (19), 4.4 hat sich den kleinen Finger angebrochen und fällt noch bis zum 02.02.2020 aus.