A rasches Plauscherl mit:
Franz Gerstmoser (Präsident)
Franz Gerstmoser, Paukenschlag beim 1. SC Vöcklabruck: Nachdem sich in der jüngeren Vergangenheit der ein oder andere Disput ereignete, will Alin Grozea die Kanari mit sofortiger Wirkung verlassen. Wie überraschend kam das für den Club?
Tja, nicht sehr. Er tanzt schon länger aus der Reihe und wir haben immer Wert darauf gelegt, dass so etwas nicht geht in Vöcklabruck. Mehrere Versuche gab's, den Jungen wieder auf Kurs zu bringen. Am Montag war er dann bockig im Training. Da haben wir ihm unmissverständlich den Kopf gewaschen, dass er mit der Einstellung nicht aufgestellt wird. Es war der allerletzte Warnschuss – und so hat der Bengel reagiert. Nicht mal sein Berater hat uns persönlich kontaktiert. Die Sache ist durch, es reicht! So ein Miteinander dulden wir hier nicht und der Rückhalt bei den Mitspielern ist auch weg. Das hätte nicht passieren müssen, aber jetzt gibt es keinen Weg mehr zurück. Wir schauen vorwärts.
Das muss Sie in der Brisanz trotzdem unvorbereitet getroffen haben. Wie geht es weiter im SCV-Tor?
Ich will Ihnen gar keinen Scheiß erzählen, das hat es auch. Wir haben den Burschen ja geschätzt vorher. Wir dachten, dass wir das hinkriegen. Doch ab Montagabend rauchten dann die Köpfe. Die letzten Tage waren fordernd, nun haben wir mit Christoph Schiegl eine Lösung gefunden. Und diese Leihe ist kein Aktionismus oder Kompromiss. Es wurde gründlich gearbeitet in der sportlichen Leitung. Weil der Schnitt konsequent sein muss, wird Grozea nichts mehr mit der Mannschaft zu tun haben. Das bleibt auch so, bis eine anständige Summe auf dem Tisch liegt. Die Mätzchen sind vorbei. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Turbulente Entwicklungen im sonst so familiären Umfeld. Zeitnahe Veränderungen sollen nach unseren Informationen auch baulich anstehen. Können Sie bestätigen, dass eine Erweiterung der Haupttribüne des Voralpenstadions beschlossen wurde?
Kann ich. Es wird eine geringe Aufstockung geben, das ist bewilligt. Große Sprünge sind nicht drin, die Moneten fließen bekanntlich andernorts. Aber wir bleiben dran. Tun, was wir können. Der Verein hat sich auch ohne Finanzkraft prächtig entwickelt. Packen wir heuer noch den Klassenerhalt, dürfen wir uns etablierter Zweitligist schimpfen. Das ist schon was, wenn mal die Insolvenz drohte.
Quelle: OÖNachrichten