Unsere schwedischen Teams in "echt"

  • Ich will mal versuchen, Euch eure Teams (also die realen Namensvetter) ein wenig näher zu bringen. Ich denke einige haben da wohl auch ein wenig geforscht, aber evt. kann ich da ein paar spannende Sachen dazu einbringen. Ich beginne mal mit unserer Allsvenskan und versuche nach und nach das Ganze zu ergänzen. Alphabetisch beginne ich hinten.


    Ängelholms FF


    Ortschaft: Ängelholm
    Gründüngsjahr: 1905 (Ängelholms IF) 1976 (Fusion mit Skörpinge GIF)
    Titel: ---
    Aktuelle Liga: Ettan Södra
    Webpage: Ängelholms FF


    Ursprünglich gegründet im Jahr 1905 als Ängelholms Idrottsförening. Bis zur Fusion 1976 mit dem Skörpinge GIF, pendelte der Club meist zwischen der dritten und vierten Liga. Erst in den 2000er Jahren konnte sich der Club in höheren Spähren ein wenig etablieren. Im Jahr 2001 gelang der überraschende Aufstieg in die Superettan. Allerdings konnte die Klasse nicht gehalten werden und man verpasste sehr knapp den Ligaerhalt. In der Folge etablierte man sich in der Div. 2 Södra Götaland. Nach der Ligareform fand sich der Club in der neu kreierten Divison I wieder. Im Jahr 2007 konnte wieder der Aufstieg in die Superettan gefeiert werden. Ängelholms konnte sich in der Superettan lange etablieren und schnupperte in der Saison 2011 gar an der Tür zur Allsvenskan. Die Aufstiegsspiele gingen allerdings verloren.
    Im Jahr 2016 stand der Club kurz vor der Insolvenz, welche aber schlussendlich abgewendet werden konnte. Aktuell spielt der Club in der Div. II und kämpft um den Aufstieg in die Div. I.


    Bekanntester Spieler war wohl Daniel Andersson, welcher auch ein Spiel für die Nationalmannschaft machen konnte. Andersson machte rund 200 Spiele in der Allsvenskan u.a. für den AIK, Trelleborg und Helsingborgs.




    Västra Frölunda IF


    Ortschaft: Göteborg
    Gründüngsjahr: 1930
    Titel: ---
    Aktuelle Liga: Div. II, Västra Götaland
    Webpage: Frölunda IF


    Während Frölunda bei uns die klare Nummer 1 ist, steht die Fussballsektion von Västra Frölunda klar im Schatten der Hockeyabteilung und in Sachen Fussball in jenem der Lokalrivalen IFK Göteborg, Örgryte und GAIS. Auf der Fussballlandkarte machte der Club erstmals mit dem Aufstieg in die zweithöchste Liga im Jahr 1962 auf sich aufmerksam, welcher aber gleich der sofortige Wiederabstieg folgte. Erst in den Jahren zwischen 1980 bis 1986 konnte sich der Club in der Superettan etablieren und scheiterte mehrfach knapp am Aufstieg in die Allsvenskan welcher dann tatsächlich im Jahr 1986 gelang. Nach dem Abstieg in der Saison 1989 gelang Frölunda im Jahr 1991 in den Aufstiegsspielen gegen Helsingborg der Wiederaufstieg (dank der Auswärtstorregel). 1995 musste aber wieder der Gang in die zweite Liga angetreten werden. 1997 gelang zum letzten Mal der Aufstieg in die höchste Spielklasse und Frölunda überraschte mit dem fünften Tabellenrang ganz Fussballschweden. 2000 ging es aber wieder in die Zweitklassigkeit und später folgte dann der Absturz in die Dritt-. Viert und später sogar in die Fünftklassigkeit. Inzwischen spielt man in der Div. II und verpasste den Aufstieg in der letzten Saison nur wegen dem Einsatz eines gesperrten Spieler im entscheidenden Aufstiegsspiel.


    Frölunda zeichnet vor allem eine hervorragende Jugendarbeit aus, allerdings kann der Verein die Talente nie länger halten.


    Einige bekannte Spieler haben für VF gespielt, so u.a. Teddy Lucic oder auch Niklas Skoog.



    Trelleborgs FF


    Ortschaft: Trelleborg
    Gründüngsjahr: 1926
    Titel: ---
    Aktuelle Liga: Superettan
    Webpage: Trelleborgs FF


    Trelleborg liegt ganz im Süden in Skåne und spielte in der Saison 1985 erstmals in der Allsvenskan, nach dem man sich in den Aufstiegsspielen gegen Åtvidabergs FF durchsetzen konnte. Allerdings folgte gleich wieder der Abstieg in die Superettan. Die erfolgreichsten Jahre hatte TFF in den 90er Jahren. 1991 gelang der erneute Aufstieg und in den Saisons 1992 und 1994 erreichte das Team aus dem Süden die Ränge 3 und 4 in der Allsvenskan. Mit dem dritten Rang qualifizierte sich das Team gar für den Europapokal. Nach dem man sich gegen GÍ Gøta durchsetzen konnte, wartete in der nächsten Runde der damalige Premier League Club Blackburn Rovers auf Trelleborg. Trelleborg gelang die grosse Überraschung. Mit einem 1:0 Sieg auf der Insel und einem 2:2 im heimischen Vångavallen, setzte man sich gegen die Engländer durch. Durch diesen Erfolg kam es zum Spitznamen "Skrälleborg". In der dritten Runde musste das Team gegen Lazio Rom antreten. Zu Hause konnte man dem übermächtigen Gegner ein 0:0 abringen und das selbe Resultat stand beim Rückspiel nach 90 Minuten auf der Anzeigetafel. Erst in der Nachspielzeit konnten die Italiener das Spiel mit 1:0 für sich entscheiden. In diesen beiden Jahren, durfte sich der TFF als bestes Team in Skåne bezeichnen. Die Jahre danach musste der TFF aber mit Ausnahmen gegen den Abstieg kämpfen, welcher in der Saison 2001 Tatsache wurde. 2007 folgte der erneute Aufstieg in die Allsvenskan. 2011 folge dann aber der erneute Abstieg und das Team wurde gleich in die Drittklassigkeit durchgereicht. Der sportliche Misserfolg führte auch dazu, dass der TFF mit den Finanzen zu kämpfen hatte, aber schlussendlich konnte man auch hierbei das Steuer nochmals rumreissen. 2015 konnte das Team wieder in die Superettan aufsteigen und in der Saison 2017 konnte man erneut das Tor zur Allsvenskan aufstossen, musste aber als Tabellenletzer umgehend wieder den Abstieg in Kauf nehmen. Seither spielt Trelleborgs eine gute Rolle in der Superettan.


    Bekanntester Spieler des Teams ist wohl Mats Lilienberg, welcher u.a. auch in der Bundesliga für den TSV 1860 spielte. Aber auch Spieler wie Andreas Isaksson, Magnus Arvidsson oder Rasmus Bengtsson schnürten die Schuhe für den TFF.



    Malmö FF


    Ortschaft: Malmö
    Gründüngsjahr: 1910
    Schwedischer Meister: 1944, 1949, 1950, 1951, 1953, 1965, 1967, 1970, 1971, 1974, 1975, 1977, 1986, 1988, 2004, 2010, 2013, 2014, 2016, 2017, 2020
    Schwedischer Pokalsieger: 1944, 1946, 1947, 1951, 1953, 1967, 1973, 1974, 1975, 1978, 1980, 1984, 1986, 1989
    Aktuelle Liga: Allsvenskan
    Webpage: Malmö FF


    Der MFF ist aktuell mit 21 Meister- und 14 Pokaltiteln, der momentan erfolgreichste Club in Schweden. Die "Himmelblauen" spielen seit 1936 (mit Ausnahme der Saison 2000) in der höchsten schwedischen Liga und gewannen diese 1944 ein erstes Mal. Zuvor spielte der Club aus Skåne in regionalen Ligen und spielte öfters auch gegen dänische Vereine. Ein unrühmliches Ende nahm die Saison 1934. In dieser wurde der Verein für einen Regelverstoss gebüsst und zwangsrelegiert. Der Verein hatte seinen Spielern, wie damals üblich, für jedes gespielte Spiel einen kleinen Geldbetrag bezahlt, was zwar gegen die Regeln verstiess, damals aber keine Ausnahme war. MFF war aber der einzige Verein, der diese Zahlungen auch in der Bilanz aufführte. Neben dem Zwangsabstieg wurde auch der gesamte Vorstand und 26 Spieler gesperrt. Anscheinend meldete der Lokalrivale IFK Malmö das Vergehen dem Verband, was zu einer langjährigen Rivalität der beiden Vereine führte.
    1937 kehrte der Verein zurück in die Allsvenskan und Eric Persson übernahm die Geschicke des Vereins und hielt diese bis 1973. Er wird als die wichtigste Person der Vereinsgeschichte angesehen und die kommenden Erfolge hatten einiges mit ihm zu tun. 1944 konnte der MFF den ersten Titel feiern. Dies nachdem das vorentscheidende Spiel im Råsunda beim AIK vor 36'000 Fans gewonnen werden konnte. Danach folgte eine erste Phase in welcher der MFF die schwedische Liga dominierte. Zwischen dem 6. Mai 1949 und dem 1. Juni 1951 blieb der MMF in 49 Spielen ungeschlagen.
    In den 70er Jahren dominierte der Club die Liga nach belieben, gewann 5x die Meisterschaft und zweimal den Pokal. 1979 sorgte der MFF im Europapokal der Landesmeister für Furore und stiess nach Siegen gegen die AS Monaco, Dynamo Kiew, Wisla Krakow und Austria Wien bis in den Final vor, in welchem man Nottingham Forest im Münchner Olympiastadion mit 0:1 Unterlag. Ein Grossteil des Erfolgs in diesen Jahren, ist auf den Engländer Bob Houghton zurückzuführen, welcher neue Taktiken und Trainingsmethoden einführte und den Verein professionalisierte. In den 90er Jahren folgte eine längere erfolglose Zeit für den Verein ohne Titel und mit dem Abstieg in der Saison 1999. Dieser führte zu vielen Veränderungen im Umfeld des Vereins. Hasse Borg wurde als Sportdirektor verpflichtet und diesem gelang es den Kader weitgehend zusammenzuhalten. In diesem Kader stand damals auch ein gewisser Zlatan Ibrahimovic, welcher in der kommenden Aufstiegssaison bereits zu einem wichtigen Spieler wurde. Dieser wurde 2001 an Ajax verkauft und den Rest seiner Karriere wäre wohl einen eigenen Artikel wert. Nach der Rückkehr in die Allsvenskan mischte der Verein gleich wieder an der Spitze mit und 2004 gewann man bereits wieder die Allsvenskan. Auch in den letzten Jahren war der MFF der dominierende Club in Schweden und holte zwischen 2010 und 2020 sechs Meistertitel. Mit den Teilnahmen in der Champions League in den Saisons 2014/2015, 2015/2016 und 2020/2021 enteilte man den restlichen schwedischen Vereinen auch in finanzieller Hinsicht. Der Verein spielt inwzischen im Eleda Stadion (Kapazität 22'500) welches bei den Heimspielen meist gut besucht ist. Der MFF ist für seine treuen Fans durchaus bekannt. Es gibt etliche Fangruppen welche zur Ultras-Bewegung zu zählen sind. Darunter übrigens auch eine rein weibliche Bewegung, die Malmö Sisters mit rund 200 Mitgliedern. Die grösste Rivalität besteht zwischen Helsingborgs und Malmö, dies aus geografischen Gründen. Sportlich ist die Rivalität mit dem IFK Göteborg inzwischen wohl grösser. Historisch besteht aber auch eine intensive Rivalität mit dem IFK Malmö, allerdings sind spiele gegen diesen nur noch sehr selten.


    Der bekannteste Spieler des MFF war wohl Zlatan Ibrahimovic. Daneben haben aber auch viele weitere bekannte Spieler den Dress der Himmelblauen getragen. Roland Andersson, Bo Larsson, Jonas Thern, Martin Dahlin, Patrick Andersson, Stefan Schwarz oder auch Jari Litmanen.



    IK Brage


    Ortschaft: Borlänge
    Gründüngsjahr: 1925
    Titel: ---
    Aktuelle Liga: Superettan
    Webpage: IK Brage


    Der IK Brage entstand im Jahre 1925 aus einem Zusammenschluss der Vereine IK Blixt und Domnarvets IF. Der verein wurde erst Domnarvets GoIF genannt, in Anlehnung an den Bau der damals neuen Arena "Domnarsvallen". Dies gefiel aber den damaligen Mitgliedern des IK Blixt nicht, und so einigte man sich auf den Namen IK Brage.


    Rasch stieg man von der 4. Division bis in die zweithöchste Liga (1930) auf und 1937 gelang gar der Aufstieg in die Allsvenskan. Das Team war damals in ganz Schweden sehr populär und viele wollten sehen wie sich der Neuling aus Borlänge in der Allsvenskan schlägt. Das Auswärtsspiel in Stockholm gegen den AIK wurde von tausenden Brage Fans besucht. Offiziell besuchten 34'150 Zuschauer dieses erste Auswärtsspiel, inoffizielle Zahlen sprechen von 50'000 Zuschauern. Brage beendete die erste Allsvenskan-Saison im Mittelfeld der Tabelle und verblieb während vier Spielzeiten in der höchsten Liga. Es gelang zwar der sofortige Wiederaufstieg doch das Team musste verjüngt werden und wurde dann in die Dritte Liga durchgereicht. Die Rückkehr in die zweithöchste Liga gelang dann aber zwei Spielzeiten später. 1945 gründet der IK Brage auch eine Hockeymannschaft, das Aushängeschild blieb aber die Fussballmannschaft.


    In den 60er und 70 er Jahren spielte Brage meist in der Div. I und II. 1965 gelang aber die Rückkehr in die Allsvenskan. Das entscheidene Aufstiegsspiel im schmucken Monarsvallen besuchten über 14'000 Zuschauer. Die Begeisterung war riesig, ebbte aber rasch ab, da Brage schlicht die Klasse fehlte um die Liga halten zu können.
    Die 60er Jahre waren auch finanziell nicht einfach und bereits 1963 musste die Eishockeyabteilung aus finanziellen Gründen wieder geschlossen werden.


    1980 schaffte Brage, unter der Leitung des unvergesslichen Spielertrainers Rolf Zetterberg, die Rückkehr in die Allsvenskan und wurde als Neuling sensationeller Vierter. Die Saison danach beendete man dann gar auf dem dritten Rang. Da war Zetterberg aber nicht mehr Trainer im Verein. Brage prägte damals einen von Kampf und hart an der Grenze geführten Zweikämpfen Spielstiel und machte sich dabei nicht viele Freunde in Schweden. Der Erfolg gab dem Verein aber recht und 1982 durfte der Verein erstmals in der Geschichte am UEFA-Pokal teilnehmen. Dort schlug man in der ersten Runde Lyngby Kopenhagen und scheiterte im Anschluss an Rudi Völler bzw. dem SV Werder Bremen.
    Auch im Jahre 1988 durfte der IK Brage im UEFA-Pokal teilnehmen und traf dort auf die Mannschaft von Inter Mailand. Bei Inter spielten unter Trainer Trappatoni Weltstars wie Matthäus, Brehme, Bergomi, Baresi und Zenga. Das Hinspiel im San Siro wurde knapp mit 2:1 verloren. Einen Monat später mussten die Weltstars ins schwedische Nirgendwo reisen. Das Spiel stand lange auf Messerschneide und erst eine Viertelstunde vor Schluss, gelang Inters Morelli das vorentscheidende 1:2.
    1990 folgte der Abstieg aus der Allsvenskan und 1193 die erneute Rückkehr, welche aber unter keinem guten Stern stand. Der IK Brage war von der ersten bis zur letzten Runde auf dem letzten Tabellenrang und musste zurück in Liga II.


    Seither pendelt der IK Brage zwischen Div. II und der Superettan, welcher man auch aktuell angehört.


    Die wichtigsten Spieler der Vereinsgeschichte waren wohl Stig "Lill Massa" Johansson, Göran Arnberg, Rolf Zetterlund (er führte in nur drei Jahren den Club von der Division III in die Allsvenskan), Lennart Samuelsson (Nationalspieler während der WM 1950 in Brasilien, welche mit dem dritten Rang endete und französischer Meister mit Nizza) und Nils-Erik "Serik" Johansson. "Serik" war bekannt für seine direkt verwandelten Eckstösse. Der Fanclub der IK Brage nennt sich "Serik" Fans, in Anlehnung auf diese Eckstösse.

  • Ljungskile SK


    Ortschaft: Ljungskile (Uddevalla)
    Gründüngsjahr: 1926
    Titel: ---
    Aktuelle Liga: Ettan Södra
    Webpage: Ljungskile SK


    Der Verein spielte lange in den Niederungen der schwedischen Regionalligen, wurde dann aber bekannt, als ihm während der Jahre 1990 - 1997 der Durchmarsch von der Division 5 bis in die Allsvenskan gelang. Ein echte Sensation im schwedischen Fussball. Trainer in dieser Zeit war Lars-Olaf Mattsson, welcher dann auch an der schwedischen Fussballgala entsprechend geehrt wurde. Der damalige Erfolg ist auch eng mit der Familie Wålemark verbunden. Die drei Brüder Jens, Bosse und Jörgen spielten tragende Rollen im Team. Papa Bror wurde durch die TV Bilder bekannt, als er nach dem entscheidenden Aufstiegsspiel gegen Umeå barfuss in den Schnee der Gammliavallen rannte.,,


    Zu Beginn des Fussballmärchens im Jahr 1990 spielte das Team noch auf einem Feld ohne Tribüne. Es gab weder ein Geländer noch ein Zaun welcher das Spielfeld von den Zuschauerrängen trennte und die Zuschauerzahlen bewegten sich selten über der 100 Personen Marke. Nach den Aufstiegen bis in die Div. I sammelte der Fanclub Geld für eine Stehrampe für 400 Personen. 1995 kamen zum Spiel gegen den Lokalrivalen Oddevold stolze 3636 Zuschauer. Das erste Tor in der Allsvenskan erzielte selbstredend Bosse Wålemark gegen Norrköping.


    Nach dem unvermeidlichen Abstieg, spielte LSK von 1998 bis 1999 in der zweithöchsten Liga ehe der Abstieg in die Drittklassigkeit folgte. Nach der Rückkehr in die Superettan in der Saison 2005 folgte nur drei Jahre später das zweite Abenteuer in der Allsvenskan. Dies nach dem entscheidenden Sieg bei den Landskrona Bois. Der LSK musste als 14. in die Abstiegsplayoffs und unterlag in diesen dem IF Brommapojkarna aufgrund der Auswärtstorregel, was zum Abstieg in die Superettan führte. In der Folge spielte der LSIK während der Jahre 2009 bis 2016 in der Superettan. In der Saison 2015 wollte man eigentlich erneut an die Pforte zur Allsvenskan anklopfen und verstärkte sich mit etlichen arrivierten Spielern. Das Unterfangen misslang aber gründlich und der LSK befand sich am Ende der Saison auf einem Abstiegsplatz und musste in die Div. I absteigen. In den nächsten Jahren drückten sich etliche Spieler und Trainer die Klinke in die Hand. Man wollte mit aller Macht zurück in die Superettan. Dies gelang aber erst in der Saison 2019 und es überrascht nicht, das dabei mit Jörgen einer der drei Wålemark-Brothers an der Seitenlinie stand. Der Erfolg währte aber nicht lange und bereits im Folgejahr stieg der LSK wieder in die Div. I ab, in welcher man auch aktuell im Mittelfeld der Tabelle mitspielt.


    Übrigens, in der Allsvenskan Saison 2008 besuchten gegen den IFK Göteborg 7'128 Zuschauer das Stadion Skarsjövallen, das sind doppelt so viele Menschen, wie in der Ortschaft Ljungskille leben.



    Landskrona BoIS


    Ortschaft: Landskrona
    Gründüngsjahr: 1915
    Titel: Schwedischer Pokal 1972
    Aktuelle Liga: Superettan
    Webpage: Landskrona BoIS


    Die Landskrona BoIS (Boll och Idrottssällskap) wurden im Februar 1915 aus dem Zusammenschluss der Vereine IFK Landskrona und dem Landskrona BK (ehem. Diana BK) gegründet. Nachdem die ersten Spiele in der sogenannten "Banana", dem Innenfeld eines Velodroms gespielt wurde, wurde im Jahr 1924 die neue Arena Landskrona IP gebaut. Diese war ein wichtiger Faktor, dass die BoIS einer der ersten zwölf Vereine der "neuen" Allsvenskan wurden. Eigentlich sollte den Platz in der neugegründeten Liga der amtierende Meister Fässbergs IF aus Mölndal einnehmen, doch fehlte diesem ein entsprechendes Stadion und zudem konnte der Verein aus Mölndal auch die Startgebühr nicht auftreiben. Landskrona wurde dann auch nach einem 1:0 Sieg gegen den IFK Norrköping zum ersten Tabellenführer der Allsvenskan. Das erste Heimspiel des Vereins im neuen Stadion wurde dann aber mit 0:4 gegen den IFK Göteborg verloren. Die BoIS schlossen die erste Allsvenskan Saison überhaupt, auf dem 6. Tabellenplatz ab.


    In den Saisons 1937/38 und 1938/39 wurde der Verein zweimal Dritter. Die Landskrona Bois gehörten in den ersten 20 Jahren der Allsvenskan, quasi zum Inventar der Liga. In dieser Zeit spielte auch Harry Dahl für die BoIS, dieser erzielte in 410 Spielen sagenhafte 334 Tore für den Club und ist noch heute Rekordtorschütze der Landskrona BoIS. Die 40er und 50er Jahre, waren dann weniger erfolgreich. Die BoIS steigen in der Saison 1941/42 in die 2. Liga ab und ein paar Jahre später folgte gar der Abstieg in die Drittklassigkeit. In den 50er Jahren konnte sich der Verein wieder hocharbeiten. Man scheiterte jedoch in den Aufstiegsspielen zur Allsvenskan erst vor 46'405 Zuschauern im Nya Ullevi an Örgryte und ein Jahr später an Degerfors. Dies vor dem noch aktuell gültigen Zuschauerrekord von 18'535 Zuschauern in der Landskrona IP. Der Aufstieg gelang dann, nach mehrfachem knappen Scheitern erst in der Saison 1970. In der folgenden Allsvenskan Saison verloren die BoIS kein einziges Heimspiel! In der Saison 1972 holten die Landskrona BoIS den schwedischen Pokal. Dies ist bis heute der grösste Erfolg des Vereins. In der Folge konnte sich der Verein mehrere Jahre unter den Topteams der Liga etablieren. 1975 und 76 wurde man jeweils Dritter und in der Saison 1977 spielte man lange um den Titel mit, verlor aber am Schluss fünf Spiele in Folge und wurde auf den 5. Rang durchgereicht. 1980 musste der Verein wieder die Reise in die 2. Liga antreten. Dies nachdem man 1979 Trainer Ulf Schramm entlassen hatte, was zu einer regelrechten Schlammschlaft und langwierigen Gerichtsverfahren führte. Das Amtsgericht stütze schliesslich den Verein. Die folgenden Jahre waren für Landskrona ein Desaster, nachdem 1983 der Aufstieg knapp verpasst wurde, folgte danach der freie Fall bis in die vierte Liga. Die Leidensjahre endeten mit der Verpflichtung von Trainer Conny Karlsson 1991 und dem ehemaligen Nationalspieler Joakim Nilsson. Der Verein stieg erst in die 2. Liga und später wieder in die Allsvenskan auf. Mit der Rückkehr in die Allsvenskan übernahm sich der Verein aber finanziell und nach der schlechtesten Allsvenskan Saison der Vereinsgeschichte gelang es nur dank Spendenaktionen und kommunaler Unterstützung, den Konkurs abzuwenden.
    Nachdem der Verein bereits zu den Premierteams der Allsvenskan zählen durfte, waren die BoIS auch eines der ersten Teams der neu gegründeten Superettan. Bereits in der zweiten Superettansaison gelang der Wiederaufstieg in die Allsvenskan im Jahr 2002. Die Hinrunde der Saison 2002 schloss der Verein um den aufstrebenden Alexander Farnerud auf dem ersten Rang ab. Nach der WM-Pause wurde Landskrona aber bis auf den 11. Rang nach hinten durchgereicht. In der Saison 2005 musste die Landskrona-Elf dann wieder den Abstieg in die Superettan antretten. Vom Skånederby dieser Saison gegen Helsingborg, spricht man aber noch heute. Nachdem eine 3:0 Führung aus der Hand gegeben wurde, erlöste Gustaf Andersson das Team in der Nachspielzeit mit dem 4:3. In diesen Jahren machten sich die BoIS einen Namen als Talentschmiede des schwedischen Fussballs. Etliche Spieler der damaligen Zeit wurden später auch zu Nationalspielern. Allen voran Farnerud und Jonas Olsson, aber auch Daniel Nanneskog, Johan Andersson oder Jonas Sandgvist.


    Im Dezember 2009 wurde Henrik "Henke" Larsson zum Trainer ernannt. Dies gab dem Verein auf und neben dem Platz neuen Schub. So fand der Verein auf einmal auch in der internationalen Medienwelt Beachtung. Auch strömten nun wieder deutlich mehr Zuschauer ins Stadion. Larsson blieb während drei Saisons und in seiner ersten Saison spielte man auch lange um den Aufstieg mit.
    in der Saison 2013 wurde Landskrona von einem Spielmanipulationsskandal erschüttert. Die Spieler Leci und Halvarson wurden bestochen um Spielergebnisse negativ zu beeinflussen. Das schwedische SVT zeigte Aufnahmen, in welchen Leci vor versteckter Kamera die Beteiligung an Spielmanipulationen zugab. Im Zuge der Unruhen um den Verein folgte auch der Abstieg in die Division I. In der "dritten" Spielklasse machte der Verein im Pokal (2016) von sich reden, als man den schwedischen Meister Malmö mit einem 3:1 aus dem Pokal schmeissen konnte. Der Verein stieg in der Saison 2017 wieder in die Superettan auf. Es folgte in der Saison 2018 ein grosser Zwist zwischen den Fans und dem Vereinsvorstand, welcher sich schlussendlich dem Druck beugen und Zurücktreten musste. Nach einer erneuten Saison in der Div. I ist der Verein nun zurück in der Superettan. In dieser versucht man nun mit bescheidenem Budget und vorwiegend jungen, regionalen Spielern die Klasse halten zu können.



    Jönköpings Södra IF


    Gründüngsjahr: 1922
    Titel: ---
    Aktuelle Liga: Superettan
    Webpage: J-Södra IF


    J-Södra wurde am 9. Dezember 1922 gegründet und im Jahr 1923 fand das erste Fußballspiel in Hagavallen gegen den IF Hagapojkarna statt. Das Spiel, das auf einem Kleinfeld mit acht Spielern pro Mannschaft ausgetragen wurde, gewann J-Södra mit 3:2. Der Verein spielte anschliessend in der regionalen Smålandsserien un d ging in dieser in der Saison 1933 als Sieger hervor, was zum Aufstieg in die Div. III reichte.
    Nachdem J-Södra in den Jahren danach zwischen Div. III und II hin und her pendelte, gelang es dem Team in der Saison 1944/45 sämtliche Spiele in der Div. II zu gewinnen, was das Team erstmals in die Allsvenskan führte. Dies übrigens als erste Mannschaft aus Småland! Die Klasse konnte nicht gehalten werden, aber J-Södra gelang nach dem Abstieg der sofortige Wiederaufstieg in die Allsvenskan. In den Jahren zwischen 1947 und 1954 folgte die erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte. In diesen Jahren konnte sich das Team aus Småland in der Allsvenskan halten und erreichte in der Saison 1949/50 gar den 2. Rang! Im Sommer 1950 traf der Verein anlässlich einer USA Reise in New York auf Manchester United. Das Spiel wurde zwar mit 0:4 verloren, wird aber noch immer als das internationale Ereignis des Vereins geführt. In der Saison 1960 schnupperte das Team nochmals Allsvenskan Luft, wurde aber danach in die Div. III durchgereicht.
    Nach einem erneuten kurzen Gastspiel in der Allsvenskan (1969) spielte der Verein in den folgenden Jahren mehrheitlich in der Div. II. Eine schlechte Phase folgte in den 90er Jahren als man während fünf Jahren in der Versenkung der Div. IV verschwand. Erst im Jahre 2000 konnte der Verein wieder ein Team in der Div. II stellen.
    In der Saison 2003 wurde der ehemalige Captain der Nationalmannschaft "Olle Nordin" als Trainer engagiert. Das Ziel des Vereins war es, mit Nordin die Rückkehr in den bezahlten Fussball anzustreben. Die Rückkehr in die Superettan gelang dann in der Saison 2005 als der IF Bunkeflo mit insgesamt 6:2 geschlagen werden konnte. Mit ach und krach gelang es in den nächsten Jahren die Klasse jeweils knapp zu halten. in der Saison 2007 gab Olle Nordinn seinen Rücktritt bzw. wechselte ins Amt des Sportdirektors.
    2015 gelang es J-Södra unter Trainer Jimmy Thelin die Superettan zu gewinnen und so nach langer Absenz wieder in die Allsvenskan aufzusteigen. Die Saison kann J-Södra mehr oder weniger erfolgreich gestalten. Was vor allem einem guten Saisonstart u.a. mit einem 3:2 Heimspieg in der Heimpremiere. im ausverkaufen Stadsparksvall, gegen Malmö FF. Es resultierte der 12. Tabellenplatz was souverän zum Klassenerhalt reichte. In der folgenden Saison musste nach der Abstiegsbarrage gegen Trelleborgs dann leider wieder der Gang in die Superettan angetreten werden. In dieser Spielt der Verein auch noch heute. Aktuell legt der Verein viel Wert auf die Jugendausbildung und setzt sich auch in vielen sozialen Bereich in der Region ein.
    Bekanntester Spieler der Neuzeit dürfte wohl Branimir Hrgota sein welcher sich in Deutschland einen Namen bei Gladbadbach, Frankfurt und aktuell Greuther Fürth gemacht hat.



    IFK Norrköping


    Ortschaft: Norrköping
    Gründüngsjahr: 1897
    Schwedischer Meister: 1943, 1945, 1946, 1947, 1948, 1950, 1956, 1957, 1960, 1962, 1963, 1989, 2015
    Schwedischer Pokalsieger: 1943, 1945, 1969, 1988, 1991, 1994
    Aktuelle Liga: Allsvenskan
    Webpage: IFK Norrköping


    Mit 20 Titel gehört der IFK Norrköping zu den erfolg- und traditionsreichsten Fussballvereinen Schwedens. 13 Meisterschaften und sechs Pokalsiege sprechen eine deutliche Sprache. Die Blütezeit des Vereins war in den 1940er und 1960er Jahren. In diesen Jahren wurde der Verein auch "Guldkoping" genannt.


    Der Verein wurde von Studentetn der damaligen Läroverket (heute De Geer Gymnasium) gegründet. Damals als Sportverein welcher neben Fussball auch etliche andere Sportarten angeboten hat. Inzwischen ist der Fussball klar das Kerngeschäft, auch wenn daneben noch weitere Untersektionen bestehen. Obwohl der Verein bereits 1897 gegründet wurde, wurde erst im Jahr 1902 ernsthaft Fussball gespielt.


    Zu Beginn in den frühen 1900er Jahren nahm der Verein an lokalen Meisterschaften teil. In den Jahren 1910 bis 1924 spielte der IFK in einer Vorläuferserie der heutigen Allsvenskan und gehörte dann auch zu den Gründervereinen der Allsvenskan und nahm an den ersten sechs Saisons der Allsvenskan von 1924-1930 teil.


    Ende der 30er Jahre beschloss der Vorstand um Torsten Johansson eine neue Zukunftsausrichtung um zum "Besten Verein" in Schweden zu werden. Man legte viel Energie in den Aufbau eines Landesweiten Netzwerkes und informierte sich über die stärksten Spieler kleiner Vereine. So würden u.a. die Brüder "Mulle" und "Masse" Holmqvist von Emmabode, Einar Steen von Blankaholm und Lennart Wigren rekrutiert, welche im Anschluss mit den Olypmiahelden von London 1948 (Gunnar Nordahl, Knut Nordahl, Nils Liedholm, Torsten Lindberg und Bian Rosengren) unter Trainer Lajos Czeizler, die Liga über Jahre dominierten. Aus dieser Zeit rührt wohl auch der Spitzname "Snoka" (schnüffeln). weil es gelang Talente aus ganz Schweden zu "erschnüffeln". In dieser Zeit konnte der IFK 5x die Meisterschaft gewinnen. Die erste Meisterschaft ging 1973 nach Norrköping. 1946 macht der IFK eine Enlgandtour und bezwang dabei Charlton Athletic, Sheffield United und Newcastle United und spielte gegen Wolverhampton unentschieden. Damit untermauerte man den guten Ruf und galt als eines der besten Teams in Europa. 1948 verliess Trainer Lajos Czeizler in Richtung Mailand und nahm Topscorer Gunnard Nordahl wie auch später Nils Liedholm mit zum AC Mailand.


    Nach einer kurzen Übergangszeit, setzte der IFK sich rasch wieder an der Spitze der Liga fest und gewann zwischen 1952 und 1963 weitere sechs Titel. Damals spielte auch Henry "Putte" Källgren für den Verein und erzielte 126 Allsvenskan Tore für Norrköping.


    Nach dieser goldenen Zeit folgten bis in die 80er Jahre eher durchzogene Jahre im nirgendwo der Liga welche 1982 gar mit dem Abstieg in die zweite Klasse endete. Der Aufenthalt in der 2. Liga war aber nur von kurzer Dauer und es gelang der sofortige Wiederaufstieg. In der Saison 1986 gelang wieder der Anschluss an der schwedischen Spitze und der IFK beendete die Saison auf dem vierten Rang. 1987 steigerte man sich weiter und wurde gar Vizemeister. Die Saison 1988 endete zwar auf dem enttäuschenden 6. Rang, dafür konnte man aber den schwedischen Pokal gewinnen. In der Saison 1989 schloss man die "reguläre Saison" zwei Punkte hinter Malmö ab und qualifizierte sich für die damals ausgetragenen Playoffs. Im Halfinfale besiegte man Örebro mit insgesamt 4:1 und man traf im Finale um die Meisterschaft auf Malmö. Das erste Spiel verlor man im heimischen Parken mit 0:2, konnte aber das Rückspiel in Malmö für sich gewinnen, was zu einem Entscheidungsspiel in Malmö führte. Das Spiel blieb bis zum Ende der Verlängerung torlos. Das anschliessende Elfmeterschiessen konnte der IFK mit 4:3 für sich entscheiden und holte so den ersten Titel nach 26 Jahren.


    1990 wurde Tomas Brolin verpflichtet, was die Erwartungen nicht kleiner werden lies. Bei seinem Einstand erzielte er gleich einen Hattrick gegen den IFK Göteborg. Brolin konnte aber keine Saison gehalten werden, schon Mitte Saison wurde der aufstrebende Brolin von Parma verpflichtet. Der IFK schloss die Saison auf dem zweiten Platz ab und verlor den Playoffinal gegen den IFK Göteborg.
    In den folgenden Saison konnte Norrköping zwar noch ein paar mal vorne mitspielen, wurde dann aber ins Mittelfeld und später nach hinten durchgereicht, schaffte es aber mehrfach knapp die Klasse zu halten.


    Der Abstieg wurde dann in der Saison 2002 Tatsache und der Verein musste nach der Niederlage im letzten Ligaspiel gegen Sundsvall in die Superettan absteigen. Der sofortige Wiederaufstieg wurde mit etlichen Investitionen angestrebt, es folgte mit dem neunten Rang in der Superettan, aber die bis damals schlechtese Platzierung des Vereins. Der Aufstieg gelang erst in der Saison 2007 mit dem Titelgewinn in der Superettan. Das folgende Allsvenskan-Jahr endete mit dem erneuten Abstieg und einem finanziellen Fiasko sehr schlecht. Es folgte ein schweres Jahr in der Superettan in welcher man zwar die Klasse halten konnte, aber über weite Strecken sehr schlechten Fussball zeigte. Ein Jahr später gelang dann dennoch der überraschende Aufstieg zurück in die Allsvenskan. Das damals junge Team konnte entgegen vieler Prognosen die Klasse halten und ein es gelang sich wieder zu etablieren. Da in der Saison auch der Lokalrivale Åtvidabergs FF in der Allsvenskan spielte, kam es im Mai des Jahres 2012 zum ersten Östgötaderby seit mehreren Jahrzehnten. Dieses führte zu einem vollen Haus im Nya Parken (15'715 Zuschauer). Nachdem in den Jahren 2013 etliche Spieler den Verein verlassen hatten, rechnete man mit dem Abstieg des Teams. Doch das Team konnte sich entgegen allen Expertenmeinungen in der Allsvenskan halten. Obwohl das Team auch im Folgejahr kaum verändert wurde und erneut von den Experten als Abstiegskandidat gehandelt wurde, gelang es dem Team sich in der Saison 2015 in der Tabelle an der Spitze festzusetzen. Nach 28 Runden führte man die Liga gar an. Im letzten Heimspiel empfing man im ausverkaufen Nya Parken (16'125 Zuschauer) Halmstad und setzte sich mit 3:1 durch. Damit hatte man vor dem Auswärtsspiel beim amtierenden Meister Malmö die Meisterschaft in den eigenen Händen. 6000 Fans reisten mit nach Malmö und Norrköping setzte sich mit 2:0 gegen den Meister durch und krönte sich zum ersten Mal nach 26 Jahren wieder zum schwedischen Meister.
    Auch in den letzten Jahren konnte der IFK ein gewichtiges Wort um die Meisterschaft mitreden und wurde in den Saisons 2016 und 2018 Dritter und Zweiter. Die Pandemiesaison 2020 schloss man auf dem 6. Rang ab. Auch in der aktuellen Saison hält man sich im vorderen Mittelfeld.


    Der Verein wird übrigens auch IFK Peking genannt und auch einige Fanclubs haben das Wort Peking im Namen. Dieser Spitzname trägt die Stadt Norrköping. Aus einem Vortrag des Entdeckers Sven Hedin geht hervor, dass Peking auf Chinesisch "nördliche Stadt" bedeutet. Dies nahmen damals die Studenten auf und begannen Norrköping entsprechend "Peking" zu nennen.



    Hammarby IF


    Ortschaft: Stockholm
    Gründüngsjahr: 1889
    Schwedischer Meister: 2001
    Schwedischer Pokalsieger: 2021
    Aktuelle Liga: Allsvenskan
    Webpage: Hammarby Fotboll IF


    Hammarby IF wurde am 10. April 1889 von wohlhabenden Bürgen aus Södermalm gegründet. Ursprünglich (wie übrigens etliche Vereine) als Ruderverein. 1897 wurde die Satzung so geändert, dass nunmehr auch andere Sportarten zugelassen werden sollten. Die Fussballabteilung wurde dann schliesslich im Jahre 1915 ins Leben gerufen und nahm auch an der ersten Ausgabe der Allsvenskan 1924/1925 teil. Lange Jahre spielte der Verein nur eine untergeordnete Rolle im schwedischen Fussball. Erst seit der Saison 1953/1954 ist Hammarby ein nahezu fixer Bestandteil der höchsten beiden Spielklassen. Neben der Fussballabteilung verfügt der Club auch u.a. über eine Bandy und Speedwayabteilung welche beide sehr populär sind und zahlreiche Supporter haben. Gleiches gilt auch für die Handballabteilung des Gesamtvereins.


    Nachdem 1915 die Fussballabteilung gegründet wurde, wurde gleichzeitig auch der Hammarby Idrottsplats fertiggestellt. Aus Mangel an Rasenplätzen in Stockholm wollten diesen auch andere Verein nutzen was dazu führte die Fussballabteilung mit dem Klara Sportklubb (eigentlich entstand aus diesem die Fussballabteilung) fusionierte und später sich auch der Johanneshovs IF sich der Vereinigung anschloss. Dieser setzte durch, dass der Verein in Tigergestreiften Trikots spielen sollte. Damals tatsächlich noch in Orange und Schwarz. Hammarby war 1924/1925 teil der neu gegründeten Allsvenskan. Musste aber diese in der selben Saison, nach nur zwei Siegen und dem letzten Rang wieder verlassen.


    Bis in die 70er Jahre war Hammarby eine eigentliche Fahrstuhlmannschaft. Erst nach dem Aufstieg 1970 konnte man sich langfristig in der Allsvenskan etablieren. Nachdem man sich in den frühen 70er Jahren meist in den unteren Tabellenregionen gegen den Abstieg wehren musste, kam mit der Verpflichtung von Trainer Bengt Persson 1982 eine erfolgreichere Zeit. Mit ihm konnte man sich für das Finale der Allsvenskan (diese wurde damals im Playoff entschieden) qualifizieren, wo man auf den Seriensieger IFK Göteborg traf. In diesem konnte sich aber der IFK durchsetzen. In der Saison 1983 stiess man in den schwedischen Pokalfinal vor, musste sich aber erneut dem IFK geschlagen geben. Nach einem vierten Rang im Folgejahr, qualifizierte sich Hammarby zum ersten Mal für den europäischen Wettbewerb. In der dritten Runde des UEFA-Pokals spielte "Bajen" gegen den 1. FC Köln. Das Heimspiel auf verschneitem Untergrund konnte man mit 2:1 für sich entscheiden. Im Rückspiel lag man mit 0:1 vorne, aber der FC drehte das Spiel und setzte sich mit 3:1 durch.
    1988 wurden die Bajen letzter und mussten die Allsvenskan nach 19 Jahren verlassen.


    1989 folgte das "Undret i Karlstad" (Wunder von Karlstad). Hammarby lag vor dem letzten Spieltag der Division I einen Punkt hinter Vasalunds und hatte eine um sechs Tore schlechtere Torbilanz. Vasalund erreichte am letzten Spieltag gegen Luleå ein 0:0, was bedeutete, dass die Bajen ihr Spiel mit 6 Toren beim Karlstads BK gewinnen muste. In der 87. Minute gelang das 4:0. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel von Vasalunds IF in Luleå vorbei und die Spieler von Vasalund feierten bereits den Aufstieg. Gleichzeitig machte Hammarby in der 90. Minute das 5:0 und in der Nachspielzeit gelang Niclas Jönsson nach einer Ecke das 6:0. Dank den mehr erzielten Toren, bedeutete dies den Aufstieg in die Allsvenskan.
    Es ging aber umgehend wieder zurück in die Division I und in der Folge kämpfte der Verein um das finanzielle Überleben und stand kurz vor der Insolvenz. Dennoch gelang 1997 der Wiederaufstieg.


    In der Saison 2001 wurde bekannt, dass die Vereinsschulden wesentlich höher waren als vermutet und so wurde der damalige Vereinsvorsitz von den Mitgliedern abgewählt und die Sanierung vorangetrieben. Die Situation schweisste aber das Team noch enger zusammen. Trotz der Schulden und eigentlich guter Resultate wurde nach der Vorrunde der Vertrag mit Trainer Sören Cratz nicht verlängert, weil man attraktiveren Fussball sehen wollte. Allen Turbulenzen trotzend stand der Verein weiter an der Tabellenspitze und konnte am 21.10.2001 mit einem Sieg gegen Örgryte den Meistertitel klar machen. Das Spiel wurde tatsächlich mit 3;2 gewonnen und Bajen holte den ersten und bislang einzigen Meistertitel der Vereinsgeschichte. Der Titel berechtigte auch zur Champions-League Qualifikation, in welcher man gegen Partizan Belgrad, aber chancenlos war.
    Nach mehr oder weniger erfolgreichen Folgejahren, erfolgte in der Saison 2009 ein Ausverkauf etlicher gestandener Spieler was zur Folge hatte, dass man nach einem 2:4 in Trelleborg den Weg in die Superettan antretten musste.


    Nach durchzogenen Jahren in der Superettan, verpflichtete Hammarby Ende 2013 Nanne Bergstrand als Trainer. In dieser Zeit wurde der Club auch so etwas wie ein "Kultclub" in Stockholm und wer auf Södermalm etwas auf sich hielt, besuchte die Spiele des Vereins in der Superettan. Hammarby erreichte in der Saison 2014 einen fantastischen Zuschauerschnitt von 20'451 Menschen, was sogleich der höchste in Schweden war, und dies als Zweitligist. Unter Bergstrand gelang in der Saison 2014 dann auch der Wiederaufstieg in die Allsvenskan. Seither gelang es dem Verein sich im oberen Viertel der Allsvenskan zu etablieren. 2021 holten die Bajen dann auch den ersten Pokalsieg der Vereinsgeschichte.


    Fans und Wissenswertes:
    Der Verein spielt erst seit 1997 in den bekannten grünweisen Trikots. Bis 1978 spielte man in den Farben des Tigers. 1978 dann in weissen Hemden und grünen Hosen, ganz dem Wappen entsprechend und erst seit 1997 in den grünweiss gestreiften Trikots.
    Seit 2013 spielt der Verein in der Tele2Arena (Stockholmsarena), welche rund 30'000 Zuschauern Platz bietet.
    Hammarby gehört inzwischen einem Konsortium der Hammarby IF FF mit Stimmrechtsmehrheit, der AEG (Anschutz Entertainment Group Sweden) und anderen Investoren. 2019 wurde bekannt, dass Zlatan Ibrahimovic durch den Erwerb der Hälfte der Anteile der AEG indirekt 25% der Anteile an Hammarby erworben hat.
    Hammarby hat eine sehr starke und grosse Anhängerschaft in ganz Schweden und insbesondere in Stockholm (da vorwiegend auf Södermalm). Die Fans gelten als stimmgewaltig und kreativ, haben aber auch eine grosse Ultra und Hooliganbewegung. Die Ultrabewegung gilt als eine der kreativsten in Europa.
    Selbstredend ist die Rivalität mit den Lokalrivalen Djurgården und AIK riesig. Diese Derbys locken auch immer viele Zuschauer aus England an und gelten weit über die Grenzen hinaus als besonders stimmungsvoll. (Ein Besuch lohnt sich definitiv). Oft werden diese aber auch von Ausschreitungen überschattet.
    Nicht ganz so bekannt wie "never walk alone" hat auch Hammarby eine sehr populäre Vereinshymne. "Just idag är jag stark" wird seit Jahren beim Einlauf des Teams lauthals mitgesungen.
    Bajen kommt vom Begriff Hammarbay und ist seit den 1970er Jahren der eigentliche Spitzname des Vereins. Auch Söderbröder werden die Anhänger oft genannt.

  • Du gibst dir da echt verdammt viel Mühe Alexia. :top:
    Mit dir haben wir hier eine richtige schwedische Anhängerin bekommen,
    die mit Leib und Seele dabei ist. :D


    Übrigens, Morgen spielt in der Realität Malmö FF gegen Chelsea FC.
    Klar für wen wir dan sind, oder? :mrgreen:

  • Fast genau 1 Jahr ist die 88tagige Verletzung von Balsamo her, da wird er wieder ausfallen für 105 Tage, Danke AO für die notorische Zerstörung von Spielern. Ist nicht lange her da wurde mein ST Oswaldo ebenso kaputt gemacht. Ein Millionen-Schaden der durch nicht auszugleichen ist. Ein 9er der mit in das Saisonziel eingerechnet wird und der nichts aber auch gar nichts dazu beitragen kann. Wo mir am Ende wieder gesagt wird das ich selbst Schuld bin am nicht erreichen des Saisonziels. Danke AO für ein weiteres Mal wo auf Der Motivation des Managers rumgetrammpelt wird. Danke danke danke.


    Verletzungsanfälligkeit und Pech am Arsch

  • Danke @Stefanie und Oliver! Ja, der schwedische Fussball ist eine Herzensangelegenheit. Für mich aber vor allem auch für meinen Mann, welcher schwedische Wurzeln hat und mich mit diesem Fieber (insbesondere den AIK betreffend) angesteckt hat. Die Liga ist extrem spannend und der Support in einigen Stadien überraschend heissblütig!


    @Kai Sallabach. Du hast Deinen Frust wohl im falschen "Fred" losgelassen...

  • Finde dein Feature hier auch echt toll. Man bekommt dadurch noch einmal einen ganz anderen Blick auf den schwedischen Fußball und die dort gewachsene Klubkultur.


    Freue mich auch schon auf meinen Verein, der ist ja ein etwas spezielles Gebilde der Vergangenheit :mrgreen:

  • Quote

    Original von Alexia Bonauer
    Danke @Stefanie und Oliver! Ja, der schwedische Fussball ist eine Herzensangelegenheit. Für mich aber vor allem auch für meinen Mann, welcher schwedische Wurzeln hat und mich mit diesem Fieber (insbesondere den AIK betreffend) angesteckt hat. Die Liga ist extrem spannend und der Support in einigen Stadien überraschend heissblütig!


    @Kai Sallabach. Du hast Deinen Frust wohl im falschen "Fred" losgelassen...


    Egal, egal egal

  • Quote

    Original von Alexia Bonauer
    @Stefanie, dein Club ist inzwischen drin... bzw. seit gestern.


    Hi Alexia,


    du gibst dir da echt viel Mühe mit "unseren" Vereinen sie uns näher zu bringen.
    Danke dir erst mal dafür! ;)


    Bei meinem Verein Landskrona hatte ich das so ähnlich schon über wiki gelesen.
    Die große Leucht waren wir nie, aber dennoch denke ich, kann man mit erhobenen Haupt zurück blicken. :top:


    Danke dir auch was dieses BoIS bedeutet.
    Könntest du mir, für einenen Anfänger Schweden erklären, was das übersetzt heißt? :P


    lg
    steffi

  • Hallo Steffi


    Danke für die Blumen. Ja ich nehm die Infos bei den Vereinen, die ich weniger gut kenne, aus dem schwedischen Wiki, der Vereinspage und svenskafans.com.


    Nun, dass ist jetzt nicht so schwer. BoIS steht für Ball- und Sportverein.


    Gruss Alexia

  • Quote

    Original von Alexia Bonauer
    So geschafft... Auch Hammarby ist online. Das war für uns AIK Fans nun ein ganz schwieriger Schritt... :twisted:


    Dafür hast du dir aber dennoch viel Mühe gegeben. :top:
    Auch wenn es so scheint, dass es euer stärkster Rivale ist. :lol:

  • Halmstads BK


    Ortschaft: Halmstad
    Gründüngsjahr: 1914
    Schwedischer Meister: 1976, 1979, 1997, 2000
    Schwedischer Pokalsieger: 1995
    Aktuelle Liga: Superettan
    Webpage: Halmstads BK


    1909 gründeten einige junge Leute aus Halmstad den Verein BK Vasa und spielten auf einer Wiese die "Wasaplan" genannt wurde Fussball. Der Verein verschwand bereits nach kurzer Zeit wieder und ab 1913 spielten auf diesem Wasaplan einige junge Leute aus der Umgebung unter dem Namen Viking. Diese hatten das Ziel einen Verein zu gründen und gründeten im Jahr 2014 den Halmstads Bollklubb. Im selben Jahr wurde der Verein auch in den schwedischen Sportbund aufgenommen. Nach und nach wurden im Verein auch andere Sportarten wie Leichtathletik, Boxen etc. ausgeübt. Bereits im Jahre 1920 konnte der junge Verein die Bezirksmeisterschaft mit einem 4:0 Siegen gegen Falkenbergs FF erringen.


    1926 konnte der HBK die Sydsvenskan Serie gewinnen und kämpfte im Anschluss gegen den IF Elfsborg um den Aufstieg in die neue Allsvenskan. Nach Jahren in der Div. II Süd, gelang im Jahr 1933 der erstmalige Aufstieg in die Allsvenskan welche man im Folgejahr auf dem überraschenden vierten Rang abschliessen konnte. Der Abstieg folgte aber bereits im Jahr 1936. In den folgenden Jahren wurde der Club zu einem regelrechten Fahrstuhlverein. Nach einem tollen 2. Rang in der Allsvenskansaison 1954/55 folgte später der Abstieg bis in die 3. Liga. Erst in den 70er jahren konnte sich der HBK langfristig in der Allsvenskan etablieren und es folgten die ersten "goldigen Jahre".


    Als Trainer konnte der Engländer Roy Hodgson verpflichtet werden und unter ihm gelang dem Team der erste schwedische Meistertitel 1976 der Vereinsgeschichte. Herausragend in dieser Zeit waren der Nationalspieler Hans Selander und Stürmer Rutger Backe. 1979 konnte der Triumph gar wiederholt werden. In dieser Zeit spielte man auch erstmals im Europapokal der Meister wo man 1977 an Dynamo Dresden und 1980 an den Dänen von Esbjerg scheiterte. Nach mehreren Jahren im Mittelfeld der Liga musste der HBK 1979 die Liga wieder verlassen. Hodgson verliess den Verein und wurde von einem weiteren Engländer (Stuart Baxter) ersetzt. Unter diesem gelang der sofortige Wiederaufstieg. Auch unter Baxter konnte man die Klasse nicht halten und dieser wechselte nach Japan und wurte von Mats Jingblad ersetzt. 1993 folgte die Rückkehr in die Allsvenskan. Unter Jingblad konnte man sich wieder in der Allsvenskan etablieren und die Jugendarbeit trug erste Früchte. So wurde unter ihm auch Niclas Alexandersson zum Nationalspieler und 1995 konnte man den schwedischen Pokal, nach einem Sieg gegen den AIK, gewinnen. Als Trainer übernahm 1996 Tom Prahl den Club und führte die erfolgreiche Arbeit weiter. 1997 holte der HBK zum dritten Mal den Meistertitel und mit Freddie Ljungberg debütierte ein aufstrebender Jungspieler, der später sich einen grossen Namen bei Arsenal machen würde, erstmals in der Nationalmannschaft. Auch in den Folgejahren konnte man um den Titel Mitspielen und der logische vierte Titelgewinn erfolgte im Jahr 2000 mit Spielern wie Håkan Svensson, Petter Hansson oder Stefan Selakovic. Den Gang in die Championsleague verpasste man in der dritten Runde gegen den RSC Anderlecht. Dafür konnte man im UEFA-Cup Benfica Lissabon ausschalten, ehe man gegen TSV 1860 ausschied.
    Nachdem man in der Saison 2004 den Titel knapp verpasste, musste man in der Folge kleinere Brötchen backen und das Team verschwand im Mittelfeld der Liga. 2011 erfolgte dann gar der Abstieg in die Superettan. In der Folge gelang es dem Club nicht mehr, sich in der Allsvenskan festzusetzten. Zwar konnte man immer mal wieder in die höchste Liga aufsteigen, meist folgte aber der rasche Abstieg in der folgenden Saison. Aktuell steht man wieder an der Spitze der Superettan und es sieht so aus, als wäre der HBK in der Saison 2022 wieder Teil der Allsvenskan.

  • Gefle IF


    Ortschaft: Gävle
    Gründüngsjahr: 1882
    Schwedischer Meister: ---
    Schwedischer Pokalsieger: ---
    Aktuelle Liga: Ettan Norra
    Webpage: Gefle IF


    Der Gefle IF aus Gävle (Norrland) wurde 1882 als ältester noch bestehender Mehrsektionsverein (Verbund) gegründet und spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des schwedischen Sports generell. Ursprünglich gehörten das Skifahren, Skaten, Rudern und div. Ballspiele zu den Hauptaktivitäten des Vereins. In den Jahren 1899-1902 gewann der Verein dreimal den "Rosenska-Pokal" einen Vorläufer des schwedischen Pokals. Die Fussballsektion wurde zu Beginn von Engländern geprägt, welche die blühende Hafenstadt nach dem Wiederaufbau (Stadtbrand 1869) zahlreich besuchten. Robert Carrick Jr. organisierte die ersten Fussballtrainings und es gelang gar einen Fussballplatz aus dem Boden zu stampfen. In Norrland wurde man rasch die Nummer eins und so entschloss man sich, neue Gegner zu suchen. Tatsächlich beantwortete der AIK aus Stockholm das werben (dieser hatte zu dieser Zeit auch den Fussball im Verein integriert). Gefle rechnete sich nicht grosse Chancen aus, bezwang aber den AIK mit 12:0 Toren. Da der AIK damals als eines der besten Teams in Stockholm galt, war dieser Triumph bis hinunter nach Göteborg zu hören. 1899 schuf der Sportbesessene Graf Clarence von Rosen einen Wanderpreis in seinem Namen um welchen die besten Teams in Schweden spielen sollten. Gefle konnte die namhafte Konkurrenz aus dem Süden dreimal schlagen und den Wanderpokal nach Hause holen (dieser steht aktuell im Museum von Gävle). Herausragendster Spieler dieser Zeit war der erwähnte Robert Carrick, welcher das Spiel lautstark dirigierte und nach belieben dominierte. 1903 endete die erste Blütezeit des GIF.


    Der Gefle IF spielte dann etliche Jahre in der Uppsvenskan und konnte später in die Div. II Norra (entspricht der heutigen Superettan) aufsteigen. In den Playoffs gegen den Sieger der Div. II Södra, scheiterte man jeweils in den Jahren 1930/31 und 32. 1933 qualifizierte man sich erneut für das Aufstiegsspiel. Gegner war der IFK Norrköping. Zu Hause konnte man mit 3:1 siegen. In Norrköping lag man rasch mit 2:0 hinten konnte aber noch vor der Pause ausgleichen. In der zweiten Halbzeit konnte Gefle das Spiel zu seinen Gunsten entscheiden und stieg in die Allsvenskan auf. Die Übermacht aus dem Süden war aber zu stark und 1935 musste man wieder zurück in die Div. II. Danach wurde man gar bis in die 4. Division durchgereicht und man sprach im Verein gar über die Schliessung der Fussballabteilung, welche zum Glück nicht erfolgte.
    Die nächsten vier Jahrzehnte spielte der Verein in den unteren Divisionen des Ligasystems. 1982 konnte man den 9. Rang in der Div. II (zweithöchste Liga) erringen und ein Jahr später erfolgte der neuerliche Aufstieg in die Allsvenskan. Aber wieder konnte man sich nicht in dieser behaupten.


    Im Jahr 2004 konnte GIF als Tabellenzweiter wieder in die Allsvenskan aufsteigen. Die finanziellen Mittel waren aber knapp und neue Spieler zur Verstärkung konnte sich der Verein nicht leisten. Dennoch konnte man die Saison auf dem 11. Rang beenden und darüber hinaus gewann man die FairPlay Tabelle, wodurch man sich für den UEFA Pokal qualifizieren konnte. Das selbe gelang auch in der Saison 2009 und 2012. Der Verein aus Norrland tauchte also gleich mehrfach auf der Karte des europäischen Clubfussballs auf. Nach durchgehend 12 Jahren in der Allsvenskan musste Gefle in der Saison 2016 als Tabellenfünfzehnter den Abstieg hinnehmen. Dieser führte dann auch zu einem wahren Exodus der Schlüsselspieler. 2019 folgte dann der Gang in die Division I, in welcher der Verein auch noch heute spielt.

  • GAIS Göteborg


    Ortschaft: Göteborg
    Gründüngsjahr: 1894, Fussballabteilung 1897
    Schwedischer Meister: 1919, 1922, 1925, 1927, 1931, 1954
    Schwedischer Pokalsieger: 1942
    Aktuelle Liga: Ettan Södra
    Webpage: GAIS


    GAIS (Göteborg Atlet- och Idrottssällskap) wurde 1894 gegründet und eröffnete 1897 die Fussballabteilung. Offiziell wurde GAIS viermal schwedischer Meister, gewann aber zwei weitere Male (1925 und 1927) auch die inoffizielle schwedische Meisterschaft. Der Club ist unter dem Spitznamen "Makrillarna" (Makrelen) bekannt, da er in den traditionellen grün/schwarz gestreiften Shirts und den weissen Hosen und Socken an den Bauch der Makrele erinnert.


    Der Club entstammt aus der traditionellen Göteborger Arbeiterschicht und stand in den Beginnzeiten im Schatten des Örgryte IS, welcher in den frühen 1900er Jahren den Fussball in Göteborg dominierte.
    Unter der Leitung von Axel Svensson wurde in den Jahren zwischen 1909 und 1923 der kleine Verein zu einem Verein mit nationaler Strahlkraft umgebaut. In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg begann die eigentliche Blütezeit des Vereins. Mitte der 30er Jahre stellte das Team 27 Nationalspieler. Im Jahr 1919 wurde GAIS erster Meister in Schweden. Das Finale gegen Durgården wurde mit 4:1 gewonnen. 1922 konnten der Erfolg wiederholt werden. Als die Allsvenskan in der Saison 1924/1925 den Spielbetrieb aufnahm, war auch GAIS dabei und entschied die Meisterschaft knapp vor dem Lokalrivalen IFK. Auch 1927 konnte man den Titel holen. Diese beiden Titel sind aber nur inoffiziell, da die Allsvenskan damals noch nicht als offizielle Meisterschaft gewertet wurde. Erst ab der Saison 1930/31 gilt der Meister der Allsvenskan auch offiziell als schwedischer Meister. Da auch damals die Meisterschaft an GAIS ging, ist GAIS der erste offizielle Titelhalter der Allsvenskan.
    Nach einem Aderlass in der ersten Hälfte der 30er Jahre als viele grosse Namen das Team verlassen haben, musste das Team mehrere Jahre in der zweithöchsten Liga spielen. Nach dem Aufstieg in der Saison 1940/41 holte GAIS in der Saison 1954 unter Trainer "Tjärpapp" Rosenkvist letztmals den Titel und stieg ein Jahr später überraschend in die 2. Liga ab. Seit den 50er Jahren ist GAIS eine klassische Fahrstuhlmannschaft und pendelt jeweils zwischen der ersten und der dritten Liga. Dazu kamen in den 70er Jahren grosse wirtschaftliche Probleme.
    In der Saison 1976 kam es in der damaligen Division II zum Derby gegen den IFK. 50'690 Fans wollten das Spiel sehen, was noch heute Zuschauerrekord in der zweithöchsten Liga ist.
    Auch die letzten Jahre, wechselte GAIS öfters die Liga. GAIS schaffte es aber immer wieder spannende Spieler zu entdecken. So hatte man in der Saison 2009 den Brasilianer Wanderson do Carmo in den eigenen Reihen, welcher die Torschützenkrone holte.


    Die Saison 2021 endete mit einer riesigen Enttäuschung. Da man das Playoutspiel gegen Dalkrud FF verlor, muss man die Saison 2022 in der dritthöchsten Liga bestreiten.


    GAIS ist in Schweden durchaus populär. 1912 kam der Film "The Only Team" raus, eine Doku über die Geschichte des Clubs. Daneben haben sich etliche Sänger und Bands dem Club verschrieben. So auch der in Schweden sehr bekannte Håkan Hellström, welcher dem Verein mehrere Titel widmete. Auch die Punkband Attentat und die Rapper Meta Four haben den Club in Songs zum Thema gemacht.

  • Schön, dass es hier weitergeht :)


    Ich wollte mal anfragen Alexia, ob du dir vielleicht vorstellen könntest in diesem Zusammenhang hier eine kleine Übersicht zu erstellen welcher AO-Verein welchen schwedischen Klub in RL abzubilden vermag?


    Danke und beste Grüße
    Hendrik

  • FC Djursholm


    Ortschaft: Djursholm (Grossregion Stockholm )
    Gründungsjahr 2004 (Zusammenschluss 2003 mit dem FC Café Opera, davor ab 1991 als FC Café Opera Djursholm)
    Schwedischer Meister: ---
    Schwedischer Pokalsieger: ---
    Aktuelle Liga: Div. 4 Norra
    Webpage: Djursholm


    Da macht ihr es mir nicht einfach. Der FC Djursholm in der jetzigen Form existiert noch nicht Lange. Ein Kleinclub aus der Region Stockholm, welcher vor allem Wert auf eine starke Jugendabteilung legt.
    Ursprünglich war der Verein unter dem Namen FC Café Opera (daher auch das CO im Namen auf Anstoss Online) bekannt. Der Verein Café Opera wurde 1991 vom Italoschweden Alessandro Catenacci gegründet. Dem Besitzer des des Nachtclubs Café Opera Stockholm, welches 2005 geschlossen wurde. 1999 gab es eine Zusammenarabeit mit Djursholm Fotboll und man stellte eine gemeinsame Mannschaft. Das Konstrukt ist nicht ganz einfach, den 2005 fusionierte ein Teil des Vereins mit Väsby United und wurde 2012 zum AFC United, so zog man dann 2017 nach Eskilstuna um. In Djursholm entstand aber quasi aus dem damaligen Gebilde der heutige FC Djursholm.


    Die Webseite des Vereins gibt leider wenig her, was von Interesse sein könnte.