Der Leeuwenkrant hatte um ein Leservotum gebeten und hat anschließend eine Analyse vorgenommen. Zwar sind die interessierten Leser mit den Artikeln zufrieden, aber man spricht zu wenig potentielle Leser an. Das Votum für Ahjän und Lodda war eher durchwachsen, als Ergebnis sind diese aktuell freigestellt. Während sich Ahjän mit seinem Wohnmobil auf einer Europareise befindet ist Lodda die nächsten Wochen mit einem Sprachtraining beschäftigt.


So musste sich der Leeuwenkrant nach neuen Reportern, Journalisten oder Experten umschauen. Der lokale Pressebereich ist jedoch vom Fachkräftemangel immens stark betroffen. Es haben sich ausschließlich Personen beworben, die weder aus dem Presse- noch aus dem Sportbereich kommen. Wir haben Rosi die erste Chance gegeben, sie lebt in Kaatsheuvel und hat zuvor in Tilburg gearbeitet. Schon in ihrem vorherigen Beruf war Rosi sehr mobil und auch für uns ist sie nun „op de plek“. Deel eens führt sie nach Tilburg, zum Training von Friedrich II, dort ist Sie mit dem Manager Deutschmann am Ende des Trainings verabredet.



OP DE PLEK DEEL EENS Tilburg


Rosi: "Hallo Herr Deutschmann, schön, dass Sie etwas Zeit für mich entbehren können. ( Rosi lächelt und macht schöne Augen ) Ich arbeite neuerdings für den Leeuwenkrant und bin noch etwas sachfremd ( Rosi grinst verlegen ) unterwegs."


Manager Deutschmann: "Hallo Rosi, schön dich wieder, äh, schön, dich kennenzulernen! ( Deutschmann entgleitet ein ) „Puh“ ( Schweißperlen bilden sich auf seiner Stirn ) Das Waalwijk-Trikot steht dir ausgezeichnet ( Deutschmann kramt in seiner Bauchtasche ), aber hier, nimm mal das! ( Deutschmann reicht ihr das nigelnagelneue Tilburg-Heimtrikot ) Ist das beste!“


Rosi zwinkert mit beiden Augen und lächelt: "Oh wie schön, danke Felix! Meinst Du über dem kleinen schwarzen steht mir so recht schlicht Weißes?“


Manager Deutschmann: „Sehr schön, dass der Leeuwenkrant neue Mitarbeiter akquiriert, denn unter uns, der Frenzer ist ja schon schwierig, oder? Aber mal was ganz anderes: Hast du denn schon mal ordentlichen Fussball gesehen?"


Rosi fragend: „Frenz wer? Den kenn ich gar nicht, ach doch ( Rosi reißt die Augen auf ) das ist der Manager vom NCL! ( Rosi wie immer ganz ruhig und besonnnen ) Der Dirk hat mir nach meinem Interview (Anmerkung der Redaktion: Hier der Link zum sensationellen Interview) beim Leeuwenkrant im letzten Jahr einen riesigen Blumenstrauß und das Waalwijk Trikot geschickt. Ist das einzige mit Fussballbezug, was ich zum Anziehen hatte. ( Rosi schau Felix an ) Ich dachte es passt heute ganz gut.“ ( Rosi schaut Felix wieder an, diesmal unsicher, dann fällt ihr ein, dass noch eine Frage offen war ) „Bisher habe ich mich beim Fussball ( Rosi wird ganz leicht verlegen, naja so ein bischen vielleicht ) fast ausschließlich mit den Zuschauern und den naja ballfremden Themen beschäftigt. Letzten Samstag hat mich mein Redaktionschef aber ins Stadion geschickt, da hab ich mir das Spiel von deinem Club gegen Venlo angeschaut. Heute habe ich etwas beim Training zugeschaut."


Manager Deutschmann: "Ich meinte doch ordentlichen Fussball! ( Deutschmann lacht und verschluckt sich dabei an einem Bonbon ) Röchel, röchel... Wir bolzen ja eher rum, aber wenn es blutig wird, dann sind wir dabei! Aber unser Training, ja, das ist was besonderes! Wie hat es dir gefallen?"


Rosi: „Das Training? Ja ähm ( Rosi schluckt ) da bringe ich die Männer aber meistens mehr zum schwitzen! Die fühlen sich bei mir auch nachher besser und es gibt nie ( Rosi überlegt kurz ) naja sehr selten mal blaue Flecken oder Schürfwunden. Du solltest vielleicht etwas behutsamer sein mit den jungen Burschen.“


Manager Deutschmann: „Ja, wir haben da die Devise: Kein Training vor Vier, das rate ich Dir. Am Anfang hieß es noch "kein Bier", aber da haben uns die Jungs schnell die Illusionen genommen. Wir gehen das also recht entspannt an alles. Fussball ist ja auch recht simpel: Fuss, Ball, Tor. Das wichtige sind die Situationen dazwischen und da geben wir 110% Körpereinsatz! Und wenn sich dann mal ein zwei Spieler im Training das Kreuzband reißen, dann ist das so. Ist ja kein Zuckerschlecken!"


Rosi leicht energisch: „Aber sei mir vorsichtig mit dem feschen Esteban, der doch so zart besaitet! ( nach einer kurzen Denk- und Atempause ) So, Felix, mein Redakteur meinte, ich solle Fragen stellen. Dann frage ich mal ( Rosi schaut Felix in die Augen ), Felix, die Männer wünschen sich bei den Frauen immer die Maße 60-90-60. Welche Maße hat denn der ideale Fussballer?“


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Felix: "Das ist doch mal eine kluge Frage! Ich denke eine Mischung aus Jan Koller, Ailton und Messi ist von Vorteil: Groß für Kopfbälle, kräftig für Zweikämpfe und technisch! Also eigentlich kommt das meiner Statur sehr nahe. Ich denke, ich wäre perfekt, nein, ich bin perfekt!! Aber mal unter uns Pastorentöchtern, ich dachte es ist 90-60-90?"


Rosi entsetzt: „Aber natürlich, wo bin ich nur mit meinen Gedanken. Erst überlegen, dann reden, Rosi! So wie beim Escort. ( Rosi überlegt ) Ok, kräftig, groß, technisch und so wie Du! Welchen Vorteil hat langsam?“


Deutschmann läuft rot an: "Also Autos ( sie meint doch bestimmt den Ford Escort?! ) sind jetzt nicht mein Steckenpferd. Ich fahre ja nur geleaste Autos, momentan einen sparsamen Ferrari mit knapp 30L auf 100 Kilometer - ich denke gerne an die Umwelt! Und zur Frage: Langsam? Das kann durchaus von Vorteil sein, wenn ein Spieler geschlagene fünf Minuten für die Auswechslung braucht, vor allem, wenn ihm dann noch ein Schnürsenkel aufgeht..."


Rosi denkt nach (Autos???): „Ok, Zeitspiel, das kenne ich von Dir auch. Klappt aber nicht immer ( Rosi zwinkert Felix an ) mein lieber Felix. Samstag beim Spiel ist mir das übrigens aufgefallen. Am Anfang hat nur Venlo gespielt, da sind deine Jungs nur hinterhergehechelt. Nach dem zweiten Tor haben dann alle auf Zeit gespielt, ich glaube den Jungs aus Venlo ist sogar kalt geworden. Dann habt ihr plötzlich auch ein Tor geschossen. Meine Frage dazu, ist sowas auch Taktik? Davon sprechen ja immer alle, Taktik.“


Felix: „Sowas nennen wir "Kältewelle": wir spielen extra scheiße, dass uns keiner mehr ernst nimmt, lassen 2 Buden rein, lachen viel, albern rum und dann ZACK, wenn der Gegner kalt wird, schlagen wir zu. Eigentlich investieren wir dann 1-2 Rote Karten, spielen brutal bis alle Angst haben, leider sind die Spieler von Venlo aber zu schnell gelaufen, als das wir sie hätten umgrätschen können..WEICHEIER!!!! ANGSTHASEN!! ( Deutschmann dann voller Überzeugung ) Ich bin als Kind aber in den Taktiktopf gefallen und haben so gut wie alles drauf!“


Rosis Handy macht sich bemerkbar „Moment, mein neuer Boss!“ Rosi nimmt ab, hört zu "Ok….klar….mach ich! und wendet sich dann an Felix: „Ich habe noch was ganz aktuelles. Euer Club oder besser Du hast auf dem internationalen Markt einige Deiner talentiertesten Spieler zum Verkauf angeboten. Wir wüssten gerne mehr zu den Beweggründen und Hintergedanken.“


Felix: "Das spricht sich ja schnell rum." Deutschmann zündet sich eine Schokoladen-Zigarette mit einem 100 Euro Schein an. "Es gäbe für uns 2 Wege zum Erfolg: Entweder die DS verbessern, mit alten, aber noch guten Spielern, weil sie günstiger sind und so bessere Sponsoren bekommen. Dann laufen wir aber alle 2-3 Jahre hinterher und müssen Spieler ersetzen und haben keine gesunde Substanz. Variante 2 ist: talentierte Spieler holen, fördern und dann mit massiv Gewinn verkaufen. Als Beispiel: Ich hole einen Spieler mit guten AAW für 2,5 Mio, fördere ihn in einer ersten Liga. Mit Glück kloppt der 30% raus und ich kann ihn für 10 Mio. wieder verkaufen. Das macht einen Gewinn- wenn man Gehalt und Leihprämien grob mit einrechnet - von 6 bis 7 Millionen, in einem Jahr. Das zahlt mir kein Sponsor in Holland. Und das ist ein Talent. Wenn ich also jedes Jahr nur 1 Talent wieder abstoße, klingelt es in den Kassen ( Deutschmann freut sich ) Das ist die Idee, die bislang funktioniert. Man muss aber bereit sein, das Risiko gegen Abstieg und das Risiko für Talentbremsen zu gehen. Das muss man dann natürlich dagegen rechnen. Insofern haben wir die Talente mal auf den Markt geworfen und wenn da was sehr lukratives dabei ist, machen wir das. Aber es wird nichts verschenkt. Es ist zwar auch ein Risiko, aber im Sommer sollten die nochmal ordentlich an Wert zulegen, selbst wenn einer von denen bremsen würde."


Rosi: „Klingt nach einem erfolgreichen Geschäftsmodell! Dann kann man sich es dann auch leisten, privat spendabel zu sein.“ Rosi zwinkert Felix zu. „Schaust Du auch immer, was die anderen Clubs am Transfermarkt machen?“


Felix: "Ich bin immer spendabel! Zigarette?" Deutschmann hält Rosi eine angekaute Schoko-Zigarette hin. "Die sind echt gut! Ich muss jetzt leider ins Büro, Geld zählen!" Deutschmann lacht hämisch "hähähähä ... war schön mit dir zu reden!"


Deutschmann dreht sich um und will gehen, Rosi erwidert ganz ruhig „Felix, Coitus interruptus?“


Felix errötet „Ja, äh nein“ ( wieder bilden sich Schweißperlen auf seiner Stirn ) „ ich schaue immer was die anderen Clubs so machen und bin teilweise recht neidisch, wenn die junge 9er an Land ziehen. ( Deutschmann, geht, dreht sich nach drei Schritten wieder zu Rosi um ) Aber wir arbeiten daran, dass wir das auch tun!"


Rosi winkt Deutschmann hinterher: „Machs gut Felix!“



Comments 1

  • Ein schönes neues Format, was unterhaltsam zu lesen ist. Interview/Gespräche finde ich immer Interessant.

    Rosi könnte bei AO und im Leeuwenkrant erfolgreich werden. Aber Arjen und Lodda waren auch gut. :prost: