Lodda:


Hallo Dirk, schön Dich äh wiederzusehen!


Dirk:


Hallo ihr zwei, ich war überrascht, als ich hörte, dass sich niemand mehr traut, euch zu besuchen!


Ahjän:


Tja, sind wohl alle delicaat, wie sagt man empfindlich oder zartbeseitet. Dat loopt in de soep! (Übersetzung: „Das läuft in die Suppe!“ - Sinn: „Das geht den Bach runter!“)


Lodda:


I look not back, äh I look in front.


Dirk:


Irgendwie bitter, ich mag das Format mit den frechen Fragen. Da kommen mal Themen, über die man sonst nicht spricht und man erfährt auch neues. Aber da kann man auch nichts machen, wir wollen ja nicht, dass ihr die Manager entführen müsst. Was sagt denn die Redaktion und warum darf ich zum zweiten Mal zu euch kommen?


Lodda:


Sapralot, Du bist unser äh letztes Orscherl!


Dirk:


Na danke Lodda!


Ahjän:


Als het kalf verdronken is, dempt men de put. (Übersetzung „Wenn das Kalb ertrunken ist, deckt man den Brunnen ab.“ – Sinn: "Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, tut man einen Deckel darauf.") Du darfst heute den Deckel drauf machen, Dirk.“


Dirk:


Oh mann, jetzt bekomme ich ja noch ein schlechtes Gewissen, dass ich die Einladung angenommen habe und miese Stimmung war im Verein zuletzt schon genug! Ich wollte mich hier heute etwas ablenken…


Lodda:

Wir dürfen jetzt nur nicht den Sand in den äh Kopf stecken.


Ahjän:


Genau, das muss nen krasser Abschluss werden. Laten we gaan…


Dirk:


Ok, dann habe ich jetzt eine Überraschung für Euch. Ich habe Euch jemanden mitgebracht, unseren Kapitän!


Johann Neekens kommt rein:


Goededag!


Lodda:


Mahlzeit, äh hock di her da!


Ahjän:


Das ist ja eine nette Überraschung, ein aktueller Nationalspieler und der Regisseur beim NCL Waalwijk. Dann legen wir mal los.


Lodda:


Ja Johann, letztes Jahr habt äh mit ner bärenstarken äh Truppe und tollen äh Leistungen um den Einzug ins Viertelfinale des äh AOFA-Cups gekämpft und jetzt bist Du äh …


Ahjän:


…der Babysitter vom Mendemakers!


Dirk:

Ich habs Dir gesagt Johann, die sind wirklich frech!


Johann:


Ja, es war ein großer Umbruch in den letzten Wochen. Zu Saisonbeginn dachte ich, mit der Truppe könnte diese Saison was gehen. Eigentlich waren wir stark genug, um ernsthaft um den Titel mitzuspielen, aber es lief nicht. Manche konnte ihre Leistungen der Vorsaison nicht abrufen, in der Liga hatte wir nach 8 Spieltagen schon drei Niederlagen. Gegen Hilmond und Emmen dürfen wir als NCL nicht verlieren und die Leistung gegen Deventer war indiskutabel. Dazu hat uns auch noch Limassol im Europapokal überrannt, wirklich bittere Wochen. Von der Eingespieltheit oder mannschaftlichen Geschlossenheit war nichts zu sehen und wir haben reihenweise Zweikämpfe verloren.


Dirk:

Ja, das belegten auch die Analysen. Ich war so froh, als wir Spieler wie Memmoli, Csipkes, Harland verpflichtet haben und die erwartete Durchschlagskraft tatsächlich auf dem Platz umsetzten konnten. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die letzte Saison so erfolgreich war. Csipkes stand bei 57,5%, Memmoli bei 65%, Harland sogar bei 67% gewonnener Zweikämpfe am Ende der letzten Saison. Dazu haben sie 13 Pflichtspieltore erzielt und viele vorbereitet. Diese Saison traf Csipkes zwar auch schon dreimal, aber alle drei lagen im Durchschnitt bei unter 45% gewonnener Zweikämpfe. Ich will jetzt die Schuld an der Misere nicht den drei Spielern geben, es ist nur ein Beleg dafür, dass es diese Saison überhaupt nicht lief.


Ahjän:


Und woran lag es?


Lodda:


Natürlich am äh Trainer!


Johann:


Ich glaube, ihn hat es am meisten gewurmt! Er hat oft versucht, uns besonders anzutreiben, noch ein paar Prozent raus zu kitzeln und zack, ein Gegentor. Alles was letzte Saison funktioniert hat, ging zu Saisonbeginn schief. Wir haben viel darüber gesprochen, aber eine Ursache konnten wir nicht ausmachen. Als hätte uns jemand verflucht…


Lodda:


Kruzifix, wer könnte sowas äh tun?


Ahjän:


Dazu hatten ja einige letzte Saison Grund genug!


Aber blicken wir nach vorn, ihr habt einen ziemlich radikalen Schnitt gemacht , Dirk!


Dirk:


Ja, wir haben bis auf Resende alle Spieler verkauft, die im Winter ihr Karrierende hätten ankündigen können -wie das klingt, war aber wohl grammatikalisch richtig - dazu noch ein paar etwas jüngere Spieler, für die es gute Ablöseangebote gab oder bei denen plötzlich ebenfalls schwache Zweikampfwerte zu verzeichnen waren.


Ahjän:


Da waren aber auch wirklich starke und wichtige Spieler dabei!


Dirk:


Das stimmt, neben den zuvor genannten Mittelfeldspielern haben wir unseren stärksten Libero, den niederländischen Nationalspieler Jurrie, unseren Abwehrchef Steinarrsson - obwohl er aktuell 67% seiner Zweikämpfe gewonnen hatte - verkauft. Dazu noch zwei Stürmer die zusammen rund 125 Tore für den NCL geschossen haben. Ein gewaltiger Einschnitt, der aber innerhalb des Vereins mit der neuen Führung abgestimmt war.


Ahjän:


Nach dem ersten viertel der Saison aber ein ungewöhnlicher Zeitpunkt.


Dirk:


Ja, aber vielleicht auch genau der richtige Moment. Die Verkäufe waren wirtschaftlich gesehen durchaus positiv.


Lodda:


Dafür habt ihr jetzt äh jüngere und äh schwächere Spieler geholt, die äh noch mehr Zweikämpfe verlieren!


Dirk:


Das stimmt leider sogar, es fehlt einigen natürlich viel Stärke gegenüber den Abgängen . Manche Spieler trumpfen mit durchaus positiven Zweikampfquoten auf, andere leider nicht. Aber alle Spieler sind jung und talentiert und könne sich weiterentwickeln. Wir werden das genauestens beobachten und analysieren.


Ahjän:


Nach vielen Spielern, die ihr im Stärkebereich 6 oder 7 verpflichtet habt, kam mit RM Lozier ja endlich mal ein richtig starker Spieler. 9,3 und 27 Jahre! Sind noch weitere Transfers geplant, ein ähnliches Kaliber für die linke Seite?


Dirk:


Nein, wir haben sehr großes Vertrauen in Eckhart und hatten einen weiteren stärkeren Spieler für eine Außenbahn gesucht. Den haben wir nun gefunden, damit wird Eckhardt hauptsächlich auf links spielen und wir haben zwei 6er Talente als Backup, die sich weiterentwickeln können.


Lodda:


Ihr habt nun in allen äh Mannschaftsteilen einige äh jüngere Spieler und dazu noch einige äh ganz junge Talente. Johann, wie äh ist das denn, fühlst Du Dich wie der äh Babysitter?


Johann:


Naja, es ist schon etwas anderes, wenn dort jüngere und unerfahrene Spieler agieren, als vorher mit den gestandenen Profis auf allen Positionen. Man hat doch noch etwas mehr Verantwortung und ist vielleicht noch etwas aufmerksamer und konzentrierter. Aber es freut einen auch unheimlich, wenn die Spieler sich verbessern und erfolgreich sind. Letzte Woche hat Underdonk getroffen, er war vor dreieinhalb Monaten noch in der Jugendabteilung.


Ahjän zu Lodda:


Johann ist vor sechs Jahren nach Dordrecht gewechselt, da war er auch noch ein 6-7er, oder?


Johann:


Jau, das stimmt, ich habe seitdem zwei bis drei Stärkepunkte zugelegt.


Dirk lacht:


Liegt alles am Trainer!


Ich hoffe, das gelingt uns auch bei anderen Spielern. So ist zumindest aktuell der Plan…


Lodda:


Mit den äh ganzen neuen und äh jungen Spielern, wie sieht das da mit der äh Hierarchie im Team aus? Haben die denn Respekt?


Dirk:


Also Johann ist unser absoluter Leader, er ist eine absolute Kämpfernatur, laufstark und technisch stark. Da hat jeder sofort Respekt. Seine Zweikampfquote liegt übrigens bei 70%! Sozusagen der König der Löwen!


Johann:


Mit Karshakov und jetzt van der Vaart habe ich auch gute Spieler an meiner Seite im zentralen Mittelfeld. Das ist auch für mich wichtig.


Ahjän:


Karshakov ist auch schon 31, wird er nicht verkauft?


Dirk:


Nein, er ist erst mit 26 Jahren Profi geworden - ganz ungewöhnlich - und konnte sein Potential nicht ausschöpfen. Ich habe ihn vor drei Jahren geholt. Jetzt verliert er leider durch sein Alter schon Prozente, gewinnt aber durch Einsätze immernoch dazu. Er hätte ein hoher 9er werden können. Aktuell ist geplant, ihn bis zum Ende seiner Karriere zu behalten.


Johann:


Dejan ist jetzt, mit 31 Nationalspieler von Nordmazedonien geworden. Mit Stefunko, unserem Torhüter Veld und mir haben wir aktuell vier Nationalspieler in unseren Reihen!


Lodda:


In euerm äh Rudel!


Ahjän:


Und wie stark ist das Rudel jetzt? Was ist noch möglich diese Saison?


Johann:

Wir müssen jetzt erstmal ein paar Spiele gewinnen!


Dirk:


Ja, die Trendwende muss her. Dann hoffen wir, dass einige Spieler bei den Winter - AAAWs gut zulegen können und wir bis dahin den Anschluss an die internationalen Plätze halten und möglichst auch im Pokal überwintern.


Ahjän:


Mit Dordrecht und Nijmegen vor der Brust, das wird schwer!


Dirk:


Achter de wolken schijnt de zon! (Übersetzung: Hinter den Wolken scheint die Sonne.)


Ahjän:


Ui, der Dirk lernt holländisch!


Dirk:


Nö, aber der Satz ist recht einfach und den kann man öfter gebrauchen…


Johann:


Wechselt das Thema, wenn der Boss Sprichwörter benutzt … Dat loopt in de soep!


Lodda:


Wie jetzt? Äh…


Ahjän:


Ok, wenn der König das sagt. Dirk, bald ist Kaascup. Dafür habt ihr auch noch Zeit?


Dirk:


Tja, die müssen und wollen wir uns nehmen. Der Wettbewerb ist toll angenommen worden und geht schon in die achte Runde. Da ist jetzt nach der Auslosung erstmal etwas Ruhe, am Transfermarkt auch, da kann ich mich endlich wieder aufs Team konzentrieren, die Arbeit mit und ohne Ball…


Johann:

Wie sagte Felix Magath mal, Qualität kommt von Qual.


Dirk:


Genau! Das ist das Programm für nächste Woche!


Johann:


Jeetje!


Ahän:


Wat lullig voor je. (Übersetzung: Wie doof für dich.)


Johann:


Altijd deze Moffen! (Übersetzung: Immer diese Deutschen!)


Dirk:

Jetzt lästern die Käsköppe über uns Deutsche, Lodda!


Lodda:


Soln se im äh Wohnwagen machen… Pfiat di!

Comments 2

  • Das wäre echt schade, wenn dieses tolle Format eingestellt werden würde.

    Aber dazu braucht es halt Manager als Gesprächspartner. Und man kann ja niemanden zwingen.

    • Das stimmt, alle "Freiwilligen" sind abgearbeitet.

      Zudem zeigen auch die Resonanzen, dass andere Formate - z.B. Frieda - besser ankommen.

      Das muss man dann auch akzeptieren.